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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gebäude betreten haben. Auf dem offenen Meer brauchen Sie sie auch nicht. Alle unsere Gebäude haben Fenster, die aus demselben Material sind.«
    »Gewöhnt man sich denn nicht an das helle Licht?« fragte Cora.
    Mataroreva schüttelte den Kopf. »Dazu ist es einfach zu grell. Am Ende würden Sie blind werden. Am frühen Morgen können Sie es ertragen.« Dabei starrte er sie auf eine Art und Weise an, die ihr gar nicht zusagte. »Oder abends, wenn die Sonne fast untergegangen ist. Aber sonst ist es einfach zuviel.« Er drehte sich um und verließ das Shuttle. Cora folgte ihm, dann Rachael mit ihrem Neurophon und zuletzt Merced.
    Jetzt standen sie auf dem schmalen, unbewegten Pier. Wolken und Himmel erschienen so düster wie bei Sonnenuntergang, das kam von der Schutzbrille. Die Lagune erstreckte sich gute zwanzig Kilometer nach Norden und weitere dreißig nach Süden. Verpflanzte außerplanetarische Bäume, im Wasser verankertes Buschwerk und weitere Piers erschienen durch das Plastikmaterial ihrer Brillengläser fast schwarz. Die entlang der breiten Sandzunge verstreuten Gebäude spiegelten sich schwach im Wasser.
    Cora hob die rechte Hand und schob einen Finger unter den unteren Rand ihrer Brille. Sie hob sie leicht an und sah nach unten, wo die Pier ins Ufer überging. Im gleichen Augenblick verspürte sie einen Stich in den Augen; karminrote, smaragdfarbene, blaue und gelbe Meere stachen auf ihre empörten Sehnerven ein. Das Licht schien ebenso intensiv, wenn auch nicht so rein, wie eine ganze Batterie winziger Laser. Sie ließ eilig die Brille wieder herunterklappen und blinzelte, um die Tränen aus den Augen zu bekommen. Jetzt zwinkerte ihr der Sand durch die Linsen nur noch zu, blendete sie nicht mehr.
    Sie schickten sich an, den Pier zu verlassen, als sie ein leichtes Prickeln in den Waden verspürte. Das Prickeln wanderte über ihre Schenkel herauf, kroch wie eine akrobatische Spinne an ihrer Wirbelsäule empor, gleichzeitig klang eine klagende Melodie an ihr Ohr, wie im Kontrapunkt zu dem zarten Zupfen, das sie verspürte.
    Offenbar fühlte Rachael sich von ihrer Umgebung angesprochen. Die Hände ihrer Tochter liebkosten das Neurophon. Die kreisförmigen Saitenpaare in der Mitte des Instruments klangen, einmal angeschlagen und lösten damit die Kontaktsensoren im Griff und im Resonanzkörper des Instruments an. Die Verbindung hörbarer Musik mit den subsonischen Vibrationen, die ihre Haut und ihre Nerven berührten, erfüllten Coras ganzen Körper mit einem entspannenden Gefühl, als hätte sie gerade eine Stunde unter einer Nadeldusche verbracht.
    Merced schien es ebenfalls zu spüren, aber Matarorevas Reaktion war völlig anders. Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht, und er fuhr so ruckartig herum, daß er Cora beinahe umgestoßen hätte.
    »Was ist denn?« Sie gab sich Mühe, wieder das breite Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen zu lassen. »Ich bin selbst keine Musikliebhaberin, aber…«
    »Das ist es nicht.« Er blickte nervös an ihr vorbei. »Es hat nichts mit der Musik zu tun. Ich mag die Musik und die Neuronik. Es ist nur… Ich glaube, sie sollte besser damit aufhören.« Er stand am Rande des Piers, dem Shuttle gegenüber, und starrte in das reglose, kristallklare Wasser. In die Länge gezogene Lichtringe, Reflexionen der Sonne in der Dünung blitzten ihm entgegen.
    Rachael hielt inne, als er beruhigende Bewegungen in ihre Richtung machte. »Aber Sie haben doch gesagt, daß es Ihnen gefällt«, protestierte sie. »Wenn Sie wollen, kann ich auch etwas anderes spielen.«
    »Schalten Sie nur die dendritischen Resonatoren ab.«
    »Nicht schon wieder.« Sie fuhr mit der Hand schmollend über eine Reihe von Kontakten. Cora spürte, wie etwas ihre Nervenenden kämmte. »Ich versuche immer wieder zu erklären, daß es alles zusammengehört, das Hörbare und das Neuronische. Wenn ich die nicht richtig zusammenfügen kann, dann könnte ich genausogut Violine spielen.«
    »Nur jetzt«, sagte Mataroreva.
    Auch Merced starrte ins Wasser. »Ich glaube wirklich, daß da etwas unter dem Sand ist.«
    Rachael ignorierte sie beide. Ihre Hände huschten verärgert über das Neurophon und erzeugten eine letzte, schrille Projektion, ehe sie das Instrument abschaltete.
    Coras Nerven zuckten unter dem scharfen Reiz ein wenig. Dann ertappte sie sich dabei, wie sie verwirrt nach rückwärts taumelte. Meerwasser spritzte in einer Fontäne vor ihr auf. Aus dem Wasser, wie eine Seejungfrau in blaugrünem Kostüm

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