C14-Crash
nach offizieller Lesart über die letzten 12.000
radioaktiv zerfal-
lenden Menge be-
Jahre eine monoton verlaufende Abnahme der C14-Konzentration von rund
tragen und grund-
sätzlich von Ort zu
10% auf. Das entspricht einer Divergenz zwischen der tatsächlichen Produkti-
Ort verschieden
ausfallen müssen.
onsrate und einer Produktionsrate, die im absolut unrealistischen stationären
Die C14-Methode
ist dagegen exi-
Fall zu erwarten wäre, von größenordnungsmäßig ebenfalls 10%. Gleichzeitig
stentiell davon ab-
hängig, daß jegli-
sind in den einzelnen »wiggle« Exzeßproduktions- und Diffusionsraten doku-
che Diffusion an
allen Orten der Er-
mentiert, die um ein Vielfaches – bis zu 4000% – über bzw. unter diesem sta-
de stets in gleicher
Weise auftritt,
tionären Wert liegen. Erneut besteht die schlechteste aller Denkmöglichkeiten
denn nur so wäre
die überregionale
in der Annahme, daß diese »Exzesse« sich stets fast zu Null kompensieren,
Vergleichbarkeit
von C14-Daten (=
denn nach offizieller Lesart soll gerade noch das übrig bleiben, was durch den
Simultanitätsprin-
zip) sichergestellt.
vergleichsweise geringen Effekt des radioaktiven Zerfalls dann endgültig zu
Null oder jedenfalls fast zu Null gemacht wird.
Der langfristig ausgewiesene offizielle Trend von »fehlenden« 1.000 Jah-
ren auf 12.000 Jahre Gesamtlänge ist verschwindend gering gegenüber der
Größenordnung der kurzfristigen Trends in den »wiggle« (Bild 2.8 ). Was die
Historiker in Ansehung »zu alter« Daten etwa für die Bronzezeit bereits so er-
regen konnte, sind nur Peanuts verglichen mit dem, was in den »wiggle« als
Trend offenbart wird. Klimakundler und Ozeanographen haben den Einfluß
der Diffusion von C14 auf die Geschwindigkeit der C14-Uhr klar erkannt. Sie
weisen ausdrücklich daraufhin, daß die Änderung des C14-Inventars der
Ozeane um nur wenige Promille über einen Zeitraum von einigen Jahrhunder-
ten die Geschwindigkeit der C14-Uhr während dieser Zeit um größenord-
nungsmäßig 100% verändern würde [Stocker/Wright 1996, 774]. Eine verwendba-
re C14-Uhr verlange also ein »sehr stabiles« C14-Inventar der Ozeane (vgl.
2.8
Bilder 1.10 sowie 9.11 ).
Wir weisen daraufhin, daß selbst eine Bestandsveränderung, die die C14-
Uhr so nachhaltig beeinflussen würde, deutlich unterhalb der Nachweisgrenze
bzw. unterhalb des unvermeidbaren Fehlers des Bestimmungsversuchs liegt.
Sie kann weder von der Höhe her ausreichend genau gemessen, noch von ih-
rer Dauer her ausreichend genau rekonstruiert werden. So gesehen ist die
Praktikabilität der C14-Methode auf Randbedingungen angewiesen, die von
der Hauptursache her gar nicht nachgeprüft werden können. Im Gegenteil, je-
de Chronologie des ozeanischen C14-Inventars wird höchstens bei prozent-
genauen Angaben landen und damit von sich aus die C14-Uhr zu einer eigen-
willigen, störrischen Zeitmaschine stempeln.
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C14-Crash
Eines der ergiebigsten Arbeitsgebiete der Klimakundler ist zur Zeit die
Modellierung der globalen Ozeanströmungen z.B. in Abhängigkeit von loka-
len Süßwassereinspeisungen, die als Schmelzwasser infolge von Tempera-
turerhöhungen entstehen. Die Ozeane der Erde werden von einer zusammen-
hängenden Strömung durchzogen (vergleiche Bild 9.10 ), die u.a. für einen
Austausch des Oberflächen- und des Tiefenwassers sorgt. Dadurch kommt
kontinuierlich C14-armes Wasser an die Oberfläche, das für eine verstärkte
Diffusion des C14 von der Atmosphäre in das Wasser sorgt. Wird diese Zir-
kulation unterbrochen, dann sinkt die Diffusionsrate wegen schnell ansteigen-
der Sättigung und der C14-Gehalt der Atmosphäre muß infolgedessen rasch
ansteigen. Kommt die Zirkulation dagegen wieder in Gang, gelangt erneut
C14-verarmtes Wasser an die Oberfläche, was zur rapiden Absenkung des
C14-Gehaltes der Atmosphäre führt. Auf diese Weise lassen sich »wiggle«
wenigstens qualitativ erklären.
Die Wissenschaftler, die sich mit den Ozeanströmungen beschäftigen, mö-
gen solche einschneidenden Ereignisse aber nur für das Ende der letzten Eis-
zeit ansetzen. Für jüngere »wiggle« kämen doch nur wieder Ursachen wie die
Änderung der C14-Produktionsrate in Frage [Beer et al. 1988]. In Bild 2.6 wird jedoch auseinandergesetzt, daß das grundsätzlich nicht ausreicht, um die
Feinstruktur der Kalibrierkurven – sofern diese vom Effekt her richtig ausge-
messen wurden – zu erklären. Es
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