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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Farbiger und ein Asiat. Drei waren verheiratet, zwei geschieden, einer war Single.
    Alle sechs Männer hatten in Verdacht gestanden, junge Mädchen missbraucht zu haben. Alle sechs Männer waren tot. Und an jedem Tatort hatten offenbar lavendelblaue Gegenstände gelegen: Söckchen, eine Haarspange, Plüschtiere.
    In allen Fällen gab es keinen Verdächtigen.
    »Haben diese Akten etwas mit unserem Mörder zu tun?«, fragte Bontrager.
    Byrne hatte fast vergessen, dass Josh Bontrager noch da war. Der junge Mann verhielt sich meistens ziemlich ruhig. Vielleicht hatte es mit Respekt zu tun. »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Byrne.
    »Möchtest du, dass ich hier bleibe und irgendeiner Spur nachgehe?«, fragte Bontrager.
    »Nein, Josh. Heute ist Silvester. Geh nach Hause, und mach dir einen schönen Abend.«
    Kurz darauf nahm Bontrager seinen Mantel und steuerte auf die Tür zu.
    »Josh?«, sagte Byrne.
    Bontrager drehte sich erwartungsvoll um. »Ja?«
    Byrne zeigte auf die Akten. »Danke.«
    »Kein Problem.« Bontrager hielt zwei Bücher von Hans Christian Andersen hoch. »Die werde ich heute Nacht lesen. Falls dieser Irre noch einmal zuschlägt, finde ich in den Büchern vielleicht einen Hinweis.«
    Ein schöner Silvesterabend, dachte Byrne. Märchen lesen. »Gute Idee.«
    »Ich ruf dich an, wenn ich etwas finde. In Ordnung?«
    »Na klar.« Als Byrne den jungen Mann musterte, erinnerte er sich an die Zeit, als er selbst neu in der Abteilung gewesen war, und stellte Ähnlichkeiten zu Josh fest. Ein amischer Detective, aber es gab dennoch Ähnlichkeiten. Byrne stand auf und zog seinen Mantel an. »Warte. Ich komme mit runter.«
    »Cool«, sagte Bontrager. »Wo willst du hin?«
    Byrne hatte die Namen der in den Mordfällen ermittelnden Detectives den Akten entnommen. In sämtlichen Fällen waren es Walter J. Brigham und John Longo gewesen. Byrne hatte die Adresse von Longo herausgesucht. Er war 2001 aus dem Dienst ausgeschieden und lebte nun im Nordosten.
    Byrne drückte auf den Knopf neben dem Aufzug. »Ich fahre in den Nordosten.«
    John Longo lebte in einem gepflegten Haus in Torresdale. Byrne wurde von Longos Ehefrau Denise begrüßt, einer schlanken, attraktiven Frau Anfang vierzig. Hinter ihrem freundlichen Lächeln verbarg sich ein skeptischer, beinahe misstrauischer Blick, als sie Byrne in den Keller und in die Hobbywerkstatt führte.
    Die Wände waren mit Urkunden und Fotos übersät. Die Hälfte zeigte Longo an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Uniformen. Die andere Hälfte waren Familienfotos – Hochzeiten im Park, Atlantic City, irgendwo in den Tropen.
    Longo sah ein paar Jahre älter aus als auf seinen offiziellen Polizeifotos, und sein dunkles Haar war mittlerweile von grauen Strähnen durchzogen. Doch er machte einen sportlichen, fitten Eindruck. Longo, ein paar Zentimeter kleiner als Byrne und ein paar Jahre jünger, wirkte wie ein Mann, der einen Verdächtigen noch immer zur Strecke bringen könnte, wenn er müsste.
    Nach dem üblichen Smalltalk, wer wen kannte und wer mit wem zusammengearbeitet hatte, kamen sie auf den Grund von Byrnes Besuch zu sprechen. Byrne entnahm Longos Antworten, dass er irgendwie mit einem solchen Besuch gerechnet hatte.
    Die sechs Fotos lagen auf der Werkbank, auf der sonst Vogelhäuschen aus Holz gebaut wurden.
    »Woher hast du die Bilder?«, fragte Longo.
    »Ehrliche Antwort?«, sagte Byrne.
    Longo nickte.
    »Ich dachte, du hättest sie mir geschickt.«
    »Nein.« Longo schaute auf den Umschlag; dann blickte er hinein und drehte ihn um. »Das war ich nicht. Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, so etwas nie mehr sehen zu müssen.«
    Byrne konnte ihn verstehen. Es gab viele Dinge, die auch er nie mehr sehen wollte. »Wie lange hast du den Job gemacht?«
    »Achtzehn Jahre«, sagte Longo. »Für einige ein halbes Berufsleben. Für andere viel zu lange.« Er schaute sich eines der Fotos genauer an. »An diese Aufnahme hier kann ich mich erinnern. Es gab viele Nächte, in denen ich mir gewünscht habe, es wäre nicht so.«
    Auf dem Foto war der kleine Plüschbär zu sehen.
    »Wurde das an einem Tatort aufgenommen?«, fragte Byrne.
    »Ja.« Longo durchquerte das Zimmer, öffnete einen Schrank und nahm eine Flasche Glenfiddich heraus. Er hielt die Flasche hoch und hob fragend eine Augenbraue. Byrne nickte. Longo schenkte ihnen beiden einen Drink ein und reichte Byrne ein Glas.
    »Das war der letzte Fall, an dem ich gearbeitet habe«, sagte Longo.
    »In Nord-Philly, nicht

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