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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Doc.«
    »Ich ruf dich an.«
    »Okay.«
    Patrick zwinkerte Jessica zu, woraufhin ein paar Hundert Schmetterlinge durch ihren Bauch flatterten. Er hielt die Fäuste wie ein Boxer schützend vors Gesicht und strich ihr dann übers Haar, ehe er sich umdrehte und zu seinem Wagen ging.
    Jessica wartete, bis der Wagen außer Sicht war.
    Sie berührte ihre Wange und spürte noch die Wärme seiner Lippen. Und sie war kein bisschen überrascht, dass der Schmerz bereits nachließ.
     

 
     
    16.
     
     
    Montag, 23.00 Uhr
     
     
    S imon Close war verliebt.
    Jessica Balzano war einfach unglaublich. Groß und schlank und verdammt sexy. Als sie ihre Gegnerin niedergestreckt und k. o. geschlagen hatte, erfasste ihn eine wilde Begierde, die allein vom Anblick dieser Frau ausgelöst wurde. Simon hatte sie angestarrt wie ein verliebter Schuljunge.
    Von dieser umwerfenden Frau würde man sicher noch eine Menge hören.
    Mit einem strahlenden Lächeln hatte er im Blue Horizon seinen Presseausweis vorgezeigt und war relativ problemlos hineingelassen worden. Zugegeben, es war nicht dasselbe, wie ins Linc zu kommen, um sich ein Spiel der Eagles anzuschauen, oder ins Wachovia Center, um die Sixers zu sehen, aber dennoch erfüllte es ihn mit Stolz und dem Gefühl, wichtig zu sein, wenn er wie ein Mitglied der Journalistenclique behandelt wurde. Reporter der Sensationspresse bekamen selten Freikarten, gingen nie zum Presseball und mussten um Pressemappen betteln. Simon Close hatte in seiner Karriere schon viele Namen falsch geschrieben, weil er nie eine Pressemappe bekam.
    Nach Jessicas Kampf parkte Simon einen halben Block vom Absperrband in der North Eighth Street entfernt. Die einzigen anderen Fahrzeuge waren ein Ford Taurus, der innerhalb des abgesperrten Bereichs parkte, und ein Van der Spurensuche.
    Simon sah sich die Elf-Uhr-Nachrichten auf seinem Watchman an. In der ersten Meldung ging es um das ermordete junge Mädchen. Der Name des Opfers war Tessa Ann Wells, siebzehn Jahre alt, wohnhaft in Nord-Philadelphia. Binnen weniger Sekunden hatte Simon das Telefonbuch aufgeschlagen auf dem Schoß liegen und die Taschenlampe im Mund. Es gab insgesamt zwölf Einträge in Nord-Philadelphia: acht schrieben sich Welles und vier Wells.
    Simon zog sein Handy aus der Tasche und wählte die erste Nummer.
    »Mr Welles?«
    »Ja?«
    »Sir, mein Name ist Simon Close. Ich bin Reporter beim Report .«
    Schweigen.
    Dann: »Ja?«
    »Zuerst einmal möchte ich Ihnen sagen, wie Leid mir das mit Ihrer Tochter tut.«
    Der Mann atmete tief ein. »Meine Tochter? Hannah ist etwas zugestoßen?«
    Ups.
    »Tut mir Leid. Ich muss mich verwählt haben.« Simon legte auf und wählte die nächste Nummer. Besetzt.
    Die nächste Nummer. Eine Frau am Apparat.
    »Mrs Welles?«
    »Wer spricht da?«
    »Madam, mein Name ist Simon Close. Ich bin Reporter beim Report .«
    Aufgelegt.
    Schlampe .
    Nächste Nummer.
    Besetzt.
    Mein Gott, dachte Simon. Schläft denn in Philadelphia kein Mensch mehr?
    Dann brachte Kanal 6 eine Zusammenfassung. Sie nannten das Opfer »Tessa Ann Wells aus Nord-Philadelphia, ehemals wohnhaft in der Zwanzigsten Straße«.
    Danke, Action News , dachte Simon. Dieser Meldung werde ich nachgehen.
    Er suchte die Nummer heraus. Frank Wells in der Zwanzigsten. Er wählte, doch es war besetzt. Wahlwiederholung. Besetzt. Wahlwiederholung. Wieder besetzt. Wahlwiederholung. Wahlwiederholung.
    Verdammt.
    Simon spielte gerade mit dem Gedanken, dorthin zu fahren, als die Ereignisse sich überschlugen.
     

 
     
    17.
     
     
    Montag, 23.00 Uhr
     
     
    D er Tod war ungebeten hierher gekommen, und als Buße trauerte die ganze Straße schweigend. Der Regen hatte sich in einen leichten Sprühregen verwandelt, der leise auf die Flüsse fiel und die Bürgersteige mit einem glänzenden Schleier überzog. Die Nacht hatte den Tag in ein durchscheinendes Leichentuch gehüllt.
    Byrne saß in seinem Wagen gegenüber von dem Haus, in dem Tessa Wells ermordet worden war. Er war total erschöpft. Durch den Nebel sah er einen schwachen roten Schimmer aus den Kellerfenstern des Hauses dringen. Die Kollegen der Spurensuche würden die ganze Nacht bis weit in den nächsten Tag hinein zu tun haben.
    Er schob eine Blues-CD in den CD-Player. Robert Johnsons Stimme drang krächzend aus den Lautsprechern und erzählte von diesem Höllenhund, der ihm auf den Fersen war.
    Ich höre dich, dachte Byrne.
    Er betrachtete die baufälligen Häuser auf diesem Straßenabschnitt. Der Zahn der Zeit

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