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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Schatz«, sagte Jessica. »Willst du ein bisschen Sex?«
    »Um Himmels willen, nein!«, regte sich Bug Man auf. »Meine Güte, wie kommst du denn darauf? Das ist nicht die Lösung für jedes Problem. Das ist nicht …«Er haderte mit sich selbst.Er haderte mit dem, was er ihr angetan hatte.
    Sie richtete den Blick ihrer noch immer bezaubernden Augen, dieser unglaublich haselnussbraunen Augen, die in ihren afrikanischen Zügen so fremd wirkten, auf ihn und wollte ihm unbedingt gefallen, doch er hätte sie am liebsten geschlagen. Bei Gott, er hätte ihr gern in die Fresse gehauen und sehen, ob sie mit einer faden, vorprogrammierten Antwort reagieren würde.
    Er hätte es tun können. Er hätte es tun können, und sie hätte ihn gefragt, ob er verspannt war, ob er etwas brauchte, um sich zu entspannen, eine Massage vielleicht oder einen Blowjob.
    Wo zum Teufel war Burnofsky? Bug Man hatte die Flüge und die Verkehrsdurchsagen gecheckt. Es war nicht möglich, dass Burnofsky so lange vom Flugplatz bis nach Crystal City brauchte. Nicht einmal zu Fuß würde es so lange dauern.
    Halt dich bedeckt.
    Es war lächerlich! Er hatte seine Nanobots im Gehirn der mächtigsten Person der Welt, und jetzt saß er hier, drehte Däumchen und wartete darauf, dass sich ein alter, abgewrackter Junkie blicken ließ. Ging in sein Büro, nur um tatenlos zuzusehen, so wie vorhin, oder saß herum und zappte sich durch Filme und Fernsehserien.
    Das war nicht das Spiel.
    Das Spiel ging ohne ihn weiter.
    Unvermittelt stieg eine Erinnerung an seine Zeit in London in ihm auf. Wie sich sein Leben geändert hatte, als er einen Kumpel gefunden hatte, der einen schnellen Internetzugang hatte.
    Anthony war mehr oder weniger bei Mike eingezogen. Sie hatten vor allem »Batman Begins« und »Call of Duty 2« gespielt. Doch die Freundschaft ließ nach, als klar wurde, dass Anthonys Fähigkeiten die von Mike weit überstiegen. Mike war kein talentierter Gamer, und Anthony, der den Online-Namen Bug Man angenommen hatte, war nicht nur ein guter Spieler, sondern einer der besten.
    Aus den Spannungen entlud sich eine Schlägerei, und Anthony blieb als Verlierer zurück. Damit war die Freundschaft mit Mike beendet, und er war gezwungenermaßen offline.
    Er hätte genauso gut ein Junkie sein können, so sehr brauchte er Spiele. Um Mike zu ersetzen, suchte er nach anderen Kids in der Schule, aber Anthony schloss nicht leicht Freundschaften. Er war arrogant und nicht bereit, es zu verbergen. Er war nicht besonders gut in der Schule, aber dachte, es könnte an mangelnden Fähigkeiten liegen.
    Anthony war es einfach nur egal.
    Die Zeit zwischen seinem Streit mit Mike und dem glücklichen Tag, als seine Mutter endlich eine schnellere Internetverbindung eingerichtet hatte, war für ihn eine Zeit der Leere, des Begehrens. Ohne das Spiel – irgendein Spiel – war Bug Man nur Anthony.
    Er hatte Burnofskys Telefonnummer. Er wählte sie. Es klingelte eine Weile, bis er zur Mobilbox weitergeleitet wurde.
    Kein Spiel war auch nur annähernd so gut wie das Twitchen. Er brauchte es. Er brauchte es, tief im Fleisch zu sein.
    Missmutig schaute er Jessica an, die einfach nur dasaß, gut aussah, zum Fenster auf die Lichter der Stadt hinausstarrte und gelegentlich seufzte. Gelangweilt, aber folgsam.
    Plötzlich begriff er, was er getan hatte. »Ich habe mein eigenes Spiel gehackt«, sagte er. Jessica war wie ein Spiel, bei dem man alle Shortcuts kannte und alle Hacks hatte. Das Spiel verlor jeglichen Wert.
    Er hatte eine tragbare Twitchersteuerung, er hatte Nanobots.
    »Komm her, Jessica, ich muss dir nur mal kurz ins Auge stechen.«

FÜNFZEHN
    Afrikanische Strände. Oder hatten sie über Costa Rica gesprochen? Afrika, ja, das war es.
    Sie würde Keats mitnehmen, und sie würden zusammen wegfahren. Stern würde zu ihnen stoßen. Dann, irgendwie, afrikanische Strände. Leibwächter. Und den Armstrongs würden sie eine Nachricht zukommen lassen: Wir sind aus eurem Krieg ausgestiegen.
    Wir sind jetzt Zivilisten.
    Lasst uns in Ruhe.
    Nijinsky leuchtete mit einer Taschenlampe in das Loch unter dem Altar. »Es war das Versteck von Schmugglern«, sagte Nijinsky und unterbrach ihre Tagträume. Er führte Plath und Anya eine Betontreppe von erstaunlich guter Beschaffenheit hinab. Nach einigem Suchen fanden sie einen Schalter an der Wand, und Nijinsky schaltete das Licht ein.Man konnte es nicht direkt eine Höhle nennen, es war eher eine Grube, die man in den Lehmboden gegraben hatte.

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