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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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das wollte ich auch«, erklärte ich wahrheitsgemäß. »Unglücklicherweise hat er mich überrumpelt.«
    »Er soll ein gefährlicher Schläger sein. Sie müssen eine verdammt gute Kondition haben, wenn Sie ihn mit gefesselten Händen überwältigt haben. Wer sind Sie?«
    »John Kovac.« Ich wählte den erstbesten Namen, der mir in den Sinn kam. »Der Bursche hat mich übers Ohr gehauen. Ich wollte…«
    »Sie brauchen mir nicht Ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Haben Sie Lust, sich den Mann noch einmal in einem fairen Kampf vorzuknöpfen?«
    »Und ob!« sagte ich erleichtert.
    »Schön. Dann kommen Sie mit! Ich biete Ihnen einen guten Job. Sie verdienen ein Bündel Dollars, und ich garantiere Ihnen, daß Sie Little Ben vor die Fäuste bekommen.«
    »Was für einen Job?« fragte ich. Mein Kopf war noch nicht klar genug, um schnelle Entscheidungen zu treffen, und ich versuchte Zeit zu gewinnen. »Ich mache nicht alles, was man mir anbietet. Wenn ich eine Sache anpacken soll, muß ich wissen, worum es geht.«
    »Um so besser.« Kitt Hillary lächelte undurchsichtig. »Idioten kann ich ohnehin nicht brauchen. Mir geht es einzig und allein darum, von diesem Burschen und seinen Komplicen etwas wiederzuholen, das mir gehört. Und ich will es mir nach Möglichkeit ohne Lärm und ohne Schießereien holen. Machen Sie mit?«
    »Okay. Sagen Sie mir, wo ich Sie treffen kann, und ich…«
    »Sie kommen entweder gleich mit«, erklärte Hillary ruhig, »oder Sie vergessen die ganze Geschichte. Trinken Sie noch einen Whisky, und überlegen Sie sich die Sache!«
    Ich verzichtete darauf, lange nachzudenken. Denn auf dem Teppich hatte Little Ben gerade eine verdächtige Bewegung gemacht. »Also gut«, sagte ich. »Ihre Geschichte ist zwar mysteriös — aber die Aussicht, den Burschen noch einmal zwischen die Finger zu bekommen, ist mir ein Risiko wert.«
    »Na, also! Sind Sie in Ordnung, oder sollen wir noch warten?«
    »Ich bin in Ordnung, danke.« Ich rutschte von meinem Sessel herunter. Fest stand ich nicht gerade auf den Beinen. Aber mir lag daran, möglichst schnell aus Little Bens Nähe zu verschwinden.
    »Gehen wir!«
    Kitt Hillary humpelte hinaus. Ich folgte ihm und wunderte mich über die traumwandlerische Sicherheit, mit der er sich trotz seines verkrüppelten Beins bewegte.
    Die Tür von Little Bens Apartment schlug hinter uns zu.
    Ich atmete auf. Aber wohl war mir nicht gerade zumute. Ich ahnte, daß ich jetzt mitten in der Höhle des Löwen war. Und daß es schwierig sein würde, wieder herauszukommen.
    ***
    Phil wunderte sich, als er am nächsten Morgen allein im Office blieb. Zunächst versuchte er, Jerry in seiner Wohnung telefonisch zu erreichen.
    Keiner hob ab.
    Eine halbe Stunde lang drückte sich Phil unruhig an seinem Schreibtisch herum. Dann ließ er sich mit unserem Chef verbinden, entschuldigte sich wegen der Störung und fragte, ob Jerry mit irgendeinem Sondereinsatz betraut worden sei.
    Mr. High verneinte. »Warum fragen Sie?« wollte er wissen.
    »Ich wollte nur wissen, wo er steckt.« Mr. High schwieg einen Augenblick. »Wann haben Sie ihn zum letztenmal gesehen, Phil?« fragte er.
    »Gestern abend nach Dienstschluß.«
    »Haben Sie schon in seiner Wohnung angerufen?«
    »Ja, mehrfach. Aber er meldet sich nicht.«
    »Dave Dickens hat Nachtdienst gehabt«, sagte Mr. High. »Lassen Sie sich mit seiner Wohnung verbinden, und fragen Sie, ob er etwas weiß!«
    Phil kratzte sich am Kopf. Er wußte genau, wie zerschlagen man sich nach einer Nachtwache in der Bereitschaft fühlt, und wollte seinen Kollegen nicht gern stören.
    Mr. High schien seine Gedanken zu erraten. »Klingeln Sie ihn aus dem Bett, wenn es sein muß!« sagte er. »Das ist ein dienstlicher Befehl.«
    »Danke, Mr. High. Ich rufe sofort an.« Damit drückte Phil den Hörer auf die Gabel und nahm ihn sofort wieder auf, während seine Finger die Nummer wählten.
    Dave Dickens schien einen gesunden Schlaf zu haben. Es dauerte eine ganze Weile, bis er den Hörer abhob. Zunächst drang nur ein unverständliches Knurren durch die Leitung. »Dickens!« brummte er dann.
    »Hier ist Phil Decker.«
    »Himmeldonnerwetter noch mal«, ertönte ein Fluch.
    »Fluch nicht, es ist Wichtig! Jerry ist noch nicht im Office aufgetaucht. Ich habe das Gefühl, da ist irgend etwas faul.« Einen Moment lang war es still. »Gut, daß du sofort angerufen hast«, sagte Dickens dann in seinem normalen sachlichen Tonfall. »Da scheint mir nämlich was oberfaul zu

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