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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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zu zeigen.
    »Details, Riff.«
    Byrne fragte sich, wie viele Details er Jimmy liefern sollte. Er beschloss, offen zu sein. »Siebzehn Jahre altes Mädchen. In einem verlassenen Haus an der Achten Ecke Jefferson gefunden.«
    Jimmys Blick sprach Bände. Wie sehr er sich wünschte, wieder mitmischen zu können! Und er wusste ganz genau, wie sehr diese Fälle Kevin Byrne an die Nieren gingen. Wenn in seiner Schicht ein junges Mädchen getötet wurde, gab es keinen Berg, der hoch genug war, um dem Mörder als Versteck dienen zu können.
    »Drogen?«
    »Glaub nicht.«
    »Wurde sie dort abgelegt?«
    Byrne nickte.
    »Was haben wir?«, fragte Jimmy.
    Wir , dachte Byrne. Es schmerzte mehr, als er gedacht hatte. »Nicht viel.«
    »Halt mich auf dem Laufenden, ja?«
    Oh, Clutch , dachte Byrne. Er nahm Jimmys Hand und drückte sie leicht. »Brauchst du etwas?«
    »Eine Portion zarte Spareribs wäre nicht übel. Und ein paar Buletten.«
    »Und eine Diät-Sprite, stimmt’s?«
    Jimmy lächelte. Seine Augenlider fielen zu. Er war müde. Byrne ging zur Tür und hoffte, dass er die Sicherheit des kühlen, grünen Korridors erreichen würde, ehe er es hörte, ehe er sich wünschte, dass er im Mercy wäre, um einen Zeugen zu vernehmen, und dass Jimmy, nach Marlboros und Old Spice riechend, hinter ihm stand.
    Es klappte nicht.
    »Ich komme nicht zurück, nicht wahr?«, fragte Jimmy.
    Byrne schloss die Augen, öffnete sie wieder und hoffte, dass sich auf seinem Gesicht eine Spur Zuversicht spiegelte. Er drehte sich um. »Klar kommst du zurück, Jimmy.«
    »Für einen Cop bist du ein verdammt schlechter Lügner, weißt du das? Ich wundere mich, dass wir beide überhaupt einen Fall gelöst haben.«
    »Du musst dich erst erholen. Am Memorial Day bist du wieder im Dienst. Du wirst sehen. Wir gehen ins Finnigan’s und trinken ein Gläschen auf die kleine Deirdre.«
    Jimmy winkte mit schwacher Geste und drehte den Kopf zum Fenster. Sekunden später war er eingeschlafen.
    Byrne beobachtete Jimmy eine volle Minute. Er hätte noch viel zu sagen gehabt, aber er hatte Zeit.
    Oder?
    Ja, er würde die Zeit haben, Jimmy zu sagen, wie wichtig ihre Freundschaft ihm all die Jahre gewesen war und dass er von ihm gelernt hatte, was richtige Polizeiarbeit bedeutete. Er würde die Zeit haben, um ihm zu sagen, dass es ohne ihn nicht mehr dieselbe Stadt war.
    Byrne blieb noch einen Moment stehen, drehte sich dann um, trat auf den Gang und ging zu den Aufzügen.
     
    Als Byrne vor dem Krankenhaus stand, zitterten seine Hände, und seine Kehle war wie zugeschnürt. Er musste fünfmal auf sein Zippo drücken, um sich eine Zigarette anzustecken.
    Kevin Byrne hatte seit Jahren nicht mehr geheult, aber als er das Gefühl in seiner Magengrube spürte, erinnerte er sich an den Tag, als er seinen alten Herrn zum ersten Mal hatte weinen sehen. Sein Vater war ein Kerl wie ein Baum, ein echter Haudegen und ein stadtbekannter Spaßvogel, der einen Betonklotz ohne eine Tragmulde eine Leiter hinauftragen konnte. Das Weinen ließ ihn in den Augen des zehnjährigen Kevin klein erscheinen und stellte ihn auf dieselbe Stufe mit anderen Vätern. Padraig Byrne war hinter ihrem Reihenhaus in der Reed Street zusammengebrochen, als er erfahren hatte, dass seine Frau Krebs hatte. Maggie O’Connell Byrne lebte noch fünfundzwanzig Jahre, aber das wusste zu dem Zeitpunkt niemand. Sein alter Herr stand vor seinem geliebten Pfirsichbaum und zitterte wie Espenlaub. Kevin saß am Fenster seines Zimmers im ersten Stock, beobachtete ihn und weinte mit ihm.
    Dieses Bild hatte Byrne niemals vergessen, und das würde auch niemals geschehen.
    Seitdem hatte er nicht mehr geweint.
    Aber jetzt war ihm zum Heulen zumute.
    Jimmy .
     

 
     
    10.
     
     
    Montag, 13.10 Uhr
     
     
    M ädchengespräche.
    Gibt es eine Sprache, die für Männer unverständlicher ist? Ich glaube nicht. Jeder Mann, der jemals eine Zeit lang die Gespräche junger Mädchen belauscht hat, wird zugeben, dass es keine größere Herausforderung gibt als den Versuch, vertrauliche Gespräche zwischen einer Hand voll amerikanischer Mädchen zu entschlüsseln. Im Vergleich dazu war der Geheimcode des Zweiten Weltkriegs ein Kinderspiel.
    Ich sitze in einem Starbucks an der Ecke Sechzehnte und Walnut, einen nicht mehr ganz heißen Latte Macchiato vor mir auf dem Tisch. Am Nebentisch sitzen drei junge Mädchen. Wenn sie nicht gerade an ihren Biscotti knabbern oder einen Schluck von ihrer weißen Mokkaschokolade trinken, plappern sie

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