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C14-Crash

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Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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Neigung auch zur unbesehenen Legitimation der
    konventionellen Kalibrierkurven beigetragen hat.

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    C14-Crash
    2.9 Auswirkung unterschiedlicher Tendenzen in den Kalibrierkurven
    auf die Absolutdaten
    1) Stationärer Fal 1:1 (»Winkelhalbierende«): Fal s die C14-Konzentration
    in historischer Zeit ständig und überal gleich gewesen wäre, könnte ein
    C14-Alter als identisch mit dem Absolutalter betrachtet werden.
    2) Kauri-Kalibrierung (»Vergreisung«): Fal s die C14-Bilanz ein stetes An-
    wachsen der C14-Konzentration ausweist, erscheint ein C14-Datum
    tendenziell immer höher als das tatsächliche Alter.
    3) Kalibrierung mit konventionel em Trend (»Verjüngung«): Fal s die C14-
    Bilanz ein stetes Absinken der C14-Konzentration ausweist, erscheint
    ein C14-Datum tendenziell immer niedriger als das tatsächliche Alter.
    (BP = »before present«, vergleiche Kapitel 7.2)
    2. Geschichtliches – die Chronologie des Skandals
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    Wirklichkeit kann nur in der Betrachtung der umfassenden Dynamik des at-
    2.13 Die verfügba-
    ren Baumringchro-
    mosphärischen und ozeanischen Systems eingekreist werden, bei der Holz-
    nologien weisen
    eine monotone Ab-
    hammerargumente wie das des Aktualismus keine Chance mehr haben.
    nahme der atmo-
    sphärischen C14-
    Konzentration von
    rund 10% in
    12.000 Jahren
    2.7 Die Dendrochronologie als Mitläuferin
    aus. Diese Ände-
    rungsrate wird um
    ein Vielfaches von
    den kurzfristig –
    Die im dendrochronologischen Material offenbarten C14-Muster bieten für
    über wenige Jahr-
    hunderte – auftre-
    den seit je beunruhigenden archäologischen Befund des »one C14-date is no
    tenden Änderun-
    gen übertroffen.
    C14-date« einen ersten Erklärungsansatz. Da Diffusionsphänomene offen-
    Für das ständige
    Austarieren der
    sichtlich eine große Rolle spielen, ist anzunehmen, daß lokal gesehen inner-
    disparaten Effekte,
    die diese kurzfristi-
    halb weniger Jahre eine markante und lokal begrenzte Änderung in der atmo-
    gen Veränderun-
    gen hervorrufen,
    sphärischen Konzentration stattfinden kann. Auf diese Weise sammeln sich
    gibt es keinen An-
    haltspunkt. Die
    unter Umständen sehr schnell C14-Jahrhunderte an, denn 1% Konzentrati-
    ausgewiesene
    langfristige Statio-
    onsänderung zieht bereits ca. 80 Jahre Altersunterschied nach sich (vergleiche
    narität ist kein Er-
    gebnis der Kon-
    die Erläuterung des Zusammenhangs zwischen Konzentrationsänderung und
    struktion der
    Baumrinchronolo-
    gien, sondern wur-
    Verschiebung des C14-Alters in Textbox 7.7 ). Dann ist der Verdacht nur all-
    de dieser ur-
    sprünglich als
    zu berechtigt, daß Holzproben aus Bäumen auseinanderliegender Wuchsorte,
    Selbstverständ-
    lichkeit unterlegt.
    die durch eine dendrochronologische Untersuchung als gleichaltrig nachge-
    wiesen wurden, ebenfalls erhebliche radiometrische Altersunterschiede auf-
    weisen können. Ein auf dieser Grundlage statistisch gemitteltes »Alter« hat
    dann eine völlig andere Bedeutung als unter Gültigkeit des Simultanitätsprin-
    zips. Ein überregionaler Vergleich wie bei dem »wiggle-matching« zwischen
    Amerika und Europa ist schlichtweg unzulässig.
    Die jüngsten 500 Jahre unserer Geschichte zeigen hinsichtlich der C14-
    Daten ein chaotisches Bild (vergleiche dazu Bild 5.3 , auch Wölfli [1992, 33]).
    Der zeitliche Anteil dieser Schwankungen wird u.a. auf eine Verbrennung
    C14-armer fossiler Rohstoffe zurückgeführt. Das erklärt aber nicht die Unein-
    2.9
    heitlichkeit der C14-Daten für nachweislich gleichaltrige Proben, die sich al-
    lerdings zwanglos aus lokal voneinander abweichenden Diffusionsphänome-
    nen erklären lassen. Die Vergangenheit liegt offenbar solange in einem radio-
    metrischen Datierungsnebel, wie sie chronologisch sicher bezeugt ist. Für
    Zeiträume, die dagegen chronologisch nicht abgesichert sind, müssen wir un-
    terstellen, daß es ganz automatisch Bestrebungen gegeben hat, zu Absolutda-
    ten für die Proben zu kommen, deren C14-Werte die Winkelhalbierende ab-
    zudecken vermochten (dazu auch Bild 2.8 ).
    Das ist prägnant in der Art und Weise zu ersehen, wie die lokalen Master
    der Irischen Eichenchronologie anfänglich präsentiert wurden [Smith et al.
    1972]: Alle Master umfassten jeweils wenige 100 Jahre und wurden auf der
    Winkelhalbierenden monoton nach ihrem C14-Alter angeordnet. Auf diese

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    C14-Crash
    2.10 In tiefem Vertrauen
    Bereits im Frühstadium des Aufbaus der irischen Eichenchronologie setzte man
    auf strikte

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