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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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»Und dann gibt es noch die Schlacht von Shiloh im amerikanischen Bürgerkrieg, auch als Schlacht bei Pittsburgh Landing bekannt.«
    Jessica schaute wieder zu ihrem Partner hinüber. Pittsburgh war die zweitgrößte Stadt in Pennsylvania und lag dreihundert Meilen westlich von Philadelphia. Byrne schüttelte den Kopf, um anzudeuten, wie wenig Jessica über den Bürgerkrieg oder allgemein über die amerikanische Geschichte wusste.
    »Nicht, was Sie denken«, fügte Hell hinzu. »Shiloh liegt in West-Tennessee. Das hat nichts mit Pittsburgh in Pennsylvania zu tun.«
    »Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?«, fragte Jessica.
    »Nicht sofort. Ich habe die Zahl 4514 eingegeben und hatte mehr als sechs Millionen Treffer. Können Sie sich das vorstellen? Sechs Millionen . Zuerst dachte ich, die vier Zahlen könnten die letzten vier Ziffern einer Telefonnummer sein.« Hell blätterte wieder in seinem Notizheft. »Ich habe die ersten drei Buchstaben von Shiloh genommen – S-H-I – und sie als Vorwahl benutzt, was auf der Tastatur 744 ergibt. In Philly gibt es keine Telefonnummer mit dieser Vorwahl. Ich habe die Suche erweitert und Vorwahlnummern von Pennsylvania, Delaware und New Jersey hinzugenommen. Wieder nichts. Es ist keine Telefonnummer.«
    »Sie glauben aber auch, dass wir das finden sollten , nicht wahr?«, fragte Jessica ihn. Die Beantwortung derartiger Fragen gehörte zwar nicht in den Zuständigkeitsbereich der Kriminaltechnik, doch Jessica kannte kaum jemanden, der cleverer war als Hell, deshalb fragte sie ihn. Es konnte nicht schaden, eine zweite, dritte und vierte Meinung zu hören.
    Hell lächelte. »Ich bin kein Detective«, sagte er und schaute auf die Fotos des Kühlschranks und der Küche am Tatort in der Zweiten Straße. »Aber wenn man mich unter verschärften Bedingungen verhören und mir die Wiederholungen von Dancing With the Stars vorenthalten würde, dann würde ich ebenfalls sagen, dass wir das auf jeden Fall finden sollten . Jeremia Crosley ... clever, aber so clever nun auch wieder nicht. Andererseits ist genau das vielleicht der Punkt. Es ist ausgefallen genug, um unser Interesse zu wecken, aber nicht so schwierig, als dass wir dämlichen Cops es nicht begreifen könnten.«
    Genau diesen Gedanken hatte auch Jessica gehabt: Sie sollten die Bibel finden, und die Botschaft auf einer Innenseite war der zweite Teil des Rätsels.
    »Es könnte eine Adresse sein«, sagte Hell.
    »Eine Adresse?«, fragte Jessica. »Hier in Philly?«
    »Ja«, erwiderte Hell. »Es gibt hier nämlich eine Shiloh Street.«
    Jessica schaute zu Byrne hinüber. Er zuckte mit den Schultern. Offenbar hatte er auch noch nichts davon gehört. Philly war in vieler Hinsicht eine Kleinstadt, aber es gab hier unglaublich viele Straßen. Niemand kannte sie alle.
    »Und wo ist diese Shiloh Street?«, fragte Jessica.
    »Nord-Philadelphia«, erwiderte Hell. »Badlands.«
    Natürlich, dachte Jessica.
    Hell zog seinen Laptop heran. Seine kräftigen Finger flogen geschickt über die Tastatur. Sekunden später erschien Google Maps auf dem Monitor. Hell gab die Adresse ein. Sofort drehte sich das Bild und wurde größer, bis ein Plan von Nord-Philadelphia erschien. Hell drückte wieder ein paar Tasten, woraufhin ein deutliches Bild mehrerer Straßenzüge südlich der Allegheny Avenue zwischen der Vierten und Fünften Straße zu sehen war. Hell klickte auf das kleine »+«-Zeichen in einer Ecke. Noch einmal wurde das Bild vergrößert. Ein grüner Pfeil wies auf das Spitzdach eines kleinen Eckhauses.
    »Voilà« , sagte Hell. »Da ist es. 4514 Shiloh Street.«
    Er drückte eine weitere Taste und wechselte zur Satellitenansicht. Die Straßennamen verschwanden; stattdessen erschien eine Luftaufnahme der Gegend.
    Auf dieser Luftaufnahme sah es aus, als handelte es sich um ein Eckhaus – entweder ein Wohnhaus oder ein Geschäft – am Ende des Häuserblocks. Grau, hässlich, trist und vollkommen unauffällig. Kein Grün, keine Bäume. Es tat Jessica in der Seele weh, wie trostlos dieses Viertel aussah.
    »Was meinst du?«, fragte sie mit Blick auf Byrne.
    Byrne schaute mit seinen dunkelgrünen Augen auf das Bild auf dem Monitor. »Ich glaube, da spielt jemand Katz und Maus mit uns. Wie ich das hasse!«
    Hell schlug die Bibel vorsichtig zu und klappte dann nur den vorderen Einband auf. »Ich habe einen Fön auf das Vorsatzblatt auf der Innenseite des Covers gehalten«, sagte er. »Oft schlagen die Leute ein Buch auf, indem sie die Finger auf

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