Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
Vom Netzwerk:
zu sein schien.
    »Hm«, machte der schottische Kollege, »dich kenne ich doch? Name?«
    Der Gangster schwieg. Mr. Perth blickte mich an.
    »Ich kenne den«, sagte er nachdenklich. »Sie erinnern sich an das, was ich Ihnen vorhin sagte. Aber der Teufel weiß vielleicht, woher. Na, es wird mir noch einfallen.«
    Es war, als hätte der Gangster nur auf das Ende von Mr. Perth’ Worten gewartet. Obwohl in diesem Zimmer zwei FBI-Beamte und vier Stadtpolizisten anwesend waren, wagte er das Äußerste. Er warf sich herum und duckte sich, um aus dem Aktionsbereich der zupackenden Fäuste zu kommen. Dann nahm er den Kopf nach vorn und wollte ihn dem Sergeant in den Magen rennen. Phil war mit einem Satz bei der Tür und rannte dabei fast einen der Cops um. Ich fingerte nach meinem Revolver. Einer der Polizisten griff überflüssigerweise nach seiner Trillerpfeife.
    Mr. Perth stand in seiner ganzen hageren Länge da und wechselte die qualmende Pfeife von der linken in die rechte Hand. Der Sergeant machte eine ausweichende Bewegung, und in diesem einzig richtigen Moment zuckte Mr. Perth’ Linke nieder, traf den Gangster und schickte ihn blitzartig auf den zerschlissenen Teppich.
    Jetzt waren die Cops auf einmal sehr schnell. Sie warfen sich über den schwer angeschlagenen Gangster, legten ihm die Handschellen an und drehten ihn auf den Rücken.
    Mr. Perth rieb seine Handkante. Es schien eine Art Reflexbewegung bei ihm zu sein, wenn er wieder einmal Ordnung im Haus geschaffen hatte.
    »Gratuliere«, sagte Phil von der Tür her. Mr. Perth lächelte dünn.
    »Es ist halt, weil ich Linkshänder bin«, sagte er beinahe entschuldigend. »Darauf reagieren sie ein bißchen langsam.«
    Der Gangster blinzelte. Ealing hob ihn mit seiner mächtigen Pranke hoch und hielt ihn im Stehen fest. »Noch mal, Bürschchen?« fragte er drohend. Der Mann zwinkerte; sagte aber nichts.
    »Bringen Sie ihn weg, Sergeant«, sagte ich. »In einer Stunde dürften Sie es geschafft haben, daß er bei uns einsitzt, und dann wollen wir uns mit ihm unterhalten. Wir vollen diese Nacht nicht ungenutzt verstreichen lassen, nachdem sie so gut angefangen hat. Immerhin stehen ein paar Millionen auf dem Spiel.«
    Ealing brachte es fertig, zu grüßen, ohne den leise hin und her schwankenden Gangster loszulassen. Dann verließen sie das Apartment, und wir setzten uns in die Sessel. Phil bot Zigaretten an, und sogar Mr. Perth nahm eine, weil seine Pfeife abermals ausgegangen war.
    »Sie stehen immer noch auf der Abschußliste der Bande«, begann Phil, und es war, als hätte er unser Gespräch in meinem Zimmer mitbekommen. »Ich verstehe das nicht ganz. Was Sie wissen, wissen wir inzwischen auch. Oder wissen Sie mehr? Irgend etwas, Mr. Perth?«
    Mr. Perth wand sich in seinem Sessel und spuckte einen Tabakkrümel aus.
    »Sorry. Das gleiche frage ich mich den ganzen Abend, und ich habe den Verdacht, daß ich tatsächlich im Unterbewußtsein etwas weiß, aber ich kann es nicht realisieren. Alles sieht danach aus, als wollte mich die Bande beseitigen. Aber ich fürchte, aus diesem Vertreter der Bande werden wir auch beim Verhör nichts darüber erfahren.«
    »Das fürchte ich auch«, warf ich ein. »Zumal wir ihm gegenüber in einer ziemlich schwachen Position sind. Wir können nicht einmal bluffen. Wir wissen ja nichts.«
    »Erlaube«, sagte Phil und sandte einen gekonnten Rauchkringel gegen die Decke, »die Anklage auf versuchten Mord an einem FBI-Beamten wird ihn hoffentlich bußfertig machen.«
    Mr. Perth schüttelte den Kopf und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Den nicht. Ich kenne die Typen aus meiner Praxis im Kriegshafen Gairloch. Sie haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Aus ein paar Jahren Gefängnis machen sie sich nichts, wenn ihnen bei der Entlassung Geld winkt, das ihnen vorher versprochen worden ist.«
    »Glauben Sie denn an die sogenannte Gangstertreue?«
    Er lachte kurz und trocken auf. »Ich nicht. Ich weiß schließlich, daß das ein Märchen ist. Aber die Gangster glauben immer noch daran. Erinnern Sie sich an die halben Blüten bei dem Burschen gestern nachmittag?«
    Ich nickte.
    »Stimmt. Und beinahe bin ich versucht, zu sagen, daß wir nicht einmal die Fingerabdrücke der beiden haben.«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Phil, auf einmal hellwach.
    »Weiß ich nicht. Eine Eingebung, vielleicht.«
    »Verwechsle dich nicht mit dieser alten Griechin. Wie hieß sie doch?«
    »Pythia«, sagte Mr. Perth, Und er sprach den alten

Weitere Kostenlose Bücher