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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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hatten den Dunkelhaarigen bei sich, der vorher gekommen war. Der Bursche sah ein bißchen, nun ja, ein bißchen lädiert aus.«
    »Wieso?« fragte Phil scharf.
    Das Männchen kratzte sich am Kopf. »Wie man nach einer Schlägerei aussieht«, berichtete er. »Jemand muß ihn durch die Mangel gedreht haben. Er blutete, und einer der drei Männer mußte ihn stützen. Und als am nächsten Morgen Mr. Tanner herunterkam, sah auch der etwas ramponiert aus. Ich vermute, daß Mr. Tanner und der Dunkelhaarige eine Meinungsverschiedenheit hatten.«
    »Können Sie die drei Männer beschreiben?« fragte Phil.
    »Aber sicher!« Der kleine Portier lächelte verbindlich. »Einer von Ihnen war offenbar körperbehindert. Er stützte sich auf einen Stock. Weißes Haar, blaue Augen, schlank, etwa Ihre Größe. Der nächste war kleiner und etwas dicker, trug eine Tweedjacke und eine graue Hose. Ich schätze ihn auf 25. So eine Art Hippie. Er hatte ein geblümtes Hemd an, Rosenmuster, glaube ich.«
    »Würden Sie einen der Männer wiedererkennen?« wollte Phil wissen.
    »Alle!« behauptete das Männchen stolz. »Gut. Dann begleiten Sie uns bitte! Wir werden Ihnen Fotos vorlegen. Bist du fertig, Steve?«
    Steve Dillaggio nickte. Er hatte in Little Bens Wohnung nichts gefunden. Der Bursche war mit sämtlichen Kleidern und Wertgegenständen verschwunden.
    »Wir müssen veranlassen, daß ein paar Spezialisten die Wohnung nach Fingerprints absuchen«, sagte Phil, als sie die Treppe hinunterliefen.
    Steve Dillaggio nickte. Dann riß er den Wagenschlag auf und ließ den kleinen Portier einsteigen.
    Eine Viertelstunde später saß der Mann im District Office. Phil hatte ihm ein Foto Jerrys zugeschoben.
    Der Portier runzelte einen Moment lang die Stirn. »Das ist der Dunkelhaarige«, sagte er dann bestimmt. »Der Mann, der zuerst gekommen ist.«
    »Gut! Und dieser hier?« Phil reichte ihm die Zeichnung, die Peiker von dem ehemaligen Gangsterboß Kitt Hillary gemacht hatte.
    »Hm«, sagte das Männchen. »Schwer zu sagen. Es ist nur eine Zeichnung, aber ich glaube, ja, ich glaube, das ist der Weißhaarige. Der mit dem verkrüppelten Bein.«
    »Und Sie sind sicher, daß der Dunkelhaarige zusammen mit den drei Männern das Haus verlassen hat?«
    »Ganz sicher.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Phil hob den Hörer ab und hörte einen Augenblick lang zu. »Schicken Sie ihn rauf!« sagte er dann und warf den Hörer wieder auf die Gabel.
    »Gibt’s was Neues?« wollte Steve Dillaggio wissen.
    »Ja, ein bestimmter Mann ist unten und will Jerry sprechen. Er kommt herauf. Geh du inzwischen mit unserem Gast ins Archiv! Vielleicht gelingt es ihm, auch noch die anderen Männer aus der Kartei zu fischen.«
    »Okay.«
    Eine knappe Minute später klopfte es. Phil ging zur Tür, um zu öffnen.
    »Guten Tag, Mr. Decker.« Reginald Sheppart trat ein, leicht außer Atem. Er mußte sich sehr beeilt haben. Seine Hände zuckten nervös. Das Haar hing ihm in die Stirn. Phil bemerkte sofort die blutunterlaufenen Stellen in seinem Gesicht, das Pflaster auf der blassen Stirn.
    »Setzen Sie sich, bitte, Mr. Sheppart!« sagte er knapp.
    Reginald Sheppart ließ sich aufatmend in den angebotenen Stuhl fallen. Er brauchte ein paar Sekunden, um zu Atem zu kommen. Dann griff er schweigend in die Tasche, zog ein Foto heraus und schob es über den Schreibtisch.
    Phil zog die Luft durch die Zähne.
    Das junge Mädchen auf dem Bild war zwar halb nackt und offenbar fast bewußtlos. Aber in dem verschmierten, von unordentlichen’ Haarsträhnen umrahmten Gesicht waren deutlich die Züge Sandra Shepparts zu erkennen.
    »Woher haben Sie dieses Foto?« fragte Phil.
    Reginald Sheppart schluckte. »Ich habe einen Fehler gemacht«, sagte er mit zitternder Stimme. »Ich hätte Sie gleich benachrichtigen sollen, als er kam.«
    »Als wer kam?«
    »Sandras Entführer. Er hat mir dieses Foto gegeben. Er kam, nachdem Sie und Mr. Cotton mein Haus verlassen hatten. Er fuhr einen roten Jaguar.«
    »Little Ben«, stieß Phil durch die Zähne.
    »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Wir kennen seinen Namen und haben seine Beschreibung. Aber wir wissen nicht, wo er ist. Was wollte er von Ihnen?«
    »50 000 Dollar. Ich — ich hätte Sie natürlich benachrichtigen müssen. Aber ich hatte Angst um Sandra.«
    »Erzählen Sie weiter!«
    »Der Bursche hat mich dann später angerufen. Das Geld sollte im Central Park übergeben werden. Dieser Little Ben wartete schon, zusammen mit ein paar üblen

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