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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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gegeben hätte.
    Patrick trank einen Schluck. »Wo wir gerade von Verrückten sprechen, ich hab gehört, du ermittelst in diesem Mordfall in der Achten.«
    »Woher weißt du das?«
    Patrick zwinkerte ihr zu. »Ich hab so meine Quellen.«
    »Ja«, sagte Jessica. »Mein erster Fall.«
    »Soll schlimm sein.«
    »Noch schlimmer.« Jessica skizzierte den Fall.
    »Mein Gott«, murmelte Patrick, nachdem sie ihm von den grausamen Verstümmelungen berichtet hatte, die der Mörder Tessa Wells zugefügt hatte. »Jeden Tag glaube ich, schlimmer kann es nicht mehr kommen. Und jeden Tag werde ich eines Besseren belehrt.«
    »Mir tut ihr Vater Leid«, sagte Jessica. »Er ist sehr krank. Seine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben. Tessa war seine einzige Tochter.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man ein Kind verliert.«
    Jessica konnte es sich auch nicht vorstellen. Wenn sie Sophie je verlieren würde, wäre ihr Leben zu Ende.
    »Ein richtiger Sprung ins kalte Wasser«, sagte Patrick.
    »Wem sagst du das.«
    »Alles in Ordnung?«
    Jessica dachte kurz darüber nach, bevor sie antwortete. Wenn Patrick solche Fragen stellte, hatte man das Gefühl, es würde ihn wirklich interessieren. »Ja. Alles in Ordnung.«
    »Wie ist dein neuer Partner?«
    Diese Frage war einfach zu beantworten. »Gut. Richtig gut.«
    »Ach ja?«
    »Er versteht es, die Menschen anzupacken«, erwiderte Jessica. »Er schafft es, die Leute zum Reden zu bringen. Ich weiß nicht, ob es Angst oder Respekt ist, aber es funktioniert. Ich habe mich nach seiner Erfolgsquote erkundigt. Außergewöhnlich hoch.«
    Patricks Blick glitt durchs Lokal und zurück zu Jessica. Er deutete ein Lächeln an, das jedes Mal ein flaues Gefühl in ihrem Magen auslöste.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Mirabile visu« , sagte Patrick.
    »Das hab ich auch immer gesagt«, sagte Jessica.
    Patrick lachte. »Das ist Latein.«
    »Und was heißt es? Wer schlägt dich windelweich?«
    »Es heißt: Du bist wunderschön anzuschauen.«
    Ärzte , dachte Jessica. Anmache auf Latein.
    »… Sono sposato« , erwiderte Jessica. »Das ist Italienisch und heißt: Mein Mann würde uns beiden eine Kugel in den Kopf schießen, wenn er jetzt hier reinspaziert käme.«
    Patrick hob beide Hände in gespielter Kapitulation.
    »Wir haben genug über mich gesprochen«, sagte Jessica, die sich im Stillen ärgerte, dass sie Vincent erwähnt hatte. Zu dieser Party war er nicht eingeladen. »Erzähl mir von dir.«
    »Was soll ich sagen? Im St. Joseph’s ist immer Hochbetrieb. Man hat kaum Zeit zum Luftholen. Und dabei müsste ich meine Ausstellung in der Boyce Gallery vorbereiten.«
    Patrick war nicht nur ein hervorragender Arzt, er spielte auch Cello und war ein begabter Maler. Während ihrer kurzen Affäre hatte er eines Abends eine Pastellskizze von Jessica gemalt. Unnötig zu sagen, dass Jessica sie in der Garage versteckt hatte.
    Jessica nippte nur von ihrem Drink, während Patrick schon bei seinem zweiten war. Sie flirteten wie in alten Zeiten, als hätten sie sich nie aus den Augen verloren. Wie zufällig berührten sich ihre Hände, was ihnen wohlige Schauer über den Rücken jagte. Patrick erzählte ihr, dass er in seiner Freizeit in einer neuen städtischen Klinik mithelfen wollte, die in der Poplar Street eröffnet wurde. Jessica erzählte ihm, dass sie vorhatte, ihr Wohnzimmer zu streichen. Immer, wenn sie mit Patrick zusammen war, fiel ihr auf, in welch geringem Maße sie sich sozial engagierte.
    Gegen dreiundzwanzig Uhr brachte Patrick Jessica zu ihrem Wagen, den sie in der Dritten geparkt hatte. Dann kam der gefürchtete Augenblick. Der Scotch half ein wenig darüber hinweg.
    »Sollen wir nächste Woche mal essen gehen?«, fragte Patrick.
    »Hm, ich … du weißt …«, druckste Jessica herum.
    »Als Freunde«, fügte Patrick hinzu. »Ganz unverbindlich.«
    »Dann vergiss es«, sagte Jessica. »Wenn es vollkommen unverbindlich ist, warum sollen wir uns dann treffen?«
    Patrick musste lachen. Jessica hatte ganz vergessen, wie zauberhaft sein Lachen klang. Es war lange her, dass sie und Vincent einen Grund zum Lachen gehabt hatten.
    »Okay. Klar«, sagte Jessica und fragte sich, was eigentlich dagegen sprach, mit einem alten Freund essen zu gehen. Ihr fiel nichts ein. »Warum nicht?«
    »Schön«, sagte Patrick. Er beugte sich vor und hauchte einen Kuss auf Jessicas geschwollene Wange. »Irische Heilmethode«, sagte er. »Morgen Früh ist es besser. Du wirst sehen.«
    »Danke,

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