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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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Schlägertypen. Aber sie hatten Sandra nicht bei sich. Sie warnten mich noch einmal davor, die Polizei einzuschalten. Dann haben sich mich zusammengeschlagen. Als ich zu mir kam, waren sie verschwunden.«
    »Und weiter?«
    »Als ich wieder zu Hause war, riefen die Kerle an und verlangten weitere 50 000 Dollar.« Er stockte und wischte sich mit einer fahrigen Bewegung den Schweiß von der Stirn. »Da mußte ich einsehen, daß es keinen Zweck hat. Sie würden immer wieder und immer mehr fordern. Es geht mir nicht um das Geld. Aber meiner Tochter ist damit nicht geholfen. Ich will sie wiederhaben!«
    »Wir werden alles tun, um sie wiederzufinden«, sagte Phil beruhigend. »Es war richtig, daß Sie gekommen sind. Würden Sie den Mann, der Sie zusammengeschlagen hat, auf einem Foto wiedererkennen?«
    »Ich glaube schon.«
    Fünf Minuten später war auch Phil damit beschäftigt Karteikarten herauszusuchen, die der vorliegenden Beschreibung nach in Frage kamen.
    Zusammen mit Steve Dillaggio dehnte er die Suche über den ganzen Nachmittag aus. Der Schläger aus dem Central Park, die beiden Burschen, die sich in Kitt Hillarys Begleitung befunden hatten – diese drei Männer waren die einzige Möglichkeit, auch nur einen Schritt weiterzukommen. Wenn es gelang, einen von ihnen zu identifizieren, bot sich vielleicht ein Ansatzpunkt.
    Gegen Abend stellte sich heraus, daß die Suche vergeblich gewesen war.
    Weder Reginald Sheppart noch der kleine Portier erkannten unter den Hunderten von Fotos die gesuchten Männer. Phil dankte ihnen für ihre Bemühungen und verabschiedete sie.
    »Und jetzt?« fragte Steve Dillaggio erschöpft.
    »Wir schicken einen Mann zu Mr. Sheppart für den Fall, daß sich die Entführer noch einmal melden.«
    »Sollten wir Fahndungsfotos von dem entführten Mädchen herausgeben? Und die Zeichnung von diesem Hillary?«
    »Alles schon geschehen. Jeder Cop in New York weiß, wie die beiden aussehen. Ich hoffe, daß uns das weiterbringt.«
    Dann hängte er sich ans Telefon, um die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten.
    ***
    Es war noch hell, als Cheryl Kent um acht Uhr abends das Haus verließ und sich nach dem roten Jaguar umsah.
    In den grünen Augen des Girls funkelte es entschlossen. Ihr rotes Haar hing widerspenstig in die Stirn.
    Sie würde ihre Freundin wiederfinden, davon war sie überzeugt. Niemand konnte sie daran hindern. Mit einer zornigen Kopfbewegung dachte sie an den G-man, der ihr versprochen hatte, sie heute morgen zu besuchen, und der einfach nicht gekommen war. Er gab sich offenbar wenig Mühe, ihre Freundin wiederzufinden. Nun, wenn er es nicht schaffte, sie, Cheryl Kent, würde es schaffen.
    Entschlossen überquerte sie die Straße, bog um die Ecke und sah sich noch einmal um. Der rote Jaguar stand am Straßenrand.
    Little Ben stieg aus, als sie näher kam. »Guten Abend, Miß Kent. Wie nett, daß Sie gekommen sind! Steigen Sie ein!«
    Er öffnete den Wagenschlag und half ihr, auf den niedrigen Sitz zu rutschen. »Danke!« sagte sie lächelnd. »Wohin fahren wir?« fragte sie strahlend.
    »Nicht in den Go-Go-Club, bitte! Dort ist es so laut. Kennen Sie die Katakomben-Bar?«
    Cheryl schüttelte den Kopf.
    »Dort ist es sehr nett.« Little Ben legte den Gang ein. »Liegt in der Nähe von Richmond. Wir sind ganz ungestört. Einverstanden?«
    »Einverstanden.« Cheryl lehnte sich bequem in die Lederpolster zurück. Schweigend beobachtete sie die Nadel des Drehzahlmessers, gab sich ganz dem Genuß der Fahrt hin und vergaß fast, warum sie in Little Bens Jaguar gestiegen war.
    »Wir sind da«, sagte er schließlich mitten in ihre Träumerei hinein.
    Sie fuhr zusammen. Dann fing sie sich wieder und atmete tief ein. Sie hatte sich vorgenommen, ganz genau auf den Weg zu achten, aber dazu war es jetzt zu spät. Der Wagen stand vor einem einzelnen säulengeschmückten Gebäude in einem weitläufigen Park, Oleanderbüsche und hohe Bäume versperrten den Blick zur Straße.
    Ärgerlich beobachtete Cheryl den Mann in Portierslivree, der die Treppe herunterkam, um die neuen Gäste willkommen zu heißen. Er riß den Wagenschlag auf und streckte die Hand aus, um ihr beim Aussteigen zu helfen.
    »Schönen Dank«, sagte Cheryl, »aber ich kann allein…«
    Dann stockte sie.
    Sie hatte den Lappen gesehen, den der Livrierte in der Hand hielt. Und sie hatte auch das nervöse Grinsen in seinem Gesicht bemerkt.
    Blitzschnell fuhr sie zurück. Sie öffnete den Mund, um zu schreien. Aber der Mann war

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