By the way Greta
verklebten Katzenkind im Arm, in der Hoffnung, die Katzenmutter würde die Kinder wieder annehmen. Keiner verlor während der ganzen Prozedur ein Wort. Es herrschte Schweigen, alle waren in ihre eigenen Gedanken versunken. Marlene brach das Schweigen, nachdem sie ihr Kätzchen gesäubert, mit Stroh trocken gerieben und wieder in das Kistchen gelegt hatte. Sie sah Mike an.
"Mike, kannst du bitte einen Segen und ein Gebet für die Katzen aussprechen?"
Mike blickte auf und nickte.
Greta war völlig erfasst von der Selbstverständlichkeit, mit der Mike Marlenes Wunsch entsprach.
Dieser Mann schafft es doch wirklich, mich laufend zu überraschen – Hammer!
Mike legte sein Kätzchen in die Kiste. Er sah Greta an; auch sie war jetzt mit ihrem Kätzchen fertig und legte es zu den anderen. Als die Tiere so beieinander lagen, sich gegenseitig suchten und aneinander kuschelten, schien es fast, als miauten sie nicht mehr ganz so jämmerlich. Mike nahm Gretas und Marlenes Hände in seine. Er wandte sich den Kätzchen zu und sprach auf Englisch:
"May your life be blessed, may God guard and watch you, no matter what may come. May your mother come to see you and take care of you. May love always be with you. Amen."
(Möge euer Leben gesegnet sein, möge Gott über euch wachen, egal was passiert. Möge eure Mutter kommen und nach euch sehen und sich um euch kümmern. Möge die Liebe euch immer gewiss sein. Amen)
Während Mike die Worte sprach, schien es so, als herrsche ein Zauber über ihnen und den Katzen. Als wäre der Stall ein bisschen heller geworden, das Licht leuchtete ein wenig intensiver, die ineinander gelegten Hände waren ganz heiß geworden. Die Katzenkinder hatten mit dem Miauen ausgesetzt, als würden sie Mikes Worten lauschen. Greta lief ein kleiner Schauer des Glücksgefühls über den Rücken.
Nach einer kleinen Pause der Stille miauten die Katzenkinder erneut. Der Zauber schien vorüber und die Realität zurück.
"Das war wunderbar", sagte Greta zu Mike.
Er lächelte sie an. "Wir müssen jetzt ein bisschen weggehen, damit die Mutter zu den Kindern kann. Sie steht schon an der Tür und beobachtet uns."
Marlene und Greta wandten die Köpfe, und tatsächlich - die Katzenmutter war gekommen, um nach den Kindern zu sehen.
Kaum hatten sich die drei von den Katzenkindern entfernt, war die Mutter schon an der Kiste und fing an, ihre Kinder zu lecken. Sie hatte sie wieder angenommen.
Greta und Mike kehrten zu Resi zurück, Marlene blieb in der Scheune. Sie wollte die Katzenmutter weiter beobachten und sehen, wie sie den Katzenkinder Milch gab.
"Das ist wirklich ein kleines Wunder, das wir gerade miterleben durften", sagte Greta zu Mike in Resis Küche. "Woher wusstest du, dass die Mutter die Katzenkinder wieder annehmen würde?"
"Ich wusste es nicht, aber ich war mir sicher, wenn die Kleinen den Tag überleben, dann haben sie eine gute Chance."
Resi fügte hinzu: "Na ja, Greta, es ist auch so, dass du wissen musst: Mike hat ein ganz besonderes Händchen dafür. Er hat auf ziemlich spektakuläre Weise mal meiner Stute und ihrem Fohlen das Leben gerettet. Also er ist der Mann für das Besondere! Ein bisschen übersinnlich und er hat einfach einen Draht in die andere Welt."
"Welche andere Welt?", wunderte sich Greta.
Resi stellte die Quiche auf den Tisch. "Die Zwischenwelt", sagte sie ganz selbstverständlich, "oder wenn du willst - die Welt, die wir nicht sehen können. Die Welt, in die wir nach unserem Tod gehen, die Welt der Engel, der guten Geister, die Welt der bedingungslosen Liebe -"
"Also jetzt übertreibst du aber, Resi", unterbrach sie Mike. "So mystisch und abgehoben bin ich wirklich nicht. Du machst Greta ja noch Angst. Bin doch kein Freak!"
"Hab ich ja auch nicht gesagt", meinte Resi bestimmt. "Ich weiß und sage nur das, was wahr ist. Du hast schon ein paar Mal die Tiere hier auf dem Hof gerettet. Das ist so. Und ich bin mir sicher, du hast diese Gabe von deiner Mutter.
Aber jetzt zu weltlichen Dingen: Guten Appetit! Haut rein, es ist genug da. Schenkt euch bitte auch den Wein ein, er passt perfekt zur Quiche."
Greta war ganz still geworden. Diese Themen mit Zwischenwelt, Welt der Engel und so. Das hatte sie schon alles immer wieder mit Nathalie besprochen. Im Grunde ihres Herzens war sie sicher, dass an all dem Gerede etwas Wahres dran sein musste. Dennoch konnte das meiste ihrem Verstand nicht gerecht werden. Es war ihr immer wieder zu mysteriös, zu wenig logisch. Eigentlich
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