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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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überstrapazierte.
    Das Stimmengewirr der Cetacea überstieg die Fähigkeiten des Translators. Es war zu voll und zu schnell, als daß das Gerät hätte übersetzen können. Es stöhnte und klirrte vor Überlastung.
    Schließlich wandte sich ihr die gerunzelte Stirn wieder zu. »Wir Werden Die Barten Selbst Über Diese Seltsame Sache Befragen.«
    »Ich sagte dir doch, daß wir das bereits versucht haben«, erinnerte ihn Cora. »Bei einem großen Schwefelbauchbullen. Er hat den Angriff zugegeben, hat auch zugegeben, daß er gelenkt worden ist, wußte aber nicht, oder konnte nicht sagen, wie es dazu kam. Darüber nachdenken zu müssen, bereitete ihm Kopfschmerzen von Walgröße.«
    »Alles Denken Ist Für Die Barten Qualvoll. Sie Denken Nicht Gerne. Sie Wollen Nur Essen. Die Nahrungsaufnahme Nimmt Zuviel Von Ihrer Zeit in Anspruch. Aber Wir Werden Sie Befragen.« Er sagte das so, als wollte er damit andeuten, daß Cora und ihre Freunde die Sache entweder falsch angepackt hatten oder alle ziemlich stupide waren. Nun, ihr sollte es recht sein. Sie hatte alles erreicht, was sie zu hoffen gewagt hatte.
    Aber dann fügte der Catodonte etwas völlig Unerwartetes hinzu, das sie in ihren kühnsten Träumen nicht erhofft hatte.
    »Du Und Deine Begleiter Können Mitkommen, Wenn Ihr Das Wünscht, Wenn Ich Auch Nicht Sagen Kann, Wann Wir Auf Einen Der Großen Vettern Stoßen Werden.«
    »Danke. Wir…« Aber der große Kopf sank vor ihr wie ein Stein in die Tiefe. Und dann spürte Cora, wie sie selbst höher stieg. Sie bereitete sich schon darauf vor, abzuspringen, als die Fahrt nach oben aufhörte. Sie merkte, daß sie sich auf das Schiff zubewegte. Vor ihr rannten die Mannschaftsmitglieder, von Panik erfüllt, nach links und rechts davon. Der Kopf unter ihr senkte sich leicht. Sie glitt ein paar Meter bis zum Deck, landete auf den Füßen und setzte sich etwas unsicher. Die Schwebescheibe klapperte neben ihr auf den Boden.
    Mataroreva war als erster bei ihr, hob sie auf. Ein Lächeln sagte ihm, daß sie unverletzt war. Sie rappelte sich auf und erreichte die Reling, gerade noch rechtzeitig, um den mächtigen Schädel ins Wasser zurückgleiten zu sehen. Ein riesengroßes, unergründliches Auge rollte. Der alte Herdenführer stieß einen hohen, quietschenden Laut aus, mit dem der Translator nichts anzufangen wußte. Dann verschwand er unter den Wellen.
    Und als lenkte sie ein einziger Wille, begann die ganze Herde sich nordwestwärts in Bewegung zu setzen. Ihre Geschwindigkeit nahm schnell zu. Gigantische Rücken wälzten sich an dem Superflügler vorbei, nur Zentimeter vom Rumpf entfernt, doch keiner berührte ihn.
    Hwoshien, der das Gespräch ebenfalls mitgehört hatte, war geistesgegenwärtig genug, zu befehlen: »Langsame Fahrt voraus, Rudergänger! Wenn sie mindestens einen Kilometer weiter sind, dann passen Sie die Geschwindigkeit an und halten die Distanz.« Die Maschinen des Tragflügelbootes summten. Bald raste es im Kielwasser der Herde einher wie ein silberner Wasserläufer.
    Mataroreva stand neben Cora, ragte über ihr auf. Und doch schien er plötzlich nicht mehr so groß. »Das war etwas sehr Dummes, das Sie da gemacht haben«, sagte er darauf leise.
    »Ja, ich weiß.« Sie strich sich mit dem absorbierenden Tuch über die Beine und begann dann, ihr Haar zu trocknen. »Aber wir hatten keine Wahl. Wir wußten nur, daß unsere einzige Chance, etwas über die Motive der Barten zu erfahren, bei den Catodonten lag. Unsere gezähnten Freunde wußten das zwar nicht, wie wir erfuhren, aber vielleicht erfahren wir es am Ende alle gemeinsam.«
    »Dumm«, wiederholte er, aber die Bewunderung, die in seiner Stimme mitschwang und in jedem Zug seines Gesichts zu erkennen war, strafte das Wort Lügen.
    »Warum? Was hätte es denn für Sie ausgemacht, wenn etwas passiert wäre?«
    »Es hätte etwas ausgemacht, vahine.«
    » Sicher, es hätte etwas ausgemacht, gleichgültig, wer im Wasser war, nicht wahr?« Sie wollte keine Antwort und schob sich an ihm vorbei, ehe er etwa eine hätte geben können, die sie nicht gemocht hätte.
    Dawn erwartete sie. Sie starrte die ältere Frau an und meinte: »Das war das Tapferste, was ich je jemanden habe tun sehen.«
    Cora zögerte und lächelte dann. »Ich finde es nicht besonders tapfer. Sam hatte recht. Es war wirklich dumm. Ich hatte Glück.« Und dann begriff sie endlich in allen Einzelheiten, was sie wirklich getan hatte. »Tatsächlich habe ich gar nicht lange nachgedacht. Ich habe es

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