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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Nijinsky hatte mit dem Daumen auf den Knopf gedrückt.
    Das Video erlosch.
    Sie saßen schweigend da, bis Nijinsky sagte: »Anya, würde es Ihnen etwas ausmachen, eine Weile zu fahren?«

VIERZEHN
    Im selben Moment als Nijinsky, Anya, Wilkes und ein schwer sedierter Vincent in die Kirche traten, hielt Nijinsky Keats und Plath sein Handy hin, damit sie eine SMS lesen konnten. Sie war von Lear.
    Karl Burnofsky: Erfinder des Nanobots. Hat auf Befehl der Zwillinge seine Tochter ermordet. Um jeden Preis festhalten. Eher töten als entkommen lassen.
    Keats las zweimal, um sicherzugehen.
    Burnofsky, der all das beobachtete, seufzte. »Ich nehme an, es geht um mich. Bin ich tot?«
    Niemand gab ihm eine Antwort.
    »Anya, würden Sie Vincent auf ein Zimmer bringen?«, fragte Nijinsky.
    Mit Nijinsky stimmte etwas nicht, das fiel allen auf, etwas, was nicht nur damit zu tun hatte, dass sie die ganze Nacht gefahren waren. Er wirkte alt. Er sah so aus, als könnte er sein eigener Vater sein. Seine Stimme war nur ein Wispern. Er trug die Papiertüte aus einem Spirituosenladen, an dem er unterwegs haltgemacht hatte.
    Keats nahm Nijinsky, der nichts dagegen einzuwenden hatte, die Tüte ab und stellte sie auf eine Kirchenbank. Er holte eine Wodkaflasche heraus. Um Burnofskys Aufmerksamkeit auch ganz sicher auf die Flasche zu lenken, zerknüllte er geräuschvoll die Tüte.
    Burnofsky leckte sich die Lippen, und kurz beherrschte ein schreckliches Verlangen seine Züge.
    Keats sah es und begriff. Also hatte er sich in Burnofsky nicht getäuscht. Ein Abhängiger.
    »Da ist er also höchstpersönlich«, sagte Burnofsky und wandte den Blick absichtlich von Keats und der Flasche ab. »Der große Vincent. Seht, was ihr Trottel aus ihm gemacht habt.«
    »Wir haben damit nicht angefangen«, fuhr ihn Plath an.
    »Natürlich habt ihr damit angefangen, mit dem Beitrag eurer Seite«, sagte Burnofsky. »Wir haben unseren Teil begonnen, aber niemand hat euch dazu gezwungen, auf der anderen Seite zu stehen. Oder doch? Dein Vater war mein Freund, weißt du das?« Er sah kurz zu der Flasche. »Wir haben miteinander getrunken, Grey und ich. Irgendwann mal hat er für mich gearbeitet. Wusstest du das? Wir haben öfter mal zusammen einen gehoben.«
    Wider Willen musste Plath weiter zuhören. Sie dürstete nach allem, was ihren Vater wieder Wirklichkeit werden ließ.
    »Er war ein brillanter Kopf, dein Dad. Und ein guter Vater. Besser als ich es für meine Tochter gewesen bin.«
    »Sie haben eine Tochter?«, fragte Plath und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Informationen bedeuteten Macht, und sie gewannen überhaupt nichts, wenn sie Burnofsky verrieten, wie viel sie wussten.
    »Hatte«, sagte Burnofsky. »Hatte. Ich hatte eine Tochter. Hatte. Genau wie du einen Vater hattest und einen Bruder. Und natürlich deine Mutter, oh Gott, ich hätte meine Seele für sie gegeben.« Er lächelte wehmütig. »Eine schöne Frau. Nicht so wie du«, fügte er gehässig hinzu.
    Plath ließ sich nichts anmerken.
    Wilkes nahm einen losen Ziegelstein von dem Gerüst, trat näher und schlug ihn Burnofsky seelenruhig ins Gesicht.
    Blut quoll aus seinen Lippen.
    Sie legte den blutverschmierten Ziegelstein wieder genau dorthin, wo sie ihn weggenommen hatte, als wäre er ein Erbstück auf dem Kaminsims.
    »Einen wehrlosen Alten schlagen, ja?«, kreischte Burnofsky und spuckte Blut aus. »So ist das also, was? Verdammte kleine Schlampe!«
    Wilkes machte ein Gesicht, als wolle sie sagen: »Wer, ich?«
    Plath wartete darauf, dass Nijinsky Wilkes in die Schranken wies, ihr befahl, damit aufzuhören, doch nichts dergleichen geschah. Deshalb sagte sie: »Vielleicht lieber nicht, ja, Wilkes?«
    »Sie ist die Nette«, sagte Wilkes und zeigte hilfsbereit zu Plath hinüber. »Ich bin die andere.«
    Billy beobachtete das alles mit tief heruntergezogenen Brauen.
    »Und wer zum Teufel bist du?«, fragte Wilkes, nicht unfreundlich, aber eben in ihrem ganz eigenen Tonfall.
    »Billy.«
    Sie streckte ihm die Hand entgegen. »Macht’s dir Spaß bisher?«
    »Burnofsky hat eine Nanobotsteuerung in seiner Tasche«, sagte Keats. »Wir wollten sie gerade rausholen. Er hat Plath eine Art Hülse voller Nanobots auf den Hals gesetzt. Schwer zu zählen, vielleicht ein Dutzend.«
    Keats hob die Wodkaflasche auf, schraubte den Deckel ab und trug sie zu Burnofsky hinüber. Er schob auch einen leeren Farbeimer vor sich her und stellte die Flasche in Burnofskys Nähe auf den Eimer.
    »Was machst du

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