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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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ist schon etwas mysteriöser. Vielleicht hat linser Gegner nicht angenommen, daß Sie uns in aller Kürze schon die Vorgeschichte des Falles schildern würden. Aber jetzt Sind Sie praktisch außer Gefahr. Es hätte keinen Sinn mehr, Sie umzubringen, nachdem das FBI New York alles über die Holy-Loch-Affäre weiß. Oder man müßte schon versuchen, Sie, Mr. High, Phil und mich gleichzeitig zu beseitigen. Und das halte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen für mehr als unwahrscheinlich.«
    »Logisch gesehen, haben Sie natürlich recht«, sagte Mr. Perth und stopfte sich seine Pfeife. Er nahm ein Streichholz, setzte den Tabak in Brand, und dann durchzog ein ungewohnter Duft guten englischen Tabaks mein Apartment. Ich holte das Schachbrett und die Figuren aus dem Schrank. Mr. Perth wählte Weiß, und wir begannen mit der Partie. Aus den Lautsprechern kam nur das Summen des Verstärkers, und ab und zu knackte es aus der Telefonleitung. Die elfenbeinernen Figuren klangen trocken auf dem Brett, wenn einer von uns seinen Zug tat. Mitunter nahmen wir einen Schluck aus den bauchigen Gläsern, und Mr. Perth’ Tabaknebel wallte um die niedrige Stehlampe.
    »Schach«, sagte Mr. Perth. Ich nickte. »Mit Ihrer Eröffnung habe ich einmal in Edinburgh verloren«, erklärte er. »Und seitdem interessiere ich mich gerade dafür.«
    »Dann konnte ich gegen einen solchen Experten auch nicht gewinnen«, gab ich mich geschlagen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, daß es bis zur Mitternacht noch eine knappe Stunde war. »Spielen wir noch eine Partie?«
    »Gern«, nickte Mr. Perth, und wir stellten die Figuren aufs neue bereit. Ich nahm die Flasche vom Boden auf und goß nach.
    »Ich sagte, daß Sie, logisch gesehen, recht haben, Mr. Cotton«, begann Mr. Perth auf einmal, als läge zwischen seiner letzten und dieser Äußerung keine ganze Schachpartie. Er hatte anscheinend ausgiebig über das Problem nachgedacht. »Aber es gibt bei uns Kriminalisten so etwas wie einen sechsten Sinn, und der sagt mir, daß ich in diesem Fall bisher irgend etwas übersehen habe. Eine Kleinigkeit, gewiß, aber trotzdem sehr wichtig. Wenn ich nur darauf käme, was es ist!«
    »Hat es etwas mit unserer — das heißt, mit der amerikanischen Seite der Sache zu tun?«
    Er hob mit einer hilflosen Gebärde die brennende Pfeife. »Das weiß ich eben nicht. Was — was ist das?«
    In den Lautsprechern war ein anderes Geräusch. Nicht das Knacken, das in Telefonleitungen immer vorkommt. Ich drehte den Lautstärkeregler etwas weiter auf.
    »Jemand kommt!«
    Scharf geflüstert, war Phils Stimme auf einmal zwischen uns. Ich hörte, wie sich ein Schlüssel in einem entfernten Türschloß bewegte. Irgendwo in Phils Zimmer tickte eine Uhr. Bettfedern knarrten. Dann war ein sekundenlanges feines Quietschen zu hören, als würde eine nicht ganz perfekt geölte Tür geöffnet. Ich fieberte vor Spannung, und auch Mr. Perth hatte seine Pfeife ausgehen lassen. Wir waren so von der Ungefährlichkeit des Unternehmens überzeugt gewesen, daß wir Phil ohne große Sorgen in dem Hotelzimmer zurückgelassen hatten. Jetzt wünschten wir, ebenfalls am anderen Ende der Telefonleitung zu sein. Phil zu Hilfe kommen zu können. Nicht hier sitzen zu müssen als Zeugen eines Hörspiels, in das wir nicht eingreifen konnten.
    Mr. Perth gab einen merkwürdigen, unartikulierten Laut von sich, und seine Knöchel, die sich um den Pfeifenkopf spannten, wurden weiß.
    Dann brach es in meinen Lautsprechern los. Ein höllenmäßiger Krach ließ die Membranen erzittern. Irgendwelche Splitter klirrten melodisch zu Boden, und ein Ächzen wurde laut. Füße stampften den Boden. Ein Stuhl flog um, und Stoff zerriß zischend. Ein keuchender Fluch, halb abgebrochen, kam, und dann donnerte es polternd durch das Radio — anscheinend war der Telefonhörer in Phils Apartment heruntergefallen und auf den Boden geprallt.
    Mr. Perth sah mich fragend an. Ich hob die Schultern. »Wir können nichts machen. Warten wir noch kurze Zeit?«
    »Sie kennen Ihren Kollegen besser als ich«, gab Mr. Perth zurück. Ein paar harte Schläge dröhnten aus dem Lautsprecher. Am liebsten wäre ich hineingekrochen, um zu hören, was da hinten tatsächlich geschah.
    Aber dann war Phils Stimme wieder da, etwas außer Atem, aber es schwang ein gewisser Triumph darin mit. »Jerry?« dröhnte es mir in die Ohren. »Ich habe den Burschen aufs Kreuz gelegt. Wenn du ihn sehen willst, komm her und bringe Mr. Perth mit. Ich breche die

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