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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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sich einem neuen Jagdgebiet zuwenden. Ich wartete eine Weile, dann knallte ich zwei weitere rote Leuchtkugeln in die Luft. Das mußte die Rangers von ihrem Biwak aufschrecken.
    In Kürze würde ich eine ganze Streitmacht vor diesem Haus versammelt haben. Aber was würde sie mir nützen? Im Obergeschoß des Hauses saß eine Frau mit ihrem Kind gefangen, wehrlose Geiseln der' Verbrecher. Im Keller hockte Phil, zwar nicht waffenlos und durchaus fähig, sich seinen Weg freizukämpfen, wenn er dabei die Geiseln nicht gefährdete. Aber letztlich würde es auf mich ankommen. Auf die Initiative eines einzelnen, der dem Verbrechen entschlossen und mit dem Einsatz seiner Person entgegentrat.
    Wir alle leben nur mit und durch unsere Organisation, die uns hilft, die alle Vorbereitungen trifft. Aber die Endphase eines solchen Falles sieht nicht die Streitmacht, die aufgeboten wird. Sie sieht nur den Mann.
    Ich hockte mich im duftenden Gras nieder und steckte mir hinter der vorgehaltenen Hand eine Zigarette an.
    ***
    Mr. Perth war mit einer der Abendmaschinen von New York herübergekommen. Was immer er in New York getan hatte, er hatte Zeit gefunden, seine schwarze Melone restaurieren zu lassen und einen neuen Schirm zu kaufen. In diesem Aufzug sprang er vor dem Flughafengebäude in ein Taxi und ließ sich unter Mißachtung sämtlicher Geschwindigkeitsbeschränkungen zum örtlichen FBI-Büro fahren.
    In seiner Eile drückte er dem Taxidriver eine viel zu große Banknote in die Hand und das kennzeichnet bei einem Schotten hinreichend seine Geistesverfassung. Die schwarze Melone rutschte ihm auf den Hinterkopf, der Schirm verfing sich in dem Rock einer vorüberwandelnden Dame, aber er achtete nicht darauf.
    Am Empfang stieß er tief atmend nur die Namen »Cotton und Decker« hervor, was ihm einen fragenden Blick des dort amtierenden Kollegen eintrug. Da aber tippte ihn jemand von hinten auf die Schulter. »Sie suchen diese Herren?«
    Mr. Perth warf sich herum. »Ja. Weiß Gott. Wo sind sie? Ich habe die Lösung des Falles in den Händen.«
    »Wunderbar«, sagte sein Gegenüber. »Ich bin McGregory, Chef von diesem Unternehmen und gleichfalls sehr an einer Lösung interessiert.«
    Mr. Perth gewann augenblicklich seine Fassung wieder. Er lüftete seine Melone leicht, verbeugte sich und stellte sich vor: »Perth, Superintendent Ihrer britischen Majestät Polizei in Gairloch, Schottland. Gegenwärtig abkommandiert in die Vereinigten Staaten zur Verfolgung eines Falchmünzerfalls, in Zusammenarbeit mit den FBI-Agenten Cotton und Decker.«
    McGregory schlug ihm auf die Schulter. »Kommen Sie mit, lilr. Perth. Die Gangster sind gestellt, soviel ich aus unserem Funkverkehr erfahren habe. Ich will auch gerade hinaus und mir die Sache aus der Nähe ansehen. Einer der beiden New Yorker Kollegen ist anscheinend in dem Haus gefangen, und wir müssen sehen, daß wir ihn daraus befreien.«
    Sie gingen durch den langen Flur zum Hof hinaus. Dort wartete ein Wagen. McGregory half Mr. Perth höflich hinein, und kaum saßen sie, als das Fahrzeug mit dem Start eines Düsenjet durch den Hof kurvte und mit schrillem Sirenengejaule auf die Straße hinausjagte.
    »Wieso glauben Sie, daß Sie den Fall gelöst hätten?« fragte McGregory unterwegs. Er hatte kein Auge für den Verkehr, der sich vor ihnen teilte, kein Ohr für die kreischenden Bremsen der Wagen, die an den Kreuzungen kurz vor ihnen zum Stehen kamen.
    Mr. Perth suchte noch immer eine Äblagemöglichkeit für seinen neuen Schirm. Resignierend nahm er ihn schließlich zwischen die Beine.
    »Man hat mich hier im Hotel überfallen. Man hat meinen Weg von Gairloch über London bis nach New York so sicher verfolgt, wie ein Blinder sich morgens über seinen altgewohnten Dienstweg tastet. Gut, sie hatten in meinen Schirm einen Minisender eingebaut. Aber trotzdem mußte jemand über meine Schritte und Absichten genau Bescheid wissen. Das hat meinen Argwohn erregt. Und als ich in dem Tiefkühlfach des Hotels…«
    »Wo?« fragte McGregory verdutzt. »Nun ja, ich geriet da hinein, als ich durch die Luftschächte des Hotels floh. Und als ich da zitternd saß und mich fragte, wer wohl zum Teufel für diese meine Lage verantwortlich wäre, da fiel es mir plötzlich ein.«
    »Was, bitte, fiel Ihnen ein?« McGregory hatte viel Verständnis für verschrobene englische Kollegen, aber diese sehr verworrene Erzählung gab ihm doch zu denken.
    »Da fiel mir ein, daß ich selbst vor wenigen Tagen einen meiner

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