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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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abgeschirmt sind oder vielleicht beides, würde sie kein Satellit entdecken. Und wenn sie klein und schnell genug sind…«
    Er zuckte die Achseln. »Das könnte die Erklärung sein. Das Riff hier sichert etwa ein Viertel der Ozeanzufahrt vor einem solchen Unterwasserangriff. Ich baue einen imaginären Verteidigungsring um die Stadt.«
    »Das hat nichts zu sagen«, meinte Bürgermeister Pua’ahorefenua locker. »Wir werden unsere Überwachungssysteme im Umkreis von dreihundertsechzig Grad einsetzen. Nur für alle Fälle.«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle auch tun.«
    Für Cora war das einfache Fischer- und Sammlerdorf faszinierend. Sie hatte auf einigen der Ozeanwelten, auf denen sie gearbeitet hatte, schwimmende Erholungsorte auf Polymerflößen kennengelernt und gelegentlich auch isolierte schwimmende Forschungsstationen besucht. Aber nie etwas von vergleichbarer Komplexität, dachte sie. Nicht eine vollständige Gemeinschaft mit Häusern und Arbeitsplätzen und Erholungsorten, mit Handel und Ausbildungsstätten. Die Illusion, daß die Leute tatsächlich auf festem Land arbeiteten und sich bewegten, war vollkommen. In der Nähe des Stadtzentrums, abseits vom Meer, war diese Illusion natürlich am vollkommensten. Der Boden unter ihren Füßen schwankte überhaupt nicht, und doch wußte sie, daß sie nur wenige Meter aufgeschäumtes Polymer von den Tiefen trennten. Die Kompensatoren sorgten dafür, daß der Laufgang und die Gebäude, die ihn säumten, ebenso fest und sicher wie die Gedanken eines Padre blieben. Eher hätte man sogar sagen können, daß der Untergrund stabiler als normal war. Die Fläche, auf der sie sich bewegte, war glatt und nahtlos, nicht unstet, wie der gläserne Sand vom Mou’anui-Atoll.
    Einige der Bauten erhoben sich drei Stockwerke hoch über ihre Floßfundamente. Die meisten Dächer trugen einen Kranz kleiner Tellerantennen, um über Satellit zu empfangen und zu senden.
    »Es scheint ein Unwetter aufzukommen«, bemerkte Mataroreva, als sie sich auf ein langes Bauwerk zubewegten, das die monumental wirkende Frau als das ihre bezeichnet hatte. H’ua blickte zum dunkler werdenden Himmel auf. »Wir werden ein oder zwei Tage Regen haben. Nichts Ernsthaftes, wenn man der Vorhersage glauben darf. Schwache Winde und etwas Seegang. Außerdem ist der Regen gut für uns.«
    Merced runzelte die Stirn. »Warum? Ich dachte, die schwimmenden Städte würden ihren ganzen Süßwasserbedarf auf dem Wege der Entsalzung produzieren.«
    »E Mau roa – das ist sehr richtig«, antwortete H’ua. »Zum Trinken und Kochen und für die meisten anderen Bedürfnisse reicht das aufbereitete Seewasser auch aus.« Sie blinzelte Cora zu und fuhr sich in die Mähne aus langem, schwarzem Haar, das ihr Mondgesicht umrahmte. »Aber einige von uns Traditionalisten glauben, daß man zum Haarewaschen Regenwasser braucht. Und dann ist Regen auch gut für die Seele.«
    Sie gingen an dem Haus vorbei, bogen in eine andere Straße ein und erreichten schließlich einen zweistöckigen, aus geschäumtem Kunststoff bestehenden Wohnkomplex. Sie betraten eine kleine Empfangshalle.
    »Sie sind unsere Gäste. Vai’oire hat nicht oft Gelegenheit, Besuchern von anderen Welten seine Gastfreundschaft zu erweisen.« H’ua sah Rachael an und wies mit einer Kopfbewegung auf den Gegenstand, den das Mädchen unter dem Arm hielt. »Wie ich höre, können Sie tatsächlich diese Hexenleier spielen?«
    Rachael sah sie überrascht an. »Woher wissen Sie das? Die meisten Leute, die sie tragen, können nur darauf üben.«
    Mataroreva lächelte breit. »Das gehörte zu den weniger wichtigen Informationen, die ich vor unserer Ankunft ausgesendet habe.«
    »Wenn Sie ein Konzert geben würden, wäre das eine große Ehre für uns«, fügte H’ua hinzu.
    Rachaels Gesicht rötete sich. »Jetzt warten Sie, ich bin doch keine Berufsmusikerin, nur Amateur und…«
    »Wer ein Neurophon dazu bringen kann, mehr als nur zu heulen, ist auch mehr als nur ein gewöhnlicher Amateur.« Eine mächtige Hand klopfte Rachael auf den Rücken. »Jedenfalls sind Sie hier neu und daher äußerst exotisch. Sie müssen irgend etwas Knappes tragen. Dann merken die Männer nicht, wenn die Musik und die Projektionen schwach sind.« Sie musterte das Mädchen mit billigenderMiene. »Kann sein, daß sie es ohnehin nicht bemerken.«
    Dann wandte sie sich mit einem mädchenhaften Kichern ab und wälzte sich aus dem Empfangsraum. »Ich hoffe, Sie fühlen sich hier wohl. Jedes Zimmer hat

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