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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Pack!).
    Viele Schreiber sträubten sich mit Händen und Füßen, sich mit der neuen Technik auseinander zu setzen. Für sie waren Computer Bücher mit sieben Siegeln. Simon kannte eine Menge Leute, die noch immer mit einem Kugelschreiber auf weißem Papier schrieben. Ein paar andere, die auf einer alten Remington tippten. Dünkelhafter, prähistorischer Unsinn. Simon Close konnte das beim besten Willen nicht verstehen. Vielleicht glaubten sie, dadurch eine innere Verbindung zu Hemingway herstellen zu können, oder dem Charles Dickens in ihrem Innern zum Durchbruch zu verhelfen.
    Simon jedenfalls setzte voll und ganz auf die Digitaltechnik. Von seinem Apple PowerBook über die DSL-Verbindung bis hin zu seinem Nokia GSM-Telefon war er technologisch gesehen auf dem neuesten Stand. Macht nur so weiter , dachte er, meinetwegen schreibt mit einem spitzen Stein auf eure Schiefertafeln. Ich werde zuerst dort sein.
    Denn Simon glaubte an zwei Grundsätze der Sensationspresse:
    Die Menschen sind schneller bereit, etwas zu verzeihen als etwas zu erlauben.
    Es ist besser, der Erste zu sein, als korrekt zu arbeiten.
    Dazu sind Korrekturen da.
    Er schaltete den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle. Seifenopern, Gameshows, Talkshows, Musikshows, Sport. Zum Gähnen. Selbst der geschätzte BBC Amerika brachte irgendeine idiotische Heimwerkershow. Vielleicht lief auf AMC ein alter Spielfilm. Er schaute in der Programm-Zeitschrift nach. Criss Cross mit Burt Lancaster und Yvonnne De Carlo. Ein toller Film, den er jedoch kannte. Außerdem lief er schon fast eine Stunde.
    Simon zappte noch eine Weile und wollte gerade ausschalten, als auf einem Lokalsender eine brandneue Nachricht gemeldet wurde. Mord in Philadelphia. Welch ein Schock.
    Aber es war kein weiteres Opfer des Rosenkranz-Killers.
    Die Kamera am Tatort zeigte etwas vollkommen anderes, etwas, das Simons Herz ein wenig höher schlagen ließ. Okay, viel höher.
    Es war die Gasse in Gray’s Ferry.
    Die Gasse, die Kevin Byrne in der letzten Nacht überstürzt verlassen hatte.
    Simon drückte sofort die Aufnahmetaste seines Videogerätes. Zwei Minuten später spulte er das Band bis zu der entsprechenden Stelle zurück, schaute sich ein Standbild der Gasse an und verglich es mit dem Foto von Byrne auf seinem Laptop.
    Identisch.
    Kevin Byrne war gestern Nacht in derselben Gasse gewesen, in der Nacht, in der ein schwarzer Jugendlicher erschossen worden war. Also war es gar keine Fehlzündung gewesen.
    Das war fantastisch! Viel besser, als Byrne in einem Crack-Haus zu erwischen. Simon lief ein paar Minuten in seinem kleinen Wohnzimmer auf und ab und suchte nach der besten Möglichkeit, Kapital aus seinem Wissen zu schlagen.
    Hatte Byrne den Schwarzen kaltblütig hingerichtet?
    War Byrne in eine Vertuschungsaffäre verstrickt?
    War es ein Drogendeal gewesen, bei dem es zu einem Streit gekommen war?
    Simon zwang sich zur Ruhe, öffnete sein E-Mail-Programm, dachte nach und schrieb:
     
    Lieber Detective Byrne!
    Lange nicht gesehen! Nein, das ist nicht ganz richtig. Wie die beiliegenden Fotos beweisen, habe ich Sie gestern gesehen. Hier ist mein Angebot. Ich mache mit Ihnen und Ihrer umwerfenden Partnerin gemeinsame Sache, bis Sie den miesen Kerl geschnappt haben, der die katholischen Schülerinnen getötet hat. Sobald Sie ihn geschnappt haben, will ich die Exklusivrechte für die Story.
    Im Gegenzug werde ich die Fotos vernichten.
    Wenn nicht, können Sie sich die Bilder (und ich habe eine ganze Reihe davon) auf der Titelseite der nächsten Ausgabe des Report ansehen.
    Schönen Tag noch!
     
    Als Simon den Brief überflog – er musste sich zuerst abreagieren, bevor er seine besonders unverschämten E-Mails verschickte –, miaute Enid und sprang von oben auf dem Aktenschrank auf seinen Schoß.
    »Was ist los, mein Püppchen?«
    Enid schien den Text von Simons Mail an Kevin Byrne zu lesen.
    »Zu dreist?«, fragte er die Katze.
    Enid schnurrte eine Antwort.
    »Du hast Recht, Miezekätzchen. So geht das nicht.«
    Simon beschloss, den Text zu überprüfen, bevor er die E-Mail verschickte. Vielleicht würde er noch einen Tag warten, um zu sehen, was es mit dem toten schwarzen Jugendlichen in der Gasse genau auf sich hatte. Selbst eine Frist von vierundzwanzig Stunden war möglich, wenn es darum ging, einen Schläger wie Kevin Byrne in die Knie zu zwingen.
    Oder sollte er Jessica die E-Mail schicken …?
    Ausgezeichnete Idee.
    Er könnte die Fotos auch auf eine CD kopieren und zur

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