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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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fragte Burnofsky den Jungen, Billy the Kid.
    Burnofsky sah übel aus. Er hatte die Nacht in Fesseln verbracht und die ganze Zeit sehnsüchtig auf die Wodkaflasche gestarrt. Neidisch, als Nijinsky aufgetaucht war und einen kräftigen Schluck daraus genommen hatte.
    Billy the Kid sagte nichts, denn er hatte sagen wollen: »Ich spiele nicht«, und dann war diese gigantische Woge von Erinnerungen über ihn hereingebrochen, und es war, als hätte er Gift geschluckt oder so was. Als wolle er seine Eingeweide herauswürgen. Und das hatte er bereits getan.
    »Auf jeden Fall zu jung für einen Mörder«, sagte Burnofsky.
    Wieder war Billy kurz davor, etwas zu sagen, hielt sich aber zurück. Was er hatte sagen wollen, war: »Ich bin kein Mörder. Ich habe mich nur verteidigt.«
    Aber das war nicht ganz richtig, oder? Schließlich war er entkommen. Dann war er aber noch einmal um den Block gegangen und in den verdammten Unterschlupf zurückgekehrt.
    Er war nicht mehr in Gefahr gewesen. Frei und unbelastet. Und dann war er zurückgekommen.Natürlich hatte er angenommen, dass alle Bösen tot waren, oder nicht?
    Oder nicht, Billy?
    Als könne er Billys Gedanken lesen, lachte Burnofsky. Es war ein bitterer, wütender Laut.
    »Vielleicht erschieße ich Sie«, sagte Billy zornig.
    »Nur zu«, sagte Burnofsky. »Wenn du es nicht tust, wird es einer der anderen machen. Wahrscheinlicher ist, dass sie mich verdrahten.«
    Billy bemerkte, dass er zu seinem Handkoffer linste. Und Burnofsky fiel seine Neugier auf.
    »Und, schon mal einen Nanobot gelenkt, Kleiner? Schon mal getwitcht?«
    Billy schüttelte den Kopf.
    Burnofsky sagte nichts mehr, sondern wartete und blickte wieder zu dem Koffer hinüber. Dann sah er Billy mit halb geschlossenen Augen an. Aus einem Impuls heraus griff sich Billy den Koffer, machte den Reißverschluss auf. Er fand ein sauberes Hemd, Unterwäsche, einen Kulturbeutel und eine Nylonhülle mit Reißverschluss.
    Billy spähte zur Treppe hinüber. Er legte die Hülle auf seinen Schoß, klemmte sich die Pistole unter den Schenkel und öffnete die Tasche.
    »Sieht wie eine alte Xbox aus. So ähnlich. Der Handschuh …« Seine Miene bekam etwas ähnlich Sehnsuchtsvolles wie Burnofskys Blick zur Flasche. Billy wollte den Handschuh anziehen.
    »Nur zu. Es kribbelt. Er ist empfindlicher als alles, was du bisher benutzt hast. Natürlich kann man die Empfindlichkeit einstellen. Auf Maximum musst du fast keine Bewegung machen, um zu twitchen.«
    Billy zögerte, weil er nicht gierig erscheinen wollte. »Wo sind die Nanobots?«
    »Wo? Ah, gut, es gibt zwei Sorten, weißt du?«
    »Hm-mm.«
    »Nennen wir sie die Grauen und die Blauen.«
    »Okay.«
    »Die Grauen, nun, offensichtlich können die sich leicht bewegen. Tatsächlich ist das größte Problem mit ihnen, dass man sie leicht verliert. Siehst du die beiden Batterien?«
    Billy hatte sie natürlich gesehen. Sie lagen in einer rechteckigen Bonbondose. Zwei ziemlich durchschnittliche Batterien, eine AAA und eine AA.
    Billy zog die Batterien heraus und legte sie in die hohle Hand. Er stupste sie mit dem Zeigefinger an. Er runzelte die Stirn, dann griff er die Noppe am Pluspol der AA zwischen den Fingerspitzen und zog daran. Ein Zylinder kam heraus. In dem Zylinder waren sechs Glasröhren, keine davon dicker als eine Nähnadel.
    »Jede von ihnen enthält zwei Dutzend Nanobots«, sagte Burnofsky. Und fügte hinzu: »Das sind natürlich die Grauen.«
    Billy hörte den leicht verächtlichen Unterton. Er blickte auf. In den Augen des Alten war etwas Herausforderndes, Provozierendes.
    »Was soll das mit den Farben?«, fragte Billy.
    »Es geht nicht um die Farben«, sagte Burnofsky beinahe flüsternd, sodass Billy sich nach vorn beugen musste. »Es geht um die Fähigkeiten. Ich meine, du bist doch ein Gamer, oder nicht, Billy?«
    Billy the Kid war nicht gerade behütet aufgewachsen und hatte mit vielen üblen Typen zu tun gehabt. Trotz seiner jungen Jahre war er nicht naiv. Sein Bauchgefühl warnte ihn davor, dass Burnofsky etwas im Schilde führte.
    Aber er würde mit Burnofsky schon fertigwerden. Er stülpte sich den Handschuh über. Dieser schien lebendig zu sein. Er umschloss seine Hand, zwar nicht so, dass es drückte, aber er glich sich ihrer Form vollkommen an. Als wäre er für ihn maßgeschneidert.
    Er spürte tausend kleine drückende, kitzelnde, juckende Gumminadeln zum Twitchen.
    Er nahm die zweite Batterie und kniff die Noppe mit den Fingerspitzen der freien Hand. Mit dem

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