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C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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Synchronität«
    [Schwabedissen 1983, 282 über den Master von »Kirnsulzbach«] kann sich im Nachhinein
    als falsche Datierung erweisen [zusammenfassend z.B. Schmidt/Freundlich 1984, 234].
    H.-U. Niemitz [1995; auch Illig 1991] hat für den Zeitraum der sogenannten Völ-
    kerwanderungslücke zwischen dem Ende der Römerzeit (ca. 400 AD nördlich
    der Alpen) und dem Frühmittelalter eine auffällige Häufung von Bedingungen
    beschrieben, die auch nach den immanenten Kriterien für die Dendrochrono-
    logie inakzeptabel sind, und die wahrscheinlich erst nach einer Loslösung
    vom Primat »überlieferte Chronologie« durch andere Synchronlagen aufge-
    löst werden könnten (vgl. Text zum Bild 2.12 ).

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    C14-Crash
    2.14 Widersprüche zwischen jahrgenauen Chronologien
    Die Autoren dieser warvenchronologischen Studie von 1994 stel en eine Über-
    einstimmung der C14-Werte in ihrer jahrgenauen Chronologie mit denen der
    Dendrochronologie für die letzten 2.000 Jahre fest [Brauer et al. 1994, 329]. Bei
    höherer Auflösung lassen sich für diesen Zeitraum al erdings Diskrepanzen von
    mehreren C14-Jahrhunderten konstatieren, was für jahrgenaue Chronologien ei-
    nerseits und unter strikter Gültigkeit des Simultanitätsprinzips andererseits nicht
    akzeptabel ist. In einer der beiden Prämissen – in der Jahrgenauigkeit beider
    Chronologien oder dem Simultanitätsprinzip – muß ein Fehler stecken. Unab-
    hängig davon ergibt sich für den Zeitpunkt vor 2.500 BP ein Versatz der Kurven
    von über 1.000 C14-Jahren, dessen Ursache »al erdings noch nicht genau be-
    kannt« [329] sei.
    Für diese warvenchronologische C14-Kalibrierkurve mußten »Messungen an
    umgelagertem Material« ausgeschlossen werden. Es ist schon auffällig, daß zwi-
    schen rund 4.000 und 9.000 BP nur ein Meßwert vorkommt. Deshalb fragen wir
    uns auch, ob die Massierung der Meßwerte einschließlich des Anstiegs der Kurve
    bei etwa 11.000 BP auf eine »Kalibrierung« am konventionellen Datum für den
    Beginn des Postglazial zurückzuführen ist? Nachtrag zur Neuauflage: In einer spä-
    teren Arbeit wurden Warven- und Baumringchronologie wieder zur Deckung
    gebracht – ein starker Hinweis, wie unsicher die Interpretation jahrgenauer Ent-
    stehung der Warven tatsächlich ist! (vgl Blöss/Niemitz 1998a; 1998b; auch Haj-
    das et al. [1995, 75])
    2. Geschichtliches – die Chronologie des Skandals
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    Auf die Abhängigkeit von der Vordatierung angesprochen, versichern
    Dendrochronologen gewöhnlich, daß die Stichhaltigkeit einer Hilfswissen-
    schaft, die für die Vordatierung von Baumringsequenzen hinzugezogen
    wurde, ohne Belang sei, da am Ende ausschließlich der methodisch hochver-
    läßliche Maßstab der Dendrochronologie angelegt werde. Dem stehen sowohl
    die offen verhandelten und hernach korrigierten als auch die nur indirekt zu
    erkennenden Fehler und Widersprüche in den einzelnen Baumringchronologi-
    en entgegen [Orcel 1985, 115; Baatz 1983, 719; Schmidt/Freundlich 1984, 233; Kromer et
    al. 1996, 607]. Ebenso sei die Frage erlaubt, wozu man diese Hilfswissenschaft
    überhaupt verwendet, wenn sie am Ende eigentlich doch nicht zur Wirkung
    gekommen ist? Die Behauptung, daß Vorplazierungen durch C14 keinerlei
    Vorentscheidung über die spätere Synchronlage beinhalte, ist schlicht falsch.
    Wir möchten dem Leser ein drastisches Beispiel vor Auge führen, um die
    Abhängigkeit der Dendrochronologie von C14 zu verdeutlichen (Bild 2.13 ):
    Die Lage der schwimmenden Sequenz »C« der süddeutschen Eichenchronolo-
    gie – sie umfasste seinerzeit [Becker 1980, 219] immerhin 2.350 Jahre – erhielt
    eine erste zeitliche Verankerung auf der Basis des Fundamentalprinzips (prin-
    zipiell eines C14-Werts) mit dem ungefähren Datum »900 v.Chr.« für den
    jüngsten Ring. Nach dem Abgleich einer großen Anzahl zusammengehöriger
    C14-Werte mit entsprechenden Werten einer bereits absolut datierten Ringse-
    quenz jenseits des Atlantiks verschob sich dieses Datum um knapp 1.000 Jah-
    re in die Vergangenheit. In der später erfolgten dendrochronologischen Ver-
    zahnung verifizierte man die Treffsicherheit dieser gewaltigen Verschiebung
    mit einer unscheinbaren Korrektur von weniger als 10 Jahren [Linick et al. 1985,
    21]. Wenn die dendrochronologische Verzahnung über jeden Zweifel erhaben
    wäre, dann wäre im Nachhinein wiederum das Simultanitätsprinzip aufs Glän-
    zendste bestätigt. Da das Simultanitätsprinzip aber bei Lichte betrachtet

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