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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Moment war Minako sich nicht sicher gewesen, ob sie sich wehren würde. Sie hatte keine Waffen. Sie konnte nicht gewinnen. Genauso wenig war sie fähig, ihnen überhaupt wehzutun. Aber sie würde sich wehren.
    Die zwei Matrosen traten in ihr Zimmer, und Minako schleuderte ihnen die nutzlosen Broschüren entgegen. Sie griffen nach ihr, und sie trat nach ihnen und kratzte, doch nichts davon nützte etwas, nur dass sie noch wütender wurde, wütend, weil sie so schwach war und nichts ausrichten konnte.Der Jüngere bekam sie rasch um die Hüfte zu fassen und warf sie zu Boden. Wieder wurde Klebeband herausgeholt, und man fesselte sie an Knöcheln und Handgelenken.
    »Ihr seid alle verrückt! Ihr seid alle verrückt!«, brüllte Minako so laut sie konnte. »Das ist ein Irrenhaus!«
    Sie versuchten, ihr den Mund zuzukleben, doch dem Älteren fiel das Klebeband aus der Hand. Es rollte zur Tür hinaus und sprang über die kleine Kante des Stegs, fiel hinunter.
    »Idiot!«, sagte der Offizier. »Dann nehmt sie eben so mit.«
    Die beiden Matrosen hievten sie sich auf die Schultern. Sie zuckte und wand sich und rammte dem Jüngeren den Kopf gegen die Stirn. Sie krümmte sich zusammen und brachte die beiden ins Stolpern, als sie sie zur Tür hinaustrugen.
    Einen schrecklichen Moment lang glaubte Minako, sie wollten sie über die Reling werfen. Vielleicht wäre das besser. Dann wäre es wenigstens schnell vorbei.
    Wollten sie sie dem jubelnden Mob überlassen? Die anderen, die singend am Geländer standen, hatten sie erblickt, und bald wandelte sich der Sprechchor.
    Schließ dich uns an! Schließ dich uns an!
    Es war ein Fluch.
    Schließ dich uns an!
    Es war eine Drohung.
    Sie schleppten sie die Treppe hinunter und durch die wütend gewordene Menge. Die Leute bespuckten sie. Jemand schlug nach ihr, dann folgten weitere Hiebe. Ihr Hemd wurde zerrissen. Jemand hämmerte ihr mehrmals gegen die Wade.
    »Ihr seid alle verrückt! Ihr seid alle verrückt!«, schrie sie.
    Jemand in der Menge schlug ihr auf den Mund, und etliche Stimmen kreischten: »Bringt sie zum Schweigen, bringt sie zum Schweigen, schließ dich uns an! Schließ dich uns an!«
    Der Offizier und die beiden Matrosen hatten es nicht leicht, in dem Gedränge vorwärtszukommen. KimKim rutschte aus, und Minako landete hart auf dem Boden, mit dem Nacken voraus. Ein Tritt traf sie in der Schulter. Überall trampelnde Füße.
    KimKim beugte sich über sie, um sie mit seinem Leib abzuschirmen. Er hatte Angst, das sah sie ihm an.
    »Ihr seid alle verrückt!«, rief Minako wie von einem Automatismus gesteuert, als wäre sie genauso vom Wahnsinn erfasst wie die Leute um sie her.
    »Meine Freunde!«, dröhnte eine laute Stimme.
    »Es ist Mr Charles!«, rief jemand. »Die Großen Seelen!«
    Die verstärkte Stimme wiederholte: »Meine Freunde! Meine Freunde! Beruhigt euch! Beruhigt euch!«
    Die Tritte und Schläge ließen nach, die Füße wichen vor Minako zurück. Doch sie hörte nicht auf zu schreien: »Ihr seid verrückt!«
    Die Matrosen hievten sie hoch. Halb trugen, halb schleiften sie sie zum Aufzug. Sie sah die Beine, die beiden Beine und das dritte, und plötzlich wurde sie zu ihren Füßen abgelegt, zu den Füßen von Charles und Benjamin Armstrong.
    Wieder donnerte Charles’ Stimme, als der Aufzug nach oben stieg. »Meine Freunde, hasst dieses Mädchen nicht. Sie ist nur noch nicht erleuchtet, wie so viele in dieser traurigen Welt es nicht sind. Doch keine Angst! Unsere Zeit naht. Die Zukunft gehört uns!«
    Jubel brandete rings umher auf, und noch immer schrie sie: »Ihr seid alle verrückt!«
    Benjamins Fuß bewegte sich. Mit der Schuhspitze stieß er sie in die Seite. Er belastete den Fuß, und ihre Haut wurde zwischen der Sohle und dem Metallboden eingequetscht.
    Minako hörte Charles sagen: »Wir haben keinen Twitcher an Bord, Bruder.«
    »Umso besser«, sagte Benjamin. »Dann nach der alten Methode. Die gute alte Methode.«

    »Wo zum Teufel ist Burnofsky?«, fragte Bug Man Jessica. Inzwischen waren sie wieder in das Hotelzimmer in Crystal City zurückgekehrt. Wieder nur sie beide, klaustrophobisch, die Wände schienen sich auf sie zuzubewegen.
    Halt dich bedeckt.
    Die Präsidentin tat, was immer sie tat. Sie schrieb ihre verrückte Trauerrede.
    Bug Man tat nichts.
    Jessica sah »Tanz der Teufel II« im Fernsehen. Früher waren solche Streifen überhaupt nicht nach ihrem Geschmack gewesen. Sie waren nach Bug Mans Geschmack.
    »Ich weiß nicht, wer Burnofsky ist,

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