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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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ich habe es nicht vergessen. Ich bin in ein paar Minuten zu Hause.«
    Swann wandte sich dem Mädchen zu und verdrehte die Augen. Lilly lächelte.
    »Ich rufe nur an, um dir zu sagen, dass wir einen Gast haben ... ja. Eine junge Lady. Sie heißt Lilly.« Er lachte. »Ich weiß. Genau derselbe Name. Ja, sie hat ein Problem, und ich habe ihr versprochen, dass wir ihr helfen, dieses Problem zu lösen.«
    Er legte eine Hand auf das Mikro.
    »Meine Frau liebt Verwicklungen.«
    Lilly lächelte.
    Swann beendete das Gespräch.
    Als sie in die Zehnte Straße einbogen, griff er in seine Jackentasche und strich über die Glasampulle.
    Jetzt würde es nicht mehr lange dauern.

67.
    E INE V IERTELSTUNDE VOR M ITTERNACHT versammelte die Sondereinheit sich im Büro. Zu dieser Einheit gehörten nicht nur die Detectives der Mordkommission – auch Beamte des fünften Dezernats, die sich bereits zu Hause aufhielten, mussten ihren Dienst wieder aufnehmen. Sie hatten einen Mann namens Arthur Lake angerufen, Chef des Ortsvereins Philadelphia der Internationalen Zauberervereinigung.
    Tony Park saß seit über vier Stunden am Computer.
    »He, Leute«, sagte er unvermittelt.
    Jessica und Byrne gingen zu ihm.
    »Was gibt’s, Tony?«
    »Ich hab ein neues Video auf seiner GothOde-Seite gefunden.«
    »Hast du es abgespielt?«
    »Nein. Ich wollte auf euch warten.«
    Sie versammelten sich vor dem Computer. Tony Park klickte das letzte Video an. Ein neues Fenster erschien.
    »Das hier ist vor zwanzig Minuten ins Netz gestellt worden«, sagte Park. »Die Seite wurde schon zweihundertmal aufgerufen. Der Typ hat ’ne Menge Fans.«
    »Spiel es ab.«
    Park schaltete den Ton ein und klickte das Video an. Es war derselbe Mann wie in den anderen Filmen, und er war genauso gekleidet. Diesmal jedoch stand er in einer dunklen Straße. Hinter ihm ragte die City Hall auf.
    »Das Leben ist ein Puzzle, nicht wahr?«, sagte er in die Kamera. »Wenn Sie sich das hier ansehen, wissen Sie, dass das Spiel begonnen hat. Sie haben die ersten vier Zaubertricks gesehen. Drei fehlen noch. Insgesamt sind es sieben Wunder.«
    Durch einen Spezialeffekt erschienen drei kleinere Fenster. In den Fenstern waren drei junge Frauen zu sehen. Jede saß in einem dunklen Raum.
    »Ein Zaubertrick um zwei Uhr. Ein weiterer Trick um vier Uhr. Und das große Finale um sechs Uhr. Das wird eine Sensation. Es wird die Nacht erleuchten.« Der Mann beugte sich ein Stück vor. »Können Sie das Puzzle rechtzeitig lösen? Gelingt es Ihnen, die Frauen zu finden? Sind Sie clever genug? «
    Die kleinen Fenster wurden nacheinander schwarz.
    »Ich gebe Ihnen einen Hinweis«, sagte der Mann. »Er fliegt zwischen Begitschew und Geltzer.«
    Der Mann drehte sich um und zeigte auf die City Hall. »Schauen Sie auf die Uhr. Der Tanz beginnt um Mitternacht.« Er verneigte sich und verschwand. Der Film war zu Ende.
    »Was hat er damit gemeint, wir sollen auf die Uhr schauen?«, fragte Jessica.
    Byrne trat auf die Bremse, als sie mitten auf der Kreuzung North Broad und Arch Street standen, ungefähr einen Block von der City Hall entfernt. Jetzt hatten sie etwa denselben Blickwinkel wie der Mörder in dem letzten Video.
    Byrne und Jessica stiegen aus dem Wagen. Das Licht des zuckenden Blaulichts huschte über die hohen Gebäude. Der Uhrenturm der City Hall wies keine Besonderheiten auf. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick.
    Dann geschah es.
    Punkt Mitternacht färbte das große Ziffernblatt der Uhr sich blutrot.
    »O Gott«, murmelte Jessica.
    Am Himmel über Philadelphia blitzte es. Byrne schaute seine Partnerin an und warf dann einen Blick auf seine Uhr.
    Es war kurz nach Mitternacht. Wenn dieses Ungeheuer die Wahrheit sagte – und daran bestand kein Zweifel –, blieben ihnen weniger als zwei Stunden, um die erste Frau zu retten.

DRITTER TEIL
    DIE TODESUHR
    In der Kühle der Nacht
    zählen die Uhren die Stunden ab ...
    CARL SANDBURG , INTERIOR

68.
    00.26 Uhr
    Zweiundzwanzig Detectives der Mordkommission des Philadelphia Police Departments trafen sich im Besprechungszimmer im Erdgeschoss des Roundhouse. Der Jüngste war einunddreißig, der Älteste dreiundsechzig. Einige waren erst seit ein paar Monaten bei der Mordkommission, andere mehr als dreißig Jahre. Acht der Detectives waren seit über vierzehn Stunden im Dienst, darunter Kevin Byrne und Jessica Balzano. Sechs andere, die Feierabend oder dienstfrei hatten, mussten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die anderen acht machten bereits Überstunden,

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