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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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unsere Theorie glaubwürdig zu machen.
    Man hat eine Menge persönlicher Gegenstände geborgen die auf den Grund gesunken waren, oder die man in Teilen der Stadt gefunden hatte. Aber es fehlt genug, um zu unserer Analyse zu passen. Unsere Piraten waren sorgsam darauf bedacht, ihre Habgier zu beschränken. Das Fehlen all dieser Gegenstände hätte schon längst auf Menschenhand gewiesen. Aber nur einige – nein, die hätte man nicht vermißt.« Seine schwere Faust schlug in die linke Hand. »Ich würde diese Leute wirklich gerne kennenlernen.« Sein Gesichtsausdruck war jetzt alles andere als jungenhaft. »Ja, ich möchte sie wirklich kennenlernen.«
    »Sam, wie kannst du vorhersagen, wo der nächste Angriff stattfinden wird. Sie wissen ja auch nicht, welche Stadt als nächste Ware absenden wird?«
    »Da muß ich mir wohl noch etwas einfallen lassen. Wir wissen nur, daß jeder Angriff im Schutz schlechten Wetters stattgefunden hat. Darauf sind alle Städte hingewiesen worden. Ich habe meteorologische Berichte für diesen Meeresquadranten für die nächste Woche angefordert. Alle vier Städte standen im Abstand von jeweils zweitausend Kilometern zueinander. Jetzt haben wir noch etwas, wovor wir die Städte warnen können.«
    »Zweitausend… nicht gerade eine sehr kleine Strecke.«
    »In dieser Region gibt es im Augenblick nur ein rundes Dutzend Städte und ein weiteres Dutzend in der Umgebung. Unter diesen zwei Dutzend müssen diejenigen jetzt besonders vorsichtig sein, denen schlechtes Wetter bevorsteht. Das schränkt die Zahl der möglichen Gefahrenpunkte etwas ein«, beharrte er.
    »Wir haben immer noch keine Ahnung, was für eine Art Waffen sie einsetzen.«
    Er blickte sie hilflos an. »Nein, das haben wir nicht.« Von unten hallte ein Ruf herauf. Er und Merced tauschten ein paar Witze.
    Der von ihm angeforderte Bericht war eingetroffen. In den nächsten fünf Tagen mußten nur drei Städte mit Unwettern rechnen.
    »Wie waren die Zeitintervalle zwischen den letzten Angriffen?« fragte sie.
    »Das ist es ja gerade. Es gab keine Regelmäßigkeit. Zwei der Städte wurden ganz kurz hintereinander vernichtet, und dann vergingen bis zum dritten Angriff Wochen. Es scheint überhaupt keine Möglichkeit zu geben, einen Angriff vorherzusagen.«
    »Wir wissen also nur«, murmelte sie, »daß im Laufe der nächsten Woche möglicherweise drei Städte angegriffen werden können.«
    »Ich fürchte, so ist es. Wir werden zu einer dieser Städte fahren. Vai’oire ist uns näher als Mou’anui, und ich möchte persönlich mit dem Stadtrat über das sprechen, das wir erfahren haben. Wenkoseemansa und Latehoht sollten für Wachdienst zur Verfügung stehen.«
    »Warum Vai’oire, davon abgesehen, daß diese Stadt nahe liegt?«
    »Kein besonderer Grund. Als Ziel ist Vai’oire genauso wahrscheinlich wie Hydros oder Aqua. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, eine Stadt aufzusuchen, und dieser Grund betrifft euch, nicht mich.«
    »Und der wäre?«
    »Ich kann mir vorstellen, daß ihr nach Wochen auf diesem Boot alle gern auf etwas schlafen möchtet, das nicht so schaukelt.«
    »Amen!« Rachael kam mit Merced nach oben.
    »Was mich betrifft, hätte ich ganz bestimmt nichts gegen einen Wechsel einzuwenden«, räumte Merced ein.
    Cora sagte nichts, sondern wandte sich wortlos um und blickte wieder auf das Kristallriff hinunter. Sie hatte das Schaukeln nie gestört. Sie war in den Armen von Mutter Ozean ebenso zu Hause wie sie es je auf dem Festland gewesen war.

10. Kapitel
    Vai’oire war natürlich nicht Land, aber jedenfalls stabil. Cora konnte keine Bewegung wahrnehmen, als die Caribe sich in eines der zahlreichen Docks schob, die ins Meer hinausreichten.
    Es war ein ruhiger Morgen. Nur eine auffrischende Brise deutete die Möglichkeit des vorhergesagten Unwetters an. Ein paar schmutziggraue Wolken zogen am Himmel vorbei, noch unsicher, ob sie ihre Unabhängigkeit bewahren, oder sich zusammenballen sollten.
    Als die Caribe sich in das Dock schob, passierten sie die ersten Ausläufer des Riffs, das Vai’oire abbaute. Die Sonaranlage informierte das Tragflügelboot über Hexalateformationen, die so nahe an die Wasserfläche reichten, daß sie hätten gefährlich werden können.
    »Ein Zufall«, versicherte ihr Sam, als sie sich anschickten, am Dock festzumachen. »Es ist schon richtig, Rorqual war an einem Riff verankert, als es getroffen wurde. Warmouth auch. Aber die beiden anderen standen über offenem Meer oder verfolgten

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