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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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herum. Wenn sie in der Mitte der Catodontenherde gefahren wären, anstatt dahinter, wären sie vermutlich bereits gekentert.
    Aus den Lautsprechern drangen Laute der Angst, die nur zu vertraut waren.
    »Was geht dort vor?« wollte Dawn wissen, die außer Atem angerannt kam.
    »Das glaube ich einfach nicht!« rief Mataroreva und versuchte, die Schreie der Wale und den Lärm der kollidierenden mächtigen Leiber zu übertönen. »Ich glaube das nicht!«
    Die Finnwale griffen die Catodonten an.
    Wenn schon die Menschen auf dem Tragflügelboot erschrocken waren, so galt das in noch viel höherem Maße für die Catodonten selbst. Aber Überraschung und Schock wichen schnell ebenso uralten Instinkten, und sie begannen, sich zu verteidigen.
    Da griffen mit großer Geschwindigkeit ein paar Finnwale an und versuchten, einen Catodonten zwischen sich einzukeilen. Aber sie befanden sich in der Minderzahl und waren darüber hinaus dadurch im Nachteil, daß sie nichts hatten, womit sie beißen konnten. Sie waren nur zu Ramm-Manövern fähig – die einzige Angriffsform, die sie gegen einen anderen Wal einsetzen konnten. Und so überwältigten die intelligenteren Catodonten ihre Vettern bald.
    Und dann stellten die Finnwale plötzlich ihren Angriff ein.
    Das Sonargerät half jetzt nur wenig. Die Zuschauer drängten sich um die Reling am Bug und starrten besorgt auf die plötzlich wieder ruhig gewordene Wasseroberfläche, während ihr Fahrzeug langsam in die Kampfzone glitt. Es blieb den Orcas überlassen, die kritische Information an das Schiff zu übermitteln.
    »Jettzt habenn sie ihre obszönen Aktivitätten eingestellt. Jettzt habenn sie aufgehörrt, zu kämmpfen«, erklärte Latehoht.
    »Was tun sie jetzt?« fragte Cora.
    »Sie lliegen im Wasserr ohne Bewegung oder Anntworrt.« Sie verstummte für eine Weile und fuhr dann fort. »Wenkoseemansa sagt, die Catodonten verhören ssie. Er sagt, daß die Großen Vettern benommmen und lleblos scheinen, nicht wisssen, wwas ssie gerade getann habenn. Inn demm Maße unnwissend sinnd, daß sie nnicht einmal spüüren, wie unerrhörrt das warr, was sie getann haben.« Ihre Stimme wirkte völlig ungläubig. »Eine schlimmme Sache ist das, Traurigkeit erfüllt die Wassser. Seit diese Wellt unns übergeben worrden ist, hat kein Wal gegen einen annderen gekämmpft.«
    »Ich würde sie gerne selbst befragen«, murmelte Cora. »Kommt nicht in Frage.« Mataroreva schob sich näher an sie heran, vielleicht nur, um sie durch seine Anwesenheit zu beruhigen, vielleicht auch, um bereit zu sein, falls sie wieder versuchte, über die Reling zu springen. »Erinnere dich an Vai’oire. Bedenke, daß dieses Rudel gerade völlig verrückt gespielt hat, und das jeden Augenblick wieder tun könnte, und wir sind jetzt viel näher. Wir werden hierbleiben, wo wir sind, und es Knollenkiefer und seinen Brüdern überlassen, die Fragen zu stellen.«
    »Der Führerr der Barrten«, sagte Latehoht, »wweiß nicht, warrum sie ihre Vetttern, die Catodonten, angegrifffen haben. Oooh… ihre Reaktion, wenn auch nicht ihrr Motiv, ist jetzt klarr. Sie schämen sich unsagbarr. Sie sagenn, sie seien getrrieben worrden, gezwwungen, anzugreiffen, als ob… als wie… sie könnnen es nicht beschreiben«, schloß sie.
    »Laß nur!« sagte Merced schnell. »Sag Wenkoseemansa, er soll versuchen herauszubringen, wer sie zum Angriff gezwungen hat!«
    Latehoht gab die Bitte weiter. Minuten verstrichen. Doch statt einer Antwort wallten die Wasser noch einmal auf. Der Rudergänger hatte alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, daß sie von den riesigen Geschöpfen, die die See rings um das Schiff erfüllten, zum Kentern gebracht wurden.
    »Was nun?« fragte sich Hwoshien laut und spuckte Salzwasser aus.
    »Die sinnd völlig verrückt geworrden!« hallte es in ihren Kopfhörern. Latehoht manövrierte geschickt, um in gleicher Weise dem Schiff und einem Catodonten auszuweichen. »Die kämmpfen jetzt, um zu fliehen.«
    »Sie dürfen nicht alle entkommen!« schrie Cora verzweifelt und gab sich alle Mühe, um nicht über Bord geworfen zu werden, als der Superflügler stampfte, und sich trotz aller Anstrengungen der Stabilisatoren auf die Seite legte. »Wenigstens einen von ihnen müssen wir festhalten!«
    Aber Latehoht war jetzt zu sehr damit beschäftigt, sich selbst zu schützen, um irgendwelche Fragen oder Informationen weiterleiten zu können. Die Menschen an Bord mußten sich damit begnügen, sich an der Reling oder sonstwo festzuhalten

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