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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und zu hoffen.
    Der zweite Kampf wütete fünf Minuten lang, bis eine wieder ruhiger gewordene Latehoht melden konnte: »Jetzt istt ess vorrbei. Obwohl sie von Zähnen bedrroht wurrden, haben die Großen Vettern sich losgerrissen. Zuviell Bluut verdunnkelt das Wassser.«
    »Sind sie entkommen?« klagte Cora, deren Muskeln von zu häufigen unsanften Kontakten mit Reling, Deck und Kabinenwand schmerzten.
    »Nicht alle. Zwwei – nein drrei sind gebleiben. Vier. Zwwei Frauen und zwwei Källber.«
    »Verletzt?« fragte Mataroreva.
    »Nein. Völlig errschöpft von ihrren Flluchtverrsuchen. Jetzt sind sie vonn der gannzen Catodontenherde umgeben.«
    »Vier, zwei davon Jugendliche.« Cora blickte ernst auf den korpulenten Mann in ihrer Nähe. »Wir müssen sie selbst befragen, Sam. Die Catodonten haben das anscheinend nicht geschafft.«
    Der Friedenshüter runzelte die Stirn und wandte sich Hwoshien zu. Der Kommissar sagte nichts, und auch sein Ausdruck war völlig undurchsichtig. Alles lag jetzt bei Mataroreva.
    Der Superflügler schob sich vor. Keiner der Catodonten schien etwas dagegen einzuwenden zu haben. Einige von ihnen schoben sich sogar zur Seite, um ihnen die Bahn freizumachen. Wenkoseemansa und Latehoht flankierten das Schiff, bereit, einen Warnruf auszustoßen, falls die vier überlebenden Finnwale plötzlich wieder genügend Kraft und Willensstärke haben sollten, um erneut anzugreifen.
    Eine Mauer riesiger Leiber umzingelte die Gefangenen. Cora wußte, daß die Eskorte sich unter ihnen fortsetzte.
    Die beiden Weibchen lagen schwer atmend auf der Wasseroberfläche. In der Nähe von einer schwamm ein Kalb. Die beiden Erwachsenen trugen das andere Kalb zwischen sich, hielten es in der lebenspendenden Luft hoch. Die Seitenflossen und die Schwanzflosse der Weibchen zeigten Spuren der Catodontenzähne, obwohl es sich nicht um ernsthafte Verletzungen zu handeln schien. Das Kalb, das sie trugen, war ohne Zweifel der Grund, weshalb sie nicht fliehen konnten. Alle vier Gestalten waren proportional länger, schlanker und von hellerer Farbe als die sie umgebenden Catodonten.
    Cora entdeckte ganz in der Nähe eine vertraute Masse, beug te sich über die Reling und rief über ihre Einheit: »Dürfen wir sie befragen?«
    »Der Wahnsinn Regiert! Dies Ist Wahnsinn! Tu, Was Du Willst«, verkündete der alte Leitbulle. Aber die Neugierde dämpfte seinen Ärger.
    Sie brauchte eine Minute, um die richtige Einstellung auf ihrem Translator zu finden. Dann rief sie den vier stromlinienförmigen Gestalten zu: »Mütter der Sashlan! Warum habt ihr eure Vettern angegriffen? Warum haben eure Leute und die anderen…« – hier nannte sie die Namen der anderen Baleenstämme – »angefangen haben, Menschen zu töten, die euch nichts Böses wollen?«
    Der Kopf eines der Weibchen drehte sich zu dem Schiff herum. Der Rudergänger zuckte, und seine Hände krampften sich um das Steuer. Aber es war keine aggressive Geste.
    »Weiß… nicht.« Die Stimme des Weibchens klang ebenso frustriert wie erschöpft und schmerzerfüllt. »Schreckliche Dinge treiben Sashlan und Vettern. Kopf schmerzt!«
    »Schmerzt wie?« Eine andere Frage fiel Cora nicht ein.
    »Tief drinnen. Denken verschwimmt. Schwer klar zu sehen. Leichter zulassen, daß andere Gedanken bestimmen, was tun.«
    »Wer?« Merced fieberte förmlich, und es hatte den Anschein, als zitterte er. »Wer verwirrt eure Gedanken und bringt euch Kopfschmerzen?«
    »Gehirn schmerzt«, protestierte die gequälte Stimme. »Nicht sagen.«
    »Wenn ihr es uns sagt«, meinte Cora, »können wir dafür sorgen, daß der Kopfschmerz verschwindet.«
    »Wäre gute Sache. Mögen nicht gegen die Vettern mit den Zähnen kämpfen.«
    »Dieses Denkding. Hat es euch bloß angewiesen, eure Vettern anzugreifen, und falls das mißlingen sollte, zu fliehen?«
    »Ja. Tut sehr weh, darüber nachzudenken.«
    »Wir werden dafür sorgen, daß der Schmerz verschwindet«, insistierte Cora und schickte gleichzeitig ein Stoßgebet zum Himmel, daß sie es auch könnte. »Sag uns nur, wer…«
    »Anweisungen«, stöhnte die Stimme mühsam. »Anweisungen kommen CunsnuC.«
    Cora sah Mataroreva erwartungsvoll an, der aber nur verblüfft den Kopf schütteln konnte.
    »Was ist das: CunsnuC?« fragte sie.
    »Weiß nicht«, sagte der Wal. »Hirnschmerzen, tut weh!« Das Weibchen begann mit einer für ein Wesen dieser Größe jämmerlich klingenden Stimme zu lamentieren. »Macht Denkschmerzen verschwinden. Kalb Schmerzen. Alle Schmerzen!

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