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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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beantwortete. »Ich glaube, er wusste viel mehr, als er uns gesagt hat. Ich glaube, er hat sich mit Tessa Wells getroffen. Ich glaube, er wusste, dass wir ihn wegen Unzucht mit Minderjährigen drankriegen würden, und darum hat er sich versteckt. Aber wenn du mich fragst, ob er die drei Mädchen ermordet hat … nein. Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir bei ihm nicht den geringsten Beweis gefunden haben. Keine Faser, keinen Tropfen seiner Körperflüssigkeit.«
    Die Spurensuche hatte jeden Quadratzentimeter von Parkhursts Häusern unter die Lupe genommen, ohne etwas zu entdecken. Ihr Verdacht basierte größtenteils auf der Möglichkeit – genauer, der Gewissheit –, dass sie in Parkhursts Haus belastendes Beweismaterial finden würden. Doch alles, was sie zu finden gehofft hatten, existierte schlichtweg nicht. Detectives hatten sämtliche Nachbarn seines Wohnhauses und des Hauses, das er renovierte, befragt und keine belastenden Hinweise erhalten. Die Polizei war noch immer auf der Suche nach Parkhursts Ford Windstar.
    »Wenn er diese Mädchen in sein Haus gebracht hätte, hätte jemand etwas gesehen oder gehört, nicht wahr?«, fügte Byrne hinzu. »Wenn er sie ins Haus in der Einundsechzigsten gebracht hätte, hätten wir irgendetwas gefunden.«
    Bei der Hausdurchsuchung wurde interessantes Material sichergestellt, darunter eine Kiste mit diversen Schrauben, Muttern und Bolzen. Doch keine Schraube stimmte mit denen überein, die benutzt worden waren, um die Hände der drei Opfer zusammenzuschrauben. Außerdem war eine Schachtel mit Kreide aufgefunden worden, wie Zimmerleute sie benutzten, um Linien auf dem Rohbau zu ziehen. Die Kreide in der Schachtel war blau. Eine Probe war ans Labor geschickt worden, damit sie mit den Spuren der blauen Kreide auf der Haut der Opfer verglichen wurde. Doch selbst bei einer Übereinstimmung hatten sie kaum etwas in der Hand. Zimmermannskreide war auf jeder Baustelle in der Stadt zu finden und lag in den meisten Werkzeugkisten eines Heimwerkers. Selbst in Vincents Werkzeugkiste in der Garage.
    »Aber was hatte es mit seinem Anruf bei mir auf sich?«, fragte Jessica. »Was bedeutete seine Behauptung, er wisse ›Dinge über die Mädchen, die wir wissen müssen‹?«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, erwiderte Byrne. »Vielleicht gibt es etwas, das alle gemeinsam haben. Etwas, das wir bisher übersehen haben.«
    »Und was ist in dem Zeitraum zwischen seinem Anruf und heute Morgen geschehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Selbstmord passt nicht ins Profil, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Das bedeutet, es wäre durchaus möglich …«
    Sie wussten beide, was es bedeutete. Sie schwiegen eine Zeit lang, während der Lärm der geschäftigen Kollegen den Raum erfüllte. Es wurde in mindestens einem Dutzend anderer Mordfälle ermittelt, und die zuständigen Detectives kamen mit ihren Nachforschungen langsam, aber sicher voran. Byrne und Jessica beneideten sie.
    Es gibt Dinge, die Sie über diese Mädchen wissen müssen.
    Wenn Brian Parkhurst nicht der Killer war, bestand die Möglichkeit, dass der Mann, den sie suchten, ihn ermordet hatte. Vielleicht um das Interesse auf sich zu lenken. Vielleicht aus Gründen, die nur sein kranker Geist kannte. Vielleicht um den Gesetzeshütern zu beweisen, dass er noch immer auf freiem Fuß war.
    Wer immer Brian Parkhurst ermordet hatte, kannte Einzelheiten der Blanchard-Affäre, und er wollte Kevin Byrne mit sich in den Abgrund reißen.
    Weder Jessica noch Byrne hatten bisher über die Ähnlichkeit der beiden »Selbstmorde« gesprochen, doch der Gedanke hing wie eine Giftwolke in der Luft.
    »Okay«, sagte Jessica schließlich. »Wenn Parkhurst von unserem Killer ermordet wurde, stellt sich die Frage, woher er wusste, wer Parkhurst war.«
    »Zwei Möglichkeiten«, sagte Byrne. »Entweder sie kannten sich, oder er hat Parkhursts Namen durch den Fernsehbericht erfahren, der über Parkhursts Vernehmung im Roundhouse gesendet wurde.«
    Wieder ein Punkt für die Medien, dachte Jessica. Sie spielten mit der Vermutung, dass Brian Parkhurst ein weiteres Opfer des Rosenkranz-Killers war. Doch auch diese Theorie brachte keinen frischen Wind in die Ermittlungen.
    Da zwischen den einzelnen Morden unterschiedliche Zeitspannen lagen, war nicht vorherzusehen, wann der Killer das nächste Mal zuschlagen würde.
    »Unser Täter entführt Nicole Taylor am Donnerstag auf offener Straße«, sagte Jessica. »Er legt sie am Freitag in den Bartram Gardens ab,

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