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C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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Daten erzeugt werden, muß er
    sich Rechenschaft ablegen, ob er diese Methode überhaupt verwenden darf
    oder nicht.
    Der Archäologe sieht sich in der Mitverantwortung für das Datierungser-
    gebnis, wenn es um die Probennahme und -lokalisierung geht. Mit der letzten
    und an sich heikelsten Korrektur, der Kalibrierung, wähnt er sich dagegen
    endlich auf der sicheren Seite, da diese angeblich nur ein »rein technisches
    Problem« darstelle [Shott 1992, 203]. Bei einer Kalibrierung wird das gewonne-
    ne C14-Datum mit einer kompletten Chronologie der atmosphärischen C14-
    Konzentration abgeglichen. Dadurch kann theoretisch der oder auch die Zeit-
    punkte in der Vergangenheit bestimmt werden, an dem Probe und Atmosphä-
    re dieselbe C14-Konzentration aufwiesen (vergleiche den Abschnitt 1.5 in
    dem einführenden 1. Kapitel und zur Beschreibung des Verfahrens auch die
    Bilder 7.1 und 9.1 ). Soweit der rein technische Teil des Vorgangs. Sollten die C14-Daten gleichaltriger Proben jedoch grundsätzlich einer chaotischen
    Streuung unterliegen, dann gäbe es keine eindeutige Kalibrierkurve mehr. Zu-
    gleich wäre die entscheidende Voraussetzung der C14-Methode verloren –
    das Simultanitätsprinzip, welches besagt, daß gleichaltrige Proben dasselbe
    C14-Datum haben müssen.
    Wir werden zeigen, daß die zur Benutzung freigegebenen Kalibrierkurven
    auf chaotisch streuenden Meßdaten beruhen und unter Ausnutzung dieser
    Streubreite in eine bestimmte Richtung getrieben worden sind, eine Richtung,
    die nicht von der Gesamtheit der vorliegenden Fakten bestimmt wurde, son-
    dern von einem krassen Vorurteil über die Ursachen von Naturprozessen3.
    Dieses Vorurteil beruht auf dem Prinzip des Uniformitarismus, welches be-
    sagt, daß stationäre Randbedingungen für alle Naturprozesse herrschen. Dar-
    aus leitete man ab, daß diese auf Dauer einen gleichmäßigen Verlauf nehmen
    werden (»eingeschwungener Zustand«). Auf die C14-Methode angewendet
    3
    Heute gehen wir davon aus, daß nicht nur die Richtung, sondern auch die Länge der
    sinnvoll verwendbaren Kalibrierkurve vorgegeben wurde. Die Länge ergab sich aus dem
    »bekannten« Absolutdatum für das Ende der Eiszeit vor rund 10.000 Jahren.
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    C14-Crash
    2.2 Irrtum und Chaos
    Ursprünglich wurde jedes C14-Datum wie die Position eines Wanderers be-
    trachtet, der mit bekannter Geschwindigkeit lief und dessen Abstand zum Start-
    punkt der Zeit entsprach, die seit dem Startschuß verstrichen war. Dann stel te
    sich heraus, daß nacheinander antretende Wanderer sich nicht an demselben
    Startpunkt aufgestel t hatten. Deshalb durfte aus einer spätereren Position nicht
    auf den Zeitpunkt des Startes zurückgeschlossen werden.
    Mit folgendem Modell sol ten diese »Startfehler« kompensiert werden: Ein
    Kalibrierläufer hätte auf dem Weg zusätzlich noch eine Stange zu balancieren, die
    er durch Beschleunigungen und Abbremsungen im Gleichgewicht halten müsse.
    Damit sol ten sämtliche Läufe mit konstanter Geschwindigkeit, aber unterschied-
    lichen Startpunkten in einen einzigen Lauf mit variabler Geschwindigkeit umge-
    wandelt werden. Immer wieder beschleunigte der Kalibrierläufer auf ein Vielfa-
    ches der »normalen« Geschwindigkeit, um danach mit beinahe derselben hohen
    Geschwindigkeit wieder rückwärts zu sprinten. Trotz dieser Eskapaden folgte er
    zu keiner Zeit bevorzugt einer Richtung, sondern blieb trotz al er erratisch er-
    scheinenden Sprints stets »brav« in der Nähe eines mit ihm gleichzeitig gestarte-
    ten, gemächlich voranschreitenden Idealwanderers.
    Ein Reporter, der ohne Kenntnisse der Spielregeln diesen merkwürdigen
    Lauf zu kommentieren hätte, könnte anfangs gar nicht auf die Idee kommen, daß
    der hin- und herflitzende Läufer und der gemütlich dahingehende Wanderer am
    weit, weit entfernten Ziel nur 10% auseinander liegen würden. Er wäre im Laufe
    der Zeit allerdings immer sicherer geworden, daß der vielfach schnellere Läufer
    den Stock offenbar gerade so handhaben sol te, daß sich die vorwärts- und rück-
    wärtstreibenden Effekte permanent fast aufhoben und er folglich nur mit dem
    vergleichsweisen Schneckentempo des Wanderers vorankam. Sein Fazit wäre ge-
    wesen, daß die Aufgabe des schnel en Läufers darin bestanden habe, dem Wan-
    derer zu folgen.
    Die Laufgeschwindigkeit des Wanderers steht für die Zerfallsrate von C14,
    und die des Läufers steht für eine Überlagerung zwischen überschüssiger Pro-
    duktion und Diffusion einerseits

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