Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
Vom Netzwerk:
Zeitung fahren. Die Fotos einfach veröffentlichen und auf Kevin Byrnes Reaktion warten.
    Auf jeden Fall sollte er eine Sicherungskopie von den Fotos machen, um auf der sicheren Seite zu sein.
    Er dachte über die Headline nach, riesige Buchstaben über einem Foto von Byrne, als er aus dieser Gasse in Gray’s Ferry herauskam.
    WACHSAMER COP?, könnte die Schlagzeile lauten.
    DETECTIVE IN DER TODESGASSE!, wäre nicht schlecht. Gott , war er gut.
    Simon ging zu dem Schrank in der Diele und nahm einen CD-Rohling heraus.
    Als er die Schranktür verschlossen hatte und ins Wohnzimmer zurückkehren wollte, hatte sich etwas verändert. Eigentlich war es kaum der Rede wert. Es ähnelte eher diesem Gefühl, das man bei einer Innenohrentzündung hat, wenn das Gleichgewicht ein wenig gestört ist. Er stand in der Tür, die in sein winziges Wohnzimmer führte, und suchte nach einer Erklärung für sein Gefühl.
    Auf den ersten Blick sah alles so aus, wie er es verlassen hatte. Sein PowerBook auf dem Couchtisch, die leere Espressotasse daneben. Enid lag schnurrend auf dem Läufer neben der Heizung.
    Vielleicht irrte er sich auch.
    Er schaute auf den Boden.
    Zuerst sah er den Schatten, einen Schatten, der seinen eigenen spiegelte. Simon wusste genug über Lichttechnik, um zu wissen, dass für zwei Schatten zwei Lichtquellen benötigt wurden.
    Hinter ihm war nur die kleine Deckenleuchte.
    Dann spürte er den heißen Atem im Nacken und roch den schwachen Pfefferminzgeruch.
    Er drehte sich um, und plötzlich schlug ihm das Herz bis zum Hals.
    Er starrte dem Teufel in die Augen.
     

 
     
    50.
     
     
    Mittwoch, 13.22 Uhr
     
     
    B yrne hielt mehrmals an, ehe er ins Roundhouse zurückkehrte und Ike Buchanan Bericht erstattete. Dann vereinbarte er mit einem seiner Informanten, dass dieser ihn telefonisch über den Aufenthaltsort von Brian Parkhurst informierte. Buchanan faxte an den Bezirksstaatsanwalt und bat um einen Durchsuchungsbeschluss für Parkhursts Haus.
    Byrne rief Jessica auf ihrem Handy an, als sie sich in einem Café in Süd-Philadelphia aufhielt, wo sie ihren Vater besuchte. Er gabelte sie dort auf und setzte sie auf der Wache des dritten Distrikts an der Ecke Elfte und Wharton ins Bild.
     
    Das geräumige Backsteinhaus, das Parkhurst in der Einundsechzigsten Straße besaß, stammte aus den Fünfzigerjahren und war umgebaut worden, als der ehemalige Besitzer es erworben und dort ein Blumengeschäft eröffnet hatte. Es war keine besonders einladende Gegend. Ein paar Häuser weiter befand sich das Vereinshaus der Wheels of Soul. Die Wheels of Soul waren ein ehrwürdiger alter Motorradclub. Als Philadelphia in den Achtzigern von einer Kokainwelle überrollt wurde, hatte der Wheels of Soul gemeinsam mit den Gesetzeshütern verhindert, dass die Stadt buchstäblich bis auf die Grundmauern niederbrannte.
    Wenn Parkhurst die Mädchen für kurze Zeit irgendwo hingebracht hatte, überlegte Jessica, als sie sich dem Haus näherten, wäre dieser Ort ideal. Auf der Rückseite des Hauses befand sich eine Einfahrt, die so groß war, dass man mit einem Van oder einem Minivan teilweise hineinfahren konnte.
    Als sie am Ziel waren, fuhren sie langsam zur Rückseite des Hauses. Die Einfahrt – ein breites Wellblechtor – war von außen mit einem Vorhängeschloss versehen. Sie fuhren um den Block herum und parkten auf der Straße unter der E1, ungefähr fünf Häuser weiter westlich.
    Zwei Streifenwagen waren schon vor Ort. Zwei uniformierte Beamte sollten den Vordereingang und zwei den Hintereingang bewachen.
    »Fertig?«, fragte Byrne.
    Jessica war ein wenig nervös und hoffte, dass es nicht auffiel. »Es kann losgehen«, sagte sie.
     
    Byrne und Jessica näherten sich der Tür. Die Fenster waren getüncht; daher konnte man nicht hineinschauen. Byrne schlug dreimal mit der Faust gegen die Tür.
    »Polizei! Hausdurchsuchung!«
    Sie warteten fünf Sekunden. Dann hämmerte Byrne erneut gegen die Tür. Keine Reaktion.
    Byrne drehte den Türknauf Die Tür ließ sich problemlos öffnen.
    Die beiden Detectives schauten sich an. »Auf drei …«, raunte Byrne.
    Mit den Rücken zum Türpfosten, die Waffen im Anschlag, wirbelten sie bei drei in die Wohnung.
    Im ersten Raum herrschte Chaos. Gipskartonplatten, Farbdosen, Lappen, ein Baugerüst. Linker Hand war nichts. Rechter Hand führte eine Treppe nach oben.
    »Polizei! Hausdurchsuchung!« , rief Byrne noch einmal.
    Wieder keine Reaktion.
    Byrne zeigte auf die Treppe. Jessica nickte. Byrne

Weitere Kostenlose Bücher