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BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
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lang lauschte er angestrengt darauf, ob sich oben etwas regte. Aber alles blieb still.
    Vorsichtig nahm er Schwung. Mit einem leisen Sirren zischte das Seil durch die Luft. Es flog gezielt durch das geöffnete Fenster. Innen schlug der Metallhaken gegen die Wand. Während Phil ihn zurückzog, bis er an der Fensterbank Halt fand, waren alle seine Sinne auf äußerste gespannt. Kein verdächtiges Geräusch konnte ihm entgehen.
    Dann, als alles still blieb, hangelte er sich lautlos und gewandt nach oben.
    Wieder zog er das Seil ein. Aber diesmal wickelte er es fest um seine Taille, um sich frei bewegen zu können. Lautlos glitt er von der Fensterbank und ging auf Zehenspitzen durch den Raum auf die Tür zu.
    Einen Augenblick lang preßte er das Ohr gegen das lackierte Holz und lauschte. Dann drehten seine Finger vorsichtig den Knopf und öffneten die Tür Zentimeter um Zentimeter. Niemand war zu sehen. Gedämpft konnte er Musik und Gelächter aus der Bar hören. Phil tastete nach dem Smith and Wesson, der in einer Halfter an seiner Hüfte hing, und glitt hinaus.
    Der Gang, auf den er stieß, war nur von einer trüben Notbeleuchtung erhellt. Linker Hand endete er nach ein paar Metern vor einer Mauer. Rechts lag das Treppenhaus, Phil spähte vorsichtig um die Ecke.
    Das Foyer im Parterre war hell erleuchtet. Nach oben verlor sich die Treppe in die Dunkelheit. Die winzige orangefarbene Birne markierte lediglich den Treppenabsatz.
    Phil ertastete die Stufen mehr, als daß er sie sah. Lautlos glitten seine Füße über den Teppich. Nur ein einziges Mal knarrte eine Diele. Er blieb stehen und hielt den Atem an, aber nichts regte sich.
    Dann hatte er das nächste Stockwerk erreicht.
    Der Gang war nicht einmal mit einer Notbeleuchtung versehen. Phil schob sich an der Wand entlang. Hier irgendwo hinter einer der Türen mußte das erleuchtete Zimmer liegen, was er von draußen gesehen hatte. Phil blickte sich um. Er versuchte, einen Lichtschimmer zu entdecken.
    In diesem Augenblick hörte er das Geräusch.
    Ein leises, kaum wahrnehmbares Schaben dicht hinter ihm. Irgend jemand lehnte dort an der Wand und hatte sich bewegt. Sekundenlang hielt er den Atem an. Dann fuhr Phil lautlos wie eine Katze herum.
    Aber da tönte ihm bereits eine Stimme aus der Dunkelheit entgegen: »Nehmen Sie die Hände hoch, und machen Sie keine Bewegung! Ich habe eine Pistole!«
    Phil machte einen schnellen Schritt aus der mutmaßlichen Schußlinie zur Seite. Seine Hand glitt zur Halfter an der Hüfte. Er konnte den Angreifer nicht sehen. Aber er mußte für sein Gegenüber ebenfalls unsichtbar sein.
    »Hände hoch!« flüsterte die Stimme noch einmal.
    Es war eine helle, vor unterdrückter Erregung zitternde Frauenstimme. Eine Stimme, die Phil schon einmal gehört hatte. Aber wo? Und dann, als er das leise ärgerliche Zischen hörte, fiel es ihm ein: »Cheryl Kent!« flüsterte er überrascht.
    Aus der Dunkelheit kam keine Antwort. Aber Phil hatte die Stimme jetzt genau erkannt. Sie gehörte dem rothaarigen Girl, das dem FBI schon soviel Ärger gemacht hatte. Jetzt geisterte sie hier herum, mitten in der Höhle des Löwen, und fuchtelte schon wieder mit einer Pistole. Nur mit Mühe gelang es Phil, seine Überraschung zu schlucken.
    »Ich bin G-man Phil Decker«, flüsterte er. »Machen Sie keine Dummheiten, Cheryl!«
    Sie schwieg.
    »Cheryl?«
    »Das kann jeder sagen«, zischte sie jetzt. »Ich werde…«
    »Hören Sie, Miß Kent! Ich leuchte mich jetzt mit einer Taschenlampe an. Verhalten Sie sich ruhig!«
    »Aber ich schieße sofort, wenn Sie…«
    »Ruhe!« sagte Phil jetzt scharf.
    Dann flammte die Lampe auf.
    Einen Augenblick lang beleuchtete Phil sein Gesicht. Dann richtete er den Lichtkegel auf Cheryl Kent.
    Zitternd, mit zerzausten Haaren lehnte das Girl an der Wand. Die Hand mit der schweren Pistole hatte sich gesenkt, und die grünen Katzenaugen flackerten angstvoll.
    »Mr. Decker!« flüsterte sie. »Ich bin froh, daß Sie da sind!«
    »Wie kommen Sie hierher?«
    »Ich hatte eine Rendezvous mit Little Ben. Sie haben mich überwältigt und eingesperrt. Aber ich bin entwischt.«
    Phil hätte am liebsten einen ellenlangen Fluch zum Himmel geschickt. »Ist Sandra Sheppart hier?« fragte er ruhig.
    »Ja. Da drüben!« Cheryl machte eine Geste mit dem Kopf und wies auf eine der Türen. »Sie ist bewußtlos. Die Gangster haben ihr Rauschgift und Schlafmittel gegeben. Was machen wir jetzt?«
    Statt einer Antwort packte Phil sie am Arm und schob sie

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