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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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könnten mich vergewaltigen und ich würde nichts dagegen tun können, weil ich ja die durchgeknallte Zicke war, und wer würde mir schon Glauben schenken? Sie hatten recht damit, dass mir niemand Glauben schenkte. Aber sie haben übersehen, dass ich die Tribüne in ihrer Turnhalle in Brand setzen konnte. Und auch ihre Umkleidekabine.« Sie zeigte ein gefährliches Lächeln. »Ja, das war unsere Meinungsverschiedenheit.«
    Vom dunklen Rücksitz fragte Anya: »Hast du sie erwischt?« Es war etwas Strenges in ihrem Tonfall.
    »Ich wollte niemanden töten. Wie ich schon sagte: Dass man mich wegen versuchten Mordes angeklagt hat, ist Schwachsinn. Brandstiftung, klar. Molotowcocktails. Sie wissen, wie … Hey, natürlich wissen Sie das, stimmt’s? Die sind doch eine russische Erfindung. Dann wissen Sie es wahrscheinlich: Man nimmt eine Weinflasche, füllt sie mit Benzin und stopft einen Stofffetzen hinein.«
    Niemand sagte etwas. Also fügte Wilkes hinzu. »Der Trick ist, dass man die Flasche zertrümmern muss, nachdem man den Fetzen angezündet hat. Das war übrigens das Schwierigste. Man kriegt damit leicht Dinge angezündet, aber es ist nicht wie in den Filmen, wo Zeug in die Luft fliegt. Die brennen wie eine Kerze, wenn man sie nicht schmeißt und zerdeppert.«
    »Ja«, sagte Nijinsky, weil ihm nichts anderes einfiel. Jetzt war er vollkommen wach. Das war gut.
    »Ich musste sie richtiggehend gegen das Stahlgestänge der Tribüne schlagen. In der Umkleidekabine war es einfacher, dort gab es nämlich Hanteln. Mit denen sind die Flaschen nur so zersprungen.«
    »Schön für dich«, sagte Anya, wobei ihr russischer Akzent aus dem Ö eher ein E machte. »Du hast dir zurückgeholt, was dir gehörte: deinen Stolz.«
    Nijinsky blickte in den Rückspiegel und sah sie lächeln. War er der Einzige im Wagen, der nicht verrückt war?
    »Trotzdem, ich bin in Glen Burnie, Maryland, nicht gerade beliebt«, sagte Wilkes.
    An dieser Stelle meldete Nijinskys Handy, dass eine Nachricht von Keats und Plath eingegangen war. »Lies mir das mal vor«, sagte er zu Wilkes und reichte ihr das Telefon. Dann setzte er hinzu: »Bitte.«
    »Haben Typen von AFGC geschnappt. Er heißt vielleicht Burnofsky. Anweisungen?«
    Nachdem Wilkes ihm die SMS vorgelesen hatte, brach sie in ihr seltsames Lachen aus: »Hä, hä, hä. Super, Keats. Fängt einen von den bösen Jungs. Ich würde es sofort mit Keats treiben. Und du, Jin? Stehst du auch auf unseren englischen Freund?«
    Nijinsky steuerte eine Ausfahrt an, die plötzlich auftauchte. Sie parkten in einer dunklen, abgeschiedenen Ecke eines Raststättenparkplatzes. Nijinsky schrieb Lear eine SMS.
    »Sag mal, kannst du das nicht alleine entscheiden, Jin?«, fragte Wilkes.
    Auch an Keats schickte er eine Nachricht. Haltet ihn fest. Erwarte Anweisungen von Lear.
    Er entschied sich, Wilkes’ spitze Frage zu ignorieren, da er sie sich gerade selbst stellte. Hätte Vincent die Sache alleine geregelt? War dies ein Beispiel dafür, dass Nijinsky der falsche Mann war?
    Er schaute aufs Navi, während Vincent erneut an seinen Fesseln riss und einen Laut ausstieß: »Hurrrr!« Noch vierzig Minuten, wenn der Verkehr gut lief.
    Er saß in einem Wagen mit einer Verrückten, einem tobenden Wahnsinnigen und einer Frau, die ihn wahrscheinlich umbringen wollte. Auf einem Raststättenparkplatz. Irgendwo in der Pampa im Dunkeln. Und er wartete auf die Anweisungen eines Mannes oder einer Frau oder vielleicht sogar nur eines Computerprogramms, das ihm sagte, ob er leben oder sterben, töten oder leben lassen sollte.
    Leute fuhren zum Drive-in, holten Burger und Pommes und Milchshakes. Normale Leute mit einem normalen Leben. Eine Familie, zwei Väter mit ihren zwei Töchtern in einem Subaru, sie deuteten auf die erleuchtete Speisekarte, und Nijinsky dachte kurz daran, dass er in einem anderen Universum einer von ihnen sein könnte.
    Wie zur Hölle war er hier gelandet, bei dieser Aktion, mit diesen Leuten? Er hatte ein kleines Abenteuer gesucht, das Gefühl, etwas Geheimnisvolles und Wichtiges zu tun. Er war noch nicht einmal ein Spieler. Er war zu BZRK gekommen, weil er auf einem bescheuerten Empfang, zu dem er als Blickfang eingeladen worden war, per Zufall Grey McLure über den Weg gelaufen war.
    Irgendwie entspann sich ein Gespräch mit McLure, und bevor er wusste, wie ihm geschah, erzählte er dem Mann seine Lebensgeschichte.
    »Sie sind zu intelligent, um bloß im Smoking herumzulaufen und gut auszusehen«, hatte McLure

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