By the way Greta
da auch noch Chips-Krümel an meinen Mundwinkeln, dachte sie nervös.
Sie würgte die Chips ungeschickt und ziemlich undamenhaft herunter.
"Ja, klar will ich wissen, wie die Geschichte weitergeht", sagte sie ganz ehrlich, denn Mikes Story und seine Feinfühligkeit hatten sie erneut überrascht. "Aber ich bin wohl nicht ganz passend angezogen für einen Bauernhof. Was meinst du?"
Durch den Kopf aber ging ihr:
Mann, jetzt auf einen Bauernhof?
Da sehe ich ja aus wie eine Stadt-Schickse.
Wieder mal bin ich total daneben.
Typisch oder?
Greta fand sich selbst gar nicht mehr super-schick. Eher super-daneben.
"Du siehst umwerfend aus!", sagte Mike, nahm sie in den Arm und hielt sie innig an sich gedrückt. "Wir besorgen dir schnell eine Jeans und Schuhe und dann fahren wir, okay?"
"Wo sollen wir denn jetzt schnell Jeans und Schuhe herkriegen?"
"Na hier aus der Stadt!", entgegnete Mike mit hochgezogenen Augenbrauen. "Wir gehen mal wieder shoppen, wir beide. Aber diesmal suche ich aus. Und bitte nimm es! Ich möchte es dir schenken. Schließlich überfalle ich dich gerade ja auch mit dieser Ausflugsidee. Okay?"
"Ja, geht okay!", sagte Greta, trank den letzten Schluck Cola aus und spülte die restlichen Chips herunter.
Mike ließ die Rechnung aufs Zimmer schreiben und zog sie schon vom Barhocker Richtung Ausgang.
"Wolltest du nicht jemanden mitbringen?", fragte Mike beiläufig auf dem Weg nach draußen.
Greta verschluckte sich fast am eigenen Atem. "Och, das hat sich jetzt doch anders ergeben", versuchte sie lässig zu antworten.
Mike sagte nichts dazu und schmunzelte sichtlich. Greta entging dieser stumme Kommentar keinesfalls, sie wollte aber nicht weiter auf das Thema eingehen. Sie wusste, das wäre für sie ein zu glattes Parkett gewesen und schlagfertig war sie nun mal nicht.
Der Einkauf verlief dieses Mal völlig unkompliziert und super schnell. Mike steuerte ganz gezielt zum nächsten Jeans Shop. Dort wurde in Windeseile eine Jeans, Boot-Cut, mit ein paar Nietenapplikationen, in Used Denim ausgesucht, probiert und eine Nummer kleiner dann gekauft.
Anschließend eilten sie zu einem Laden der zwei Ecken weiter war und den Mike offensichtlich gut kannte. Ein Cowboyboots-Laden. Oh je, fuhr es Greta durch den Kopf, aber ich hab versprochen nichts zu sagen. Ich mach das jetzt einfach.
Mike bemerkte Gretas skeptische Miene und lächelte sie an: "Du wirst sehen, die Boots ziehst du wahrscheinlich gar nicht mehr aus", beruhigte er sie. "Das werden deine Lieblingsschuhe werden!"
Im Laden suchte er bestickte Stiefel aus: Blumen und Schmetterlinge auf braunen Used-Looked Cowboystiefeln. Greta war immer noch skeptisch, aber sie hielt sich an die gemeinsame Abmachung und schwieg.
Die Boots passten und waren dann auch schon mit seiner Kreditkarte bezahlt.
"So", meinte Mike, "jetzt zurück ins Hotel. Schnell umziehen und dann sind wir zwei weg, okay?"
"Geht klar." Greta lachte ihn an.
Nachdem sie sich in Mikes Hotelbadezimmer umgezogen hatte, stand sie nochmals mit prüfendem Blick vor dem Badezimmerspiegel.
Hm, bin ich das?
Also die Jeans sind schon mal echt gut, ... aber die Boots! Also gemütlich sind sie ja noch nicht wirklich.
Vielleicht kommt das noch.
Und ob das zu mir passt?
Also ich denk da jetzt nicht weiter drüber nach.
Mit dieser inneren Haltung öffnete sie die Badtür und ging ins Zimmer. Mike stand am Fenster, das Mobiltelefon in der Hand und sprach in Englisch. Als er sie hörte, drehte er sich um. "Wow, what a Bombshell!", sagte er laut.
Greta errötete.
Nach einer kurzen Pause, wandte er sich wieder dem Telefonat zu. "Okay, Hogan, good to know, you´re pulling the strings. Gotta run, my girl is waiting for me. I´ll keep in touch with you. Say hello to the gang. Bye."
Greta hatte zwar jedes Wort verstanden, aber im Kopf hallte nur "My girl is waiting for me" nach. Er hatte sie " mein Mädchen " genannt – das hatte so was Vertrautes, Liebes und Zärtliches. In diesem Moment wollte sie wirklich gerne sein Mädchen sein.
Mike nahm sie in den Arm, hielt sie fest umschlungen und küsste sie in den Nacken und dann auf den Mund. Sie konnte nicht anders, als es zu zulassen. Sie fühlte sich von seiner Zärtlichkeit umhüllt. Seine Lippen waren warm und weich. Sein Kuss zart und doch bestimmend. Die Berührung ließ kein Ausweichen oder Abbrechen ihrerseits zu. Sie erwiderte den Kuss. In diesem Moment verschwand alles um sie herum. Seine Hände wanderten ihren Rücken hoch zum Nacken. Er
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