C14-Crash
ist dem heutigen Naturverständnis angemes-
sener, von einer globalen und starken Dynamik des Austauschs zwischen fe-
sten, flüssigen und gasförmigen Reservoiren auszugehen, anstatt von stationä-
ren Verhältnissen. Damit ist die C14-Methode von ihrem ursprünglichen An-
satz her, nämlich eine Absolutdatierungsmethode zu sein, gescheitert.
Die um ihr Überleben kämpfende C14-Methode hätte ein »Naturprinzip«
zu präsentieren, das auf eine Weise für die Austarierung der Ursachen für An-
stieg und Abfall der C14-Konzentration sorgt, daß die Konzentrationsände-
rung im Mittel an jedem Ort der Erde (fast) Null bleibt (zusammenfassend
Bild 2.6 ), wohl wissend, daß die ständig schwankenden Niveaus von Produk-
tion und Diffusion immer wieder ein Vielfaches des angeblich vorliegenden
stationären Wertes betragen: In den Bildern 9.3-5 und 9.14 sind Konzentrationsschwankungen analysiert, die sowohl ein Vielfaches der für »normal« er-
achteten Produktionsrate verlangen, als auch eine entsprechend hohe zeitwei-
se Diffusion, die den angesammelten Überschuß in erklecklich kurzer Zeit
nennenswert wieder abzubauen vermag. Der radioaktive Zerfall geht viel zu
langsam vonstatten, um die gemessenen Konzentrationssenkungen leisten zu
können.
2. Geschichtliches – die Chronologie des Skandals
87
Doch die C14-Methode wird hier keinen Erklärungsansatz finden können,
2.12 Minimale Än-
derungen der Zu-
denn ein solches Naturprinzip gibt es nicht. Wenn »Schwankungen« perma-
sammensetzung
der Kohlenstoffiso-
nent ein Mehrfaches des angeblichen Normalmaßes ausmachen, dann hat man
tope in den Ozea-
nen haben drasti-
sche Aus-
eine falsche Vorstellung vom Normalmaß oder es liegt gar kein Gleichge-
wirkungen auf den
Zeittakt der atmo-
wichtszustand vor. Der mittelfristige Trend könnte sowohl eine deutliche Er-
sphärischen C14-
Uhr. Eine entspre-
höhung als auch eine ebensolche Absenkung der C14-Konzentration bedeuten
chende Änderung
von wenigen Pro-
– mit allen Konsequenzen für die Interpretation zurückliegender C14-Daten.
mille innerhalb ei-
nes Zeitraums von
Einmal wären sie deutlich zu alt, das andere Mal deutlich zu jung.
1.000 Jahren in
den Ozeanen be-
Der in dem Kauri-Baum gemessene Langzeittrend für die Zunahme der
wirkt die Verdopp-
lung bzw. Halbie-
C14-Konzentration in der Atmosphäre ist gegenüber den vielfach vorkom-
rung der Ge-
schwindigkeit der
menden Trends in den »wiggle« noch ausgesprochen moderat. Dennoch wä-
C14-Uhr.
ren die Konsequenzen für C14-Daten, die man an ihm kalibrieren würde, dra-
matisch zu nennen. Ein C14-Alter von 1.500 Jahren, das nach dem konventio-
nellen Trend bereits einem 10% höherem Alter von 1.650 Jahren entspräche,
bedeutete nach der Kauri-Kalibrierung ein tatsächliches Alter von rund 1.000
Jahren (vergleiche Bild 2.9 ). Dieser Unterschied würde mit zunehmendem
Alter immer größer werden8.
Wir haben bereits einen Zirkelschluß bei der Erstellung der amerikani-
schen wie auch europäischen Baumringchronologien historisch rekonstruiert:
Am Anfang stand die Idee, wie Kalibrierkurven auszusehen hätten, und an
diesem Vorbild wurden alle Baumringchronologien – in Amerika direkt, in
Europa indirekt über Amerika – radiometrisch ausgerichtet. Die Geschichts-
wissenschaft hat das Prinzip des Aktualismus legitimiert und folglich auch
Absolutdaten zurückerhalten, die diesem Prinzip entsprachen. Die daraufhin
unter physikalischen Gesichtspunkten betrachteten Indizien, daß der Prozeß
von Zu- und Abnahme des atmosphärischen C14 nicht um einen »Gleichge-
wichtszustand« pendeln kann, weisen in genau dieselbe Richtung: Eine Kali-
brierkurve mit derartigen »Konvulsionen«, die permanent nahe der Winkel-
halbierende verläuft, ist unwahrscheinlich und muß als Kunstprodukt ange-
sprochen werden.
Die Dendrochronologen haben mit den »wiggle« selber die Indizien vor-
gelegt, daß dieser gleichbleibende Trend ein »fake« ist, zur Gänze artifiziell
und aus dem aktualistischen Dogma geboren, welches die Einflüsse auf die
Naturprozesse in der Vergangenheit genauso wirken sieht wie heute. Die
8
Beim Abfassen der Geschichte für das Nicht-Fachpublikum scheint es einen Hang zur
Fokussierung auf möglichst »alte« Daten und zum Unterdrücken von »zu jungen« Daten zu
geben [Lynch 1990, 29]. Es wäre angesichts der hier vorgelegten Widersprüche einmal
darüber nachzudenken, wieweit diese
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