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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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sein.«
    »Wieso? Weißt du etwas?«
    »Ja!« Dickens war jetzt hellwach. »Habt ihr mit einen Mann zu tun, der Benjamin heißt?«
    »Benjamin?« Phil überlegte, und hatte schon das Nein auf der Zunge. Dann schlug er die Faust auf den Tisch. »Natürlich! Little Ben!«
    »Ja. Diesen Benjamin wollte Jerry gestern abend aufsuchen.«
    »Wieso? Hast du mit ihm…«
    »Er hat angerufen, gegen elf Uhr. Er wollte Namen und Adresse von dem Besitzer eines Wagens wissen. Der Besitzer heißt Benjamin. Den vollen Namen habe ich vergessen. Aber er steht mit der Adresse auf dem Notizblock in meiner obersten rechten Schreibtischschublade. Du kannst nachsehen.«
    »Vielen Dank!«
    Phil hatte bereits den Hörer auf die Gabel geworfen. Wie ein geölter Blitz schoß er nach draußen, stürmte die Treppe hinauf und klopfte an die Tür mit der Nummer 17.
    »Come in!« sagte Steve Dillaggio, der sich diesen Raum mit Dave Dickens teilte. Aber er hatte noch nicht ausgesprochen, als Phil bereits an dem Schreibtisch stand, die oberste Schublade aufriß und den Notizblock hervorzog.
    Phil studierte schweigend die Adresse auf dem Notizblock, riß dann das Blatt ab und stopfte es in die Tasche. »Mach dich startklar!« sagte er. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssen wir Jerry aus der Patsche helfen.«
    »Aus welcher Patsche?« wollte Steve wissen.
    »Erkläre ich später!« Phil griff zum Telefonhörer und ließ sich mit Ben Harper verbinden, dem Leiter der Fahrbereitschaft. »Lassen Sie einen Wagen Warmlaufen!« rief er. »Es ist eilig.«
    Der Wagen, ein neutraler grüner Mercury, stand schon bereit, als Phil und Steve über den Hof rannten. Steve Dillaggio schwang sich hinter das Steuer — er war berühmt für seine artistischen Fahrkünste. »83rd Street«, sagte Phil knapp. Dann erläuterte er seinem Kollegen den Grund der ungewöhnlichen Eile.
    Als der Mercury in der 83rd Street stoppte, zeigte sich auch auf Steve Dillaggios Stirn eine steile Falte.
    Eilig stiegen sie aus, überquerten mit schnellen Schritten die Fahrbahn und betraten das Haus.
    Leider stand Little Bens Apartmentnummer nicht auf dem Zettel, den Phil eingesteckt hatte. Er steuerte auf die Portierloge zu und klopfte gegen die Scheibe.
    Ein grauhaariges Männchen hob den Kopf. »Ja, bitte?«
    »Wir suchen Mr. Benjamin Tanner«, sagte Phil.
    Das Männchen beugte sich vor. »Tanner?« Die Stimme hatte einen hohen Fistelton. »Der ist heute morgen verreist.«
    »Nein!«
    »Doch!« Der Grauhaarige zuckte bedauernd die Schultern. »Ziemlich plötzlich, der Abgang. Aber Mr. Tanner hat die Miete im voraus bezahlt. Alles andere interessiert mich nicht.«
    »Hat er gesagt, wohin er fährt?«
    »Nein. Interessiert mich auch nicht.« Phil schob ihm seine Dienstmarke hin. »FBI«, erklärte er. »Mein Name ist Phil Decker. Das ist mein Kollege Steve Dillaggio. Führen Sie uns bitte in Mr. Tanners Apartment!«
    Der kleine Mann schien nicht sonderlich beeindruckt zu sein. »Okay«, sagte er gleichmütig, stand von seinem Stuhl auf, kam aus seiner Glaskabine hervor und steuerte auf den Fahrstuhl zu. Phil und Steve folgten ihm. Im 7. Stockwerk verließen sie den Lift und gingen über den langen Flur. Das Männchen blieb vor einer Tür stehen und schloß auf. »Bitte sehr!« sagte er mit stoischer Ruhe. »Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, daß alle Schränke leer sind. Ich habe Mr. Tanner beim Packen geholfen. Er ist mit ein paar großen Koffern abgefahren.«
    Phil und Steve betraten den Raum und sahen sich um. Steve Dillaggio begann sofort mit einer routinemäßigen Durchsuchung. Phil blieb noch einen Augenblick neben dem kleinen Portier stehen.
    »Waren gestern abend Besucher bei Mr. Tanner?« fragte er.
    Der Grauhaarige zuckte die Schultern. »Sie kommen und gehen«, sagte er philosophisch. »Ich weiß wirklich nicht.«
    »Nach elf Uhr?«
    »Das hört sich schon anders an.« Der Portier überlegte. »Also um elf Uhr kam Miß Pellish. Das ist eine Mieterin. Kurz danach kam ein Mann, etwa Ihr Alter. Er bildete sich ein, ich hätte ihn nicht gesehen. Nur weil ich gerade Zeitung las.«
    »Wie sah er aus?« fragte Phil. »Ziemlich groß. Ziemlich drahtig. Durchtrainiert, würde ich sagen. Dunkelhaarig.«
    »Und weiter?« fragte Phil, der allmählich Respekt vor der Beobachtungsgabe des alten Herrn bekam.
    »Nichts weiter. Eine halbe Stunde später kamen drei Männer und fragten nach der Apartmentnummer von Mr. Tanner. Sie gingen rauf. Nach einer Weile kamen sie wieder runter. Sie

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