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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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mich nicht endlich von meinen Qualen erlösen und zu mir ziehen?‹ geht. Unsere Vorspeise, die gebratenen Scampi-Chorizo-Taschen auf afrikanischem Avocado-Salat, kommt und die freundliche Serviererin winkt uns zu unserem Tisch. Hm, das leckere Essen scheint Leons Stimmung deutlich zu verbessern, und er ordert zum Hauptgericht noch eine Flasche Römfeld-Graubur­gunder. Während wir essen, erzählt er mir, dass er für das Sommerfest eine namhafte Catering-Firma aus Friedrichshafen und eine Band aus dem Allgäu, die alle bekannten Hits nachspielen soll, organisiert hat. Tische und Bänke sind ohnehin kein Problem, und Katharina kümmert sich um die Dekoration und den Blumenschmuck.
    »Alles läuft so weit gut, jetzt müssen nur noch die Leute kommen. Und wie sollen sie das, wenn sie gar nicht wissen, dass bei uns ein Sommerfest stattfindet?« Ich finde schon, dass dies eigentlich Anouks Aufgabe wäre, aber ich will nicht wieder als eifersüchtig gelten und schlage deshalb vor, mit meinem Mini durch die Straßen zu fahren und über Lautsprecher für das Fest zu werben. Leon sieht mich einen Moment zweifelnd an, anscheinend ist er nicht sicher, ob ich das ernst gemeint habe.
    »Euch wird schon noch was einfallen«, sage ich daher. Und : »Wenn du meine Hilfe brauchst, ich stehe jederzeit zur Verfügung. Ich kann auch beim Wein-Ausschank helfen oder Gläser spülen.« Leon sieht mich schon wieder so komisch an, diesmal total entgeistert.
    »Auf keinen Fall. Du wirst an meiner Seite sein und ein bisschen repräsentieren.«
    Ach herrje, das klingt anstrengend. Ich glaube fast, das Gläserspülen wäre mir lieber gewesen. Dennoch mache ich ihm Mut und sage zuversichtlich: »Das wird schon, keine Sorge. Bestimmt wird es das schönste Sommerfest, das euer hübsches Weingut je gesehen hat. Ich freue mich sehr darauf.«
    Dass ich an diesem Wochenende Geburtstag habe, hat er sicher vergessen, und ich erwähne es auch nicht. Der Hauptgang wird serviert, und wir wechseln das Thema. Ich habe mich für Bodenseefelchen an Weißweinsoße, Blattspinat und Schnittlauchkartoffeln entschieden, und Leon hat das Rinderfilet mit Taleggio gratiniert an Rotwein-Schalotten-Sauce mit Bärlauch-Gnocchi und Marktgemüse gewählt. Ich genieße das Essen und versuche den Gedanken zu verdrängen, dass ich am nächsten Wochenende ›repräsentieren‹ soll. Bestimmt sind wieder alle Bekannten und Freunde der Familie Römfeld zugegen, und ich weiß jetzt schon nicht, was ich anziehen soll. Der Gedanke an das grüne Kleid macht mich augenblicklich glücklich, doch dann fällt mir ein, dass ich es ja gar nicht anziehen kann, weil es noch bei der Schneiderin ist.
    »Du wirkst so nachdenklich, ist irgendetwas mit deinem Essen?«
    »Aber nein, das ist ganz wunderbar …«, antworte ich. Und ich deute an, ein wenig Ärger im Büro zu haben, ohne ihm die ganze Geschichte von der ›Butterblume‹ und meiner Fahrt nach Stuttgart zu erzählen. Ich habe das Gefühl, dass er dafür nicht allzu viel Verständnis aufbringen wird. »Lass dir bloß nix gefallen. Das hast du gar nicht nötig«, meint Leon daraufhin. »Wenn der olle Aschenbrenner einfach nach Mallorca abhaut und euch mit der ganzen Arbeit sitzen lässt, ist er selber schuld, wenn was schiefläuft. Wenn er dir blöd kommt, schmeißt du den ganzen Mist einfach hin.« Ich freue mich, dass er so auf meiner Seite ist, und küsse ihn überschwänglich, wobei mein Weinglas umfällt (zum Glück ist es Weißwein) und sich über seine Hose ergießt. Warum muss ich nur immer so ein Schussel sein. Wenn mir so etwas nächste Woche passiert, ich darf gar nicht daran denken. Ein Dessert schaffe ich beim besten Willen nicht mehr, und ich schlage Leon daher einen kleinen Spaziergang am Seeufer vor. Diesen muss er zwar mit der nassen Hose machen, aber es ist ja zum Glück schon dunkel. Das See-Ende hier in Ludwigshafen mit dem Blick auf Bodman ist besonders romantisch und vor allem nicht so überlaufen wie die anderen Orte hier am See. Wir setzen uns auf eine Parkbank und ich lege den Kopf auf seine Schulter. Das Mondlicht taucht den See in helles Glitzern, über uns funkeln die Sterne, und ich fühle mich wie in einer kitschigen Filmszene. Es ist wunderschön hier, aber Leon hat so gar kein Auge dafür. Er spricht nur übers Geschäft und kann überhaupt nicht abschalten. Da meine Wohnung näher an Ludwigshafen liegt, überrede ich Leon, bei mir zu übernachten. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir beide den

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