Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
Vom Netzwerk:
Bourbon-Whisky. Verzeihen Sie, wenn ich es offen sage: Ich mag ihn einfach nicht.«
    Ich hob das Glas. »Wenn das Ihre einzigen Bedenken waren, dann kann ich sie leicht zerstreuen, Mr. Perth. Willkommen in New York.«
    Er nickte.
    »Diesen Burschen mit der Nadel«, begann ich halbwegs dienstlich, »wie haben Sie ihn… ich meine: Karate?«
    »So etwas, ja«, nickte er und strich sich selbstvergessen über seine Handkante. »Man tut es nicht gern. Es war mehr eine Reflexbewegung. Ich konnte ihn nicht einmal mehr warnen.«
    Ich verstand. Karatekämpfer haben die Pflicht, den Gegner über ihr Können aufzuklären. Auch ich bin verpflichtet, das zu tun, ehe ich einen dieser Schläge anwende, die tödlich sein können. Aber ein doppelter Armbruch bei einem Gegner, der mit einer Mordnadel angetreten war, konnte den Ehrenkodex Mr. Perth’ nicht allzu sehr belasten. Ich sagte es ihm, und er hob ziemlich gleichgültig die hageren Schultern.
    »Jedenfalls scheint der Gegner über Ihre Reise gut unterrichtet zu sein. Wir können als sicher annehmen, daß es sich um eine Bande handelt. Und sie begnügt sich nicht damit, hier im Land falsche Dollars auf den Weg nach Holy Löch zu bringen, sondern hat auch drüben bei Ihnen zumindest einen Vertrauensmann. Wer war über Ihren Flug nach New York informiert?«
    »Mein Chef. Die Fluggesellschaft. Jeder, der mich auf dem Weg nach London und zum Flughafen beobachtete. Bei aller Geheimhaltung ein ziemlich großer Kreis, wenn er es darauf anlegte. Wenn es nicht so absurd wäre, selbst meine Haushälterin hätte den v Brüdern einen Tip geben können. Gott sei Dank ist die alte McPherson über einen solchen Verdacht erhaben. Viele andere sind es nicht. Vergessen Sie nicht, daß sowohl Holy Loch wie auch Gairloch im Vergleich zu Ihrer Stadt hier winzige Kuhdörfer sind, in denen jeder jeden kennt.«
    »Gut. Sind Sie einverstanden, wenn wir hier beginnen, den Weg der Holy-Loch-Gelder gewissermaßen rückwärts aufzurollen? Also vom Versand bis zur Herstellung der Banknoten?«
    »Das erscheint mir als, der einzige Weg, solange wir nicht den Mann mit der Nadel identifiziert und eingefangen haben. Wissen Sie, wo wir zweckmäßigerweise anfangen?«
    »Im Pentagon«, antwortete ich mit umwölkter Stirn. »Aber dafür versichern wir uns am besten erst einmal der Hilfe meiner höchsten Chefs. Sonst kommen wir nicht einmal bis an den Fahnenmast, der vor dem Haupteingang steht. Sie entschuldigen mich, ich werde jetzt einmal etwas herumtelefonieren.«
    Er nickte still und wandte sich seinem heimatlichen Whisky zu, der golden und klar im Glas funkelte.
    Auf dem Flur vor unserem Büro traf ich meinen Freund und Kollegen Phil Decker, der gerade einen Haufen bunter Ordner auf einem Aktenwägelchen verstaute und dem Boten, der damit loszog, einen freundschaftlichen Puff versetzte.
    »Fertig?« fragte ich ihn. Er fuhr herum und strahlte mich an.
    »Das dürfte für das Gericht reichen, diesen gottvergessenen Kidnapper für ein paar Dutzend Jahre aus dem Verkehr zu ziehen«, sagte er wohlgefällig und sah dem Ergebnis unserer letzten Ermittlungen nach, das da den Korridor entlangrollte. »Was hältst du von ein paar Tagen Urlaub in Florida, Alter? Wir haben beide noch etwas vom letzten Jahr gut beim Chef. Und ich habe gehört, daß in Florida gutes Wetter ist.«
    »In Florida ist meistens gutes Wetter, Alter. Warte noch ein paar Tage, bis wir den nächsten Fall geklärt haben.«
    Er sah mich erstaunt an.
    »Was für einen merkwürdigen' Akzent hast du dir angewöhnt? Willst du beim Theater auftreten?«
    »Akzent?«
    »Du rollst das ,R‘ wie ein waschechter Schotte!«
    Ich mußte lachen.
    »Dann sind die Schotten doch nicht ganz so waschecht und färben gelegentlich ab. In der Kantine sitzt einer. Unser neuer Partner. Komm, ich erzähle dir das drinnen. Ich muß sowieso telefonieren!«
    Ich zog ihn in unser gemeinsames Büro, und während ich auf die Verbindung nach Washington wartete, berichtete ich Phil kurz, was ich über diesen Fall erfahren hatte. Phil schüttelte den Kopf.
    »Man ist also nicht einmal mehr bei der Army seiner Währung sicher«, seufzte er. Ich bekam meine Verbindung, forderte der Einfachheit halber auch gleich für Phil die nötigen Ausweise an und wollte den Hörer auf die Gabel legen, als draußen plötzlich die Alarmglocken zu schrillen anfingen.
    Phil sprang auf. Ich ließ den Hörer fallen und stürmte hinaus. Alarm in unserem Hauptquartier hatte es lange nicht mehr gegeben, und

Weitere Kostenlose Bücher