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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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Der Mann hatte eine Pistole in der Hand. Aber Phil war schneller. Seine Rechte sprühte Feuer, und der Mann schlenkerte mit der Hand, die plötzlich blutete. Hinter ihnen knirschte und krachte es zunehmend. Ein Haus fällt nicht wie vom Blitz getroffen zusammen, wenn man ihm eine seiner Stützen nimmt.
    Phil gab dem blutenden Mann einen Stoß vor die Brust und setzte nach. Zusammen kugelten sie durch die plötzlich offenstehende Haustür ins Freie. Hilfreiche Hände der bereitstehenden Rangers und der FBI-Beamten fingen sie auf und schleppten sie beiseite. Jetzt brach der obere Stock des Hauses endgültig zusammen, und dann tat die Sprengladung das ihre.
    In den berstenden Trümmern zuckte ein Blitz auf, der bis nach Boston leuchtete. Jedenfalls mußte man das nachher annehmen, denn die Bostoner Feuerwehren trafen am Tatort ein, als alles längst zu Ende war und als sie gar nichts mehr zu löschen fanden.
    Das ganze Haus wurde hochgewirbelt und kam in einzelnen Teilen wieder herunter. Ein Teil der Dachschräge hieb dem Jeep Mr. Meeringers die Kühlerhaube zusammen. Etwas vom Kamin prallte auf den Turm eines Panzerfahrzeugs. Ein Regenrohr bohrte sich direkt vor McGregory in den Boden und raubte ihm vorübergehend die Sicht, zumal er sich noch nachträglich auf den Boden warf, um ähnlichen Geschossen zu entgehen.
    Zuletzt regneten im sanften Nachtwind ein paar Millionen an Dollarscheinen auf das Gelände hernieder. Falsche und richtige. Die falschen aus der Druckerei der Gangster im Keller des Hauses, und die richtigen aus ihrer Beute.
    Im fahlen Flammenschein stand Mr. Perth, hager, dunkel, mit Melone und Schirm. Er blickte auf den Bärtigen herab, der vor ihm lag. »Bringham«, sagte er, und er bemühte sich, das Prasseln der Flammen zu übertönen, »war es das wert?«
    Der Mann zu seinen Füßen hob den blutenden Armstumpf. »Das nicht, Perth«, stammelte er. »Aber allles hätte anders ausgehen können. Dann hätten wir fünf Millionen gehabt, und Sie wären auf Ihrer mikrigen Pension sitzengeblieben, Ihr Leben lang. Manchmal muß man etwas wagen.«
    Mr. Perth schüttelte den Kopf. »Nein, mein Lieber. Die Leute mit der Pension sind auf die Dauer doch stärker. Zumindest bei uns in Schottland. Und dann sollten Sie bedenken, daß Sie es um den Preis von drei anderen Menschenleben gewagt haben, die jetzt in den Trümmern dieses Hauses ausgelöscht worden sind.«
    Bringham bäumte sich auf. Schaum trat vor seinen Mund. Perth beugte sich über ihn, und jetzt sah er erst das kleine Loch in Bringhams Hemd, das sich zunehmend hellrot verfärbte. Ein winzig kleiner Splitter hatte sich dort in seine Brust gebohrt.
    Er sank zurück. Perth bekreuzigte sich. »Requiescas in pace«, sagte er leise, und das war der Spruch, den er bisher allen seinen Gegnern nachgeschickt hatte. »Ruhe in Frieden!«
    ***
    Ich erwachte und rieb mir unwillkürlich den Kopf.
    »Gartenhecke«, sagte der Sanitäter. »Sie sind von oben mitten hineingesegelt, Sir. Ihren Kollegen hat es gegen den Gartenzaun gehauen. Heilt bald. Drei Wochen Bettruhe. Dann reden wir nicht mehr davon.«
    Ich stemmte mich hoch. Neben mir lag Phil, und er grinste mich an. »Entschuldige«, sagte er, »daß ich das Haus in die-Luft gejagt habe. Es ging nicht anders.«
    »Verstehe«, nickte ich. »Macht ja auch nichts. Ein Haus mehr oder weniger in der Gegend… was ist aus den anderen geworden?«
    Phil stützte sich auf seinen Gipsarm. »Die Familie Banks ist wohlauf. Was man von den anderen nicht sagen kann.«
    Die Tür unseres Krankenzimmers öffnete sich.
    Schwarz, hager und förmlich trat Mr. Perth herein. »Gentlemen«, sagte er, »wenn Ihre Hotels nicht zwei Eingänge hätten, dann wären wir vermutlich ein wenig eher zusammengekommen. Aber wenn der Pförtner Ost keine Verbindung mit dem ihm verfeindeten Pförtner West hat, dann kann man eben einen Gast nicht finden. Ich hoffe, Sie sind bald wieder wohlauf? Ich muß mich entschuldigen, daß ich Ihnen soviel Ärger gemacht habe. Aber wenn man einmal zusammenrechnet…«
    »Wenn man einmal zusammenrechnet, Mr. Perth«, sagte ich und legte mich herum, »dann haben wir eine internationale Gangsterbande unschädlich gemacht, die uns beinahe um fünf Millionen geschädigt hätte. Das Geld ist verbrannt, und unsere Notenbank wird es neu drucken lassen. Schadet nichts. Die meisten Gangster hat es auch erwischt. Sie hätten es leichter haben können mit ein paar Jahren Zuchthaus, aber ihr Boß hatte es anders beschlossen. Ob

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