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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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gesagt.
    »Vielleicht, Sir, aber das sind nun mal meine Kompetenzen.« An diesem Punkt hatte er fast den Eindruck gehabt, McLure wollte ihn anmachen. Er wäre nicht der erste Hetero gewesen, der ein Experiment in Erwägung zog.
    Aber nein, das war es nicht. McLure hatte in Shane Hwang, dem Unterwäsche-Model und professionellen Partygast, etwas Besonderes entdeckt. Schließlich hatte er McLure rundweg gefragt, weshalb er sich mit ihm befasste.
    McLure hatte den Kopf zur Seite geneigt und gesagt: »Sie haben keine Familie, Sie haben keine Verbindungen und Sie haben auch keine Aussichten. Sie scheinen mir eine sanftmütige Person zu sein, aber nicht schwach, sehr intelligent, aber ohne Fokus.«
    Nijinsky hatte die Stirn gerunzelt. »Ist das ein Bewerbungsgespräch?«
    »Ich kenne jemanden, der einen jungen Mann wie Sie gebrauchen könnte, Mr Hwang. Dieser Jemand braucht einen, nun ja, ich weiß nicht, wie man sagen soll. Er braucht eine rechte Hand für einen jungen Mann, der überaus begabt ist und eine Führungsposition einnimmt, aber nicht so geschickt im Umgang mit Leuten ist.«
    »So eine Art persönlicher Assistent?« Den Gedanken hatte er enttäuschend gefunden.
    »Nein. Einen Kampfgefährten. Ein Gegengewicht. Ein Yin zu seinem Yang.«
    »Das klingt nicht nach …«
    »Ihr Leben wäre dabei in Gefahr, es wäre ein Risiko für Ihre geistige Gesundheit. Sie würden Dinge sehen und tun … die Sie sich derzeit nicht vorstellen können.« McLure hatte gelächelt. »Sie hätten eine Aufgabe. Sie würden eine ungemein wichtige Arbeit tun …«
    Nijinsky sah, dass die Familie in dem Subaru ihre Bestellung aufgegeben hatte. Er seufzte.
    Das Yin zu seinem Yang – oder war es andersrum gewesen, daran konnte er sich nicht erinnern – saß gefesselt auf dem Rücksitz. Kerouac war wahnsinnig. Renfield war tot. Ophelia war tot. Und ohne dass er es gewollt hatte, trug Nijinsky nun die Verantwortung. Er hatte sie nicht gewollt, nicht einmal für eine Millisekunde. Er war Vincent ein guter zweiter Mann gewesen.
    Aber er hatte nie …
    Auf seinem Handy öffnete sich eine App, ohne dass er es veranlasst hätte.
    Plötzlich blickte er auf eine Nachtsichtaufnahme der Überwachungskamera des Gemeinschaftsraums in ihrem Unterschlupf in New York.
    Männer in kugelsicheren Westen und mit Helmen auf den Köpfen standen im Zimmer, schwenkten ihre Waffen nach links und rechts auf der Suche nach Gegnern.
    »Sie greifen den Unterschlupf in New York an«, sagte Nijinsky und bereute es sogleich, denn Wilkes bedrängte ihn sofort und wollte die Bilder sehen.
    »Verdammt!«, sagte Wilkes, indem sie seine Hand ein Stück drehte, damit sie besser sehen konnte. »Sie haben uns um, was, drei Stunden verpasst?«
    »Die haben es im Makrobereich auf uns abgesehen. Erst greifen sie DC an. Jetzt New York.«
    Ihr Kinn lag auf seinem Bizeps, während sie fasziniert das nur in Graustufen wiedergegebene Video anschaute. Die Kameras wechselten reihum von Zimmer zu Zimmer. Inzwischen waren überall Bewaffnete.
    »Jin, du musst es tun«, sagte Wilkes.
    Nijinsky sagte nichts. Das Handy bebte in seiner Hand.
    »Jin, du musst es tun. Wenn du es nicht tust, mache ich es.«
    »Wovon redet ihr beiden denn?«, fragte Anya.
    »Den Unterschlupf in New York in die Luft jagen.« Wilkes bemühte sich um einen teilnahmslosen Ton, aber Nijinsky spürte, dass selbst sie, selbst die kleine toughe Wilkes von der Vorstellung erschüttert war.
    Er tippte einen zwölfstelligen Code ein, um den Auslöser freizuschalten. Es war ein grüner Knopf.
    Fröhlich.
    »Ich muss das mit Lear abklären«, sagte Nijinsky.
    »Dafür haben wir keine Zeit, Jin«, fuhr ihn Wilkes an, und ihre Stimme war so rau wie seine eigene. »Es kann Stunden dauern, bis Lear antwortet. Du weißt, dass es für all das Vorschriften gibt. Alle Bioten sind draußen, wir sind draußen, du weißt, was wir tun müssen.«
    »Ich glaube nicht …«
    »Es ist dasselbe, was sie bei der UN gemacht haben, was sie mit ihren eigenen Leuten gemacht haben, um Beweise zu vernichten, und sie haben Ophelias Beine abgefackelt!«
    »Dann machen wir dasselbe wie sie?«, fragte er und wollte ihr irgendwie die Schuld zuschieben.
    »Dort gibt es Fingerabdrücke, Haarproben, persönliche Dinge, Hinweise. Beweise. Was auch immer. Jin. Jin!«
    »Ich bin dafür am wenigsten geeignet«, sagte Nijinsky leise.
    »Gib’s mir«, sagte Wilkes. »Wenn du es nicht tust, bringst du uns alle samt unseren Familien in …« Sie hielt inne. Denn

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