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C14-Crash

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Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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    C14-Crash
    9.9 C14-Verarmung der Atmosphäre
    Das Bild zeigt den Verlauf der C14-Konzentration, wenn zum Zeitpunkt »5730«
    die Produktion an C14 und auch al e sonstigen zur C14-Konzentrationsänderung
    in der Atmsophäre beitragenden Effekte bis auf den radioaktiven Zerfall kom-
    plett ausgeschaltet werden. Die Konzentration des C14 nimmt nunmehr expo-
    nentiel in al en Bereichen ab, die der Graphik zufolge von »0« bis »5730« in ei-
    nem dynamischen Gleichgewicht von Produktion und Zerfal standen. In der Zeit
    von »5730« bis »11460« weist die Atmosphäre also dieselbe C14-Konzentration
    auf, wie alle in diesem Zeitraum gestorbenen Organismen.
    Die obere der beiden abfallenden Kurven spiegelt die Abnahme der Konzen-
    tration ausschließlich aus dem radioaktiven Zerfall wider und gilt in diesem Fall
    sowohl für die Atmosphäre als auch für jeden in dieser Zeit gestorbenen Orga-
    nismus. In einer zugeordneten Kalibrierkurve würde die Kurve jetzt waagerecht
    verlaufen. Die untere Kurve weist hingegen auf einen zusätzlichen Effekt hin, der
    zu einer verstärkten Verarmung der Atmosphäre an C14 führt. In einer zuge-
    ordneten Kalibrierkurve wechselte die Steigung nunmehr das Vorzeichen. Al e in
    dieser Zeit später abgestorbenen Organismen weisen eine niedrigere Startaktivi-
    tät als die jeweils zuvor gestorbenen Organismen auf und zeigen somit eine hö-
    heres C14-Alter als diese.
    9. Der radiometrische Tunnel – Kalibrieren? So nicht!
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    der Welt« effektiv zu- oder abnimmt. Es geht also um Anteile der betrachte-
    ten Menge, die innerhalb des Volumens auftauchen und nicht zugleich ande-
    ren Systemen entzogen werden, oder die aus dem Volumen verschwinden,
    ohne in irgendeinem anderen System der Welt wieder aufzutauchen. In gewis-
    ser Weise kann man sagen, daß sich innerhalb des Volumens eine Eigenschaft
    ändert.
    Wie sind diese vier Terme zu interpretieren, wenn wir als Volumen die
    Erdatmosphäre und als mengenmäßig zu bilanzierende Meßgröße die Anzahl
    der C14-Atome betrachten? Eine Produktionvon C14 geschieht innerhalb der
    Atmosphäre, indem sich N14-Atome durch Einwirkung kosmischer Strahlung
    in C14-Atome verwandeln. Die umgehende Oxidation in radioaktives Koh-
    lendioxid (was natürlich einer »Vernichtung« von C14 im bilanztechnischen
    Sinne entspricht) wollen wir nur insoweit betrachten, als C14 nunmehr sehr
    effektiv über die Systemgrenzen – nämlich via Diffusion in die Ozeane und
    via Stoffwechsel auch in alle Organismen – wandern kann, wodurch die Fluß-
    terme überhaupt erst zustande kommen können.
    Während an der Systemgrenze zwischen Atmosphäre und Ozean die Dif-
    fusionsrate für C14 in beide Richtungen grundsätzlich gleichwahrscheinlich
    ist, bedingt die Art des jeweiligen organischen Stoffwechsels eine gewisse
    Bindung des vom Organismus aufgenommenen C14. Es hat eine mehr oder
    weniger hohe mittlere Aufenthaltsdauer innerhalb des Organismus, die sich
    für bestimmte Bereiche (Knochen, Holzbereiche) nach dem Stoffwechselende
    noch einmal schlagartig erhöhen kann. Dieser Effekt ist natürlich die Grund-
    lage für die C14-Datierung. Eine Vernichtung von C14 geschieht in allen Fäl-
    len ausschließlich durch den radioaktiven Zerfall.
    Unter welchen Bedingungen kann nun der Zustand der Atmosphäre hin-
    sichtlich der Konzentration von C14 stationär werden, wobei wir Ausgleichs-
    vorgänge aus Konzentrationsschwankungen von C14 innerhalb der Atmo-
    sphäre außer acht lassen wollen? Da die vier Terme, die zur zeitlichen Ände-
    rung der Konzentration von C14 beitragen, bis auf den Vernichtungsterm
    (denn der ist stets proportional zur Menge der aktuellen Konzentration), von-
    einander unabhängig sind, muß jeder einzelne entweder null sein oder sich
    mit einem anderen gesetzmäßig (also nicht zufällig) aufheben. Wir müssen
    aber grundsätzlich davon ausgehen, daß sowohl die Flußterme (insbesondere
    9.9
    für den Übergang »Atmosphäre " Ozean«) als auch die Produktionsrate sel-
    ber auf voneinander unabhängigen und zudem zeitlich variablen Ursachen be-
    ruhen und daß es grundsätzlich kein Gleichgewicht gibt, das auf der gleich-
    zeitigen, über Tausende von Jahren währenden Konstanz der Ursachen für die
    ursächlich entkoppelten Terme beruht.

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    C14-Crash
    9.10 Ozeanische Makroströmungen – »Conveyor Belt«
    »Wie ein Förderband verteilt ein großräumiges Strömungssystem kaltes, salzrei-
    ches Tiefenwasser,

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