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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Immer noch voll verknallt?«, frage ich sie, während die Möwen über der Fähre kreisen und ich mir vorkomme wie am Meer. Eigentlich brauche ich das gar nicht zu fragen, denn ich sehe ihr an, dass sie mit ihrem Marcus happy ist.
    Nini strahlt und sagt : »Ach, Mami, er ist so süß. Stell dir vor: Er hat ein Gedicht für mich geschrieben. Und wir verstehen uns einfach super. Egal, was wir machen, wir sind uns immer einig. Er bringt mich zum Lachen, aber wir können auch miteinander schweigen. Das ist nämlich wichtig. Tucholsky hat schon gesagt : ›Es ist schön, mit jemand schweigen zu können.‹«
    Ich denke einen Moment über diesen Satz nach. Es stimmt, das kann man nicht mit vielen Menschen, ohne sich unbehaglich zu fühlen. Mir fällt der letzte Sonntag wieder ein, als ich mit diesem Christian auf der Treppe saß. Wieso muss ich jetzt an den denken? Nini plaudert weiter: »Können wir vielleicht in Konstanz nach ’nem schönen Kleid für mich schauen, Mami? Ich bin nämlich eingeladen.« Aber bevor sie mir verraten kann, wo sie eingeladen ist, laufen wir in den Fähre-Hafen von Konstanz ein und müssen zu unserem Auto zurück.
    »Also, ich bin bei den Koflers in ihre Super-Villa eingeladen. Sie wollen ein großes Fest feiern zu Ehren von Marcus und seinem bestandenen Abi. Da kommen ganz viele Leute, alles so High-Society-Freaks, und da sollte ich ein bisschen gut aussehen, oder?« Sie zwinkert mir zu. Dass sie das auf jeden Fall wird, davon bin ich überzeugt. Aber wir werden schon ein hübsches Kleid für sie finden. Wir bummeln durch die alten Gassen von Konstanz, wir stiefeln durch das Lago Center und alle angesagten Läden wie H&M, Zara, Pimkie, Zero usw. und finden – nichts. Ich meine, es gibt viele schöne Kleider, aber Nini hat etwas ganz Besonderes im Kopf: Es soll ein Kleid sein, nicht overdressed, aber auch nicht langweilig, nicht billig, nicht spießig, aber auch nicht zu sexy, nicht zu auffällig, doch auffällig genug, damit alle Marcus’ Freundin schön finden. Keine leichte Aufgabe, und wir sind Stunden beschäftigt. Irgendwann steuere ich die ›Suppenbar‹ an, unser Lieblingslokal in Konstanz, in dem es ganz fantastische Suppen und frisch zubereitete Salate gibt. Wir stellen uns einen leckeren Salat zusammen und setzen uns damit nach draußen in die Sonne.
    »Sag mal, Nini …«, fange ich ein etwas heikles Thema an. »Ich wollte mal etwas mit dir besprechen. Du und Marcus, ich meine, wenn ihr jetzt länger zusammen seid …« O je, wie sag’ ich das jetzt? Nini fällt ein Salatblatt herunter, weil sie so lachen muss.
    »Mamilein, du willst wohl nicht etwa über das Thema Verhütung mit mir sprechen?«
    »Doch, das will ich. Weißt du, das ist einfach wichtig, weil, manchmal kommt man schnell in so eine Situation … wenn man, na, du weißt schon. Oder habt ihr etwa … ?« Nini kichert immer noch.
    »Du hast ja recht. Ich wollte eigentlich auch schon mit dir drüber reden. Also, bis jetzt haben wir noch nicht … Aber es könnte ja mal so eine Situation kommen. Und deshalb wollte ich dich fragen, ob du vielleicht mit mir zu deiner Frauenärztin gehen kannst.«
    Klar kann ich das und ich nehme mir vor, gleich am Montag einen Termin zu vereinbaren. Inzwischen ist es wieder richtig warm geworden, aber wir haben ja auch schon Juni. Der Frühling, der nicht so richtig in die Gänge kam, scheint in diesem Jahr direkt in den Sommer übergegangen zu sein. Frisch gestärkt, bummeln wir noch ein wenig durch die Gassen. Als Nini schon die Lust verliert und meint, sie fände heute ›nix‹, entdecke ich in einer kleinen Boutique an der Ecke ein wunderhübsches, puderrosafarbenes Kleid. Es ist aus Seidengeorgette und hat einen nicht zu tiefen Wasserfall-Ausschnitt, es ist ärmellos und hat eine tief angesetzte Taille mit einem kurzen Rock wie in den Zwanzigerjahren. Das Kleid sieht edel aus, schick und sexy, jedoch nicht billig – kurz, es wäre perfekt für die Gelegenheit. Nini ziert sich : »Das ist doch bestimmt sauteuer!«, doch ich ziehe sie einfach in den Laden. Mit ihrem blonden Haar und ihrer schmalen Figur sieht sie bezaubernd darin aus. Mir vollkommen egal, was es kostet, dieses Kleid wird gekauft. Es ist nicht einmal so teuer, wie ich dachte, und keineswegs so teuer, wie es wirkt, und ich freue mich, sie so glücklich zu sehen. Nebenan ist ein kleines Schmuckgeschäft, in dem es Thomas-Szabo-Schmuck gibt. Nini hat ein Armband, in das man verschiedene kleine Anhänger, so genannte

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