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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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keine Aufzeichnung der Geschehnisse.
    »Hältst du das für eine gute Idee?«, fragte Jessica. »Ich meine, da gibt es nicht viel zu sehen. Die Stelle wurde eingeebnet und mit Gras bepflanzt.«
    Graciella nickte.
    »Außerdem wartet dein Onkel auf dich«, fügte Jessica hinzu.
    »Mein Onkel ... Das hört sich seltsam an. Kann ich mich nicht dort mit ihm treffen? Im Park?«
    »Sicher.« Jessica nicke. »Ich rufe ihn an.«
    Sie fuhren schweigend zum Belmont Plateau. Byrne folgte in seinem eigenen Wagen.
    Jessica und Byrne beobachteten die junge Frau, wie sie die Straße überquerte und zwischen den Bäumen verschwand. Als sie zurückkehrte, drehte sie sich zur Belmont Avenue um und winkte jemandem. Jessica und Byrne folgten ihrem Blick.
    Enrique Galvez stand neben seinem Wagen. Er trug einen dunklen Anzug. Sein Haar war geschnitten und gekämmt. Er sah so nervös aus, wie Jessica sich fühlte, und so bedrückt wie bei der Beerdigung.
    Als Graciella ihn erreicht hatte, umarmten sie sich schüchtern – Fremde und doch blutsverwandt. Sie sprachen lange miteinander.
    Als zur Mittagszeit bereits der Herbstmond am Himmel zu sehen war, stiegen die Detectives Kevin Byrne und Jessica Balzano in ihre Wagen und fuhren in die Stadt.
    »Wow. Endlich bin ich mal in Kevins vier Wänden.« Sie hatten auf dem Weg ins Roundhouse kurz bei Byrne angehalten. Es war kaum zu glauben, aber er hatte Jessica gefragt, ob sie mit hereinkomme wolle.
    »Was redest du da?«, fragte Byrne.
    »Ich bin jetzt das erste Mal in deiner Wohnung.«
    »Red keinen Quatsch.«
    »Glaubst du mir etwa nicht?«
    Byrne warf ihr einen Blick zu und schaute dann aus dem Fenster auf die Second Street. »Du warst wirklich noch nie hier?«
    »Nein.«
    »Mann.« Abwesend begann er, ein bisschen Ordnung zu schaffen. Als er fertig war, hatte er gefunden, was er suchte – seine Dienstwaffe und den Holster. »Ich bin am Freitag mit Donna verabredet.«
    »Ich weiß.«
    Byrne schaute sie ungläubig an. »Du weißt es?«
    »Donna und ich sprechen ab und zu miteinander.«
    »Du sprichst mit meiner Frau?«
    »Formaljuristisch ist sie deine Ex-Frau. Ja, ab und zu. Ich meine, wir treffen uns nicht zum Kaffeeklatsch und tauschen keine Rezepte aus.«
    Byrne atmete tief und gleichmäßig ein.
    »Was war das denn?«, fragte Jessica.
    »Was war was?«
    »Dieses Einatmen. Das war eine Yoga-Atmung.«
    »Yoga?«, sagte Byrne. »Red keinen Unsinn.«
    »Nach Sophies Geburt habe ich einen Kurs besucht. Ich kenne die Yoga-Atmung.«
    Byrne schwieg.
    »Wow.« Jessica schüttelte den Kopf. »Kevin Byrne macht Yoga!«
    Byrne wandte ihr seinen Blick zu. »Wie viel willst du?«
    »Tausend Dollar. In Zehnern und Zwanzigern.«
    »Okay.«
    Jessicas Handy klingelte. Sie meldete sich und hörte einen Moment zu. »Wir müssen los«, sagte sie dann. »Ein neuer Fall. Der Chef wartet auf uns.«
    Byrne schaute auf die Uhr. »Fahr du vor. Ich muss noch kurz wohin.«
    »Okay. Wir treffen uns im Roundhouse.«

109.
    D ER M ANN STAND neben dem Trümmerhaufen. Er sah dünner aus als beim letzten Mal, als Byrne ihn gesehen hatte. Rings um ihn herum lagen die steinernen Eingeweide einer weiteren städtischen Ruine.
    Die Stadt hatte das leer stehende Haus in der Achten Straße mit einer Abrissbirne zerstört.
    Für Nord-Philadelphia war es bestimmt kein Verlust. Was Robert O’Riordan davon hielt, stand auf einem anderen Blatt.
    Byrne fragte sich, wie lange dieser Ort ihn verfolgen und wann Caitlin sagen würde, dass es okay sei und dass er nach Hause zurückkehren könne.
    Mit der Zeit wird es leichter, hieß es immer. Doch es wurde nie leichter, es rückte nur weiter in die Vergangenheit.
    Byrne stieg aus dem Wagen und überquerte die Straße. Robert O’Riordan erblickte ihn. Byrne wusste nicht, wie Caitlins Vater reagieren würde. O’Riordans Blick schweifte zurück zu dem abgerissenen Haus und dann wieder zu Byrne. Er nickte ihm zu.
    Byrne ging auf ihn zu und stellte sich neben ihn. Er wusste nicht, ob Robert O’Riordan gläubig war; dennoch reichte er ihm eine Gebetskarte von Eve Galvez’ Beerdigung. O’Riordan nahm sie entgegen und hielt sie mit beiden Händen.
    Robert O’Riordan und Eve Galvez waren sich nie im Leben begegnet, doch nun waren sie durch etwas verbunden, das diesen Ort bis in alle Ewigkeit durchdringen würde. Zwar würde dieses Etwas in der Erinnerung und mit der Zeit verblassen, aber es konnte niemals gänzlich ausgelöscht werden.
    Dieses Etwas fand man im Innersten der Gnade.
    So

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