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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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der Feuerzauber misslingt, ist deine Täuschung aufgeflogen. Aber du könntest auch die Scharade des Bewahrers aufdecken.«
    »Nein. Vorher würde Ägom mich vernichten.«
    »Dazu wäre er in der Lage?«
    »Er ist ein mächtiger Magier, in beiden Künsten. Und bevor ich Kolom bloßstellen könnte, erhielte er schon die Unterstützung der anderen Magier, dessen bin ich mir sicher.«
    »Können wir den Feuerzauber überhaupt verhindern?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Cademar zu. »Kolom will entweder alles Leben hinter der Dämmerschlucht vernichten oder eine Demonstration seiner vorgetäuschten Macht bewirken – beides werde ich zu verhindern versuchen.«
    »Warum tut er es? Warum wartet er nicht ab?«
    »Kolom fürchtet nichts mehr, als dass bekannt wird, dass er keine Magie mehr besitzt. Er hat keine Zeit mehr, er muss etwas tun …«
    Nachdem Malkom gegangen war, glaubte Cademar, diese Nacht nicht mehr einschlafen zu können, doch als er sich erst einmal auf sein Lager gebettet hatte, übermannte ihn fast augenblicklich die Müdigkeit.
    Aber sein Schlaf schien nur Sekunden zu dauern, dann stach schon die Sonne durch seine geschlossenen Lider und er setzte sich auf. Flüchtig wusch er sich mit dem kalten Wasser aus der Waschschüssel und warf seine golden bestickte Robe über. Auf die Generalsrüstung wollte er heute verzichten – zum einen war sie fürchterlich unbequem, zum anderen wollte er heute als Magier auftreten, nicht als Feldherr.
    Purko würde ihm gefährlich werden. Cademar hatte gewusst, dass er hier auf ihn treffen würde, und ihm war klar, dass ihm dieser enge Vertraute Koloms neidete, der neue Famulus zu sein. Wie auch immer er Cademar schaden konnte – Purko würde nicht zögern, es zu tun. Er durfte ihm einfach keine Chance dazu geben.
    Die Magier versammelten sich wieder am Tisch im Erdgeschoss, und Cademar war der letzte, der hinzukam. Mit einem kurzen Blick registrierte er, dass Malkom und Flana wieder in der Ecke saßen und lauschten, und dass auch Purko schon anwesend war. Ohne Umschweife ließ Cademar jeden Magier berichten, wie seine Hundertschaft der Garden im Schuss war und setzte eine abfällige Miene auf, achtete darauf, dass keinerlei Lobpreisungen der Truppenstärke seine Mundwinkel nach oben bewegten.
    Es dauerte ganze zwei Stunden, bis die Ausführungen vollständig waren. Cademar erhob sich. »Ich bezweifle, dass der Bewahrer damit zufrieden sein wird«, dröhnte über den Tisch hinweg. »Die nächsten beiden Tage wird exerziert und die Schwerter werden geschärft. Kein Met, keine Frauen. Wenn der Bewahrer eintrifft, soll er eine Truppe vorfinden, die kampfbereit ist.«
    Ohne eine Bestätigung abzuwarten, wendete er sich ab und schritt wieder hinauf zu seinem Gemach.
    Am Nachmittag tauchte Cademar plötzlich vor der Wachstube auf und begann, die Reihen zwischen den Zelten abzuschreiten. Damit erzeugte er Furcht und Schrecken unter den Offizieren und Soldaten. Wer ein stumpfes Schwert oder eine dreckige Uniform trug, fing sich tadelnde Blicke von Cademar ein. Er musste nur eine halbe Stunde lang auf und ab gehen und schließlich in das Wachgebäude zurückkehren, um genug Betriebsamkeit unter den Soldaten zu erzeugen.
    Er war der Famulus des Bewahrers und Befehlshaber der Garden, und so verhielt er sich nun.
    Mit Malkom wechselte er kein vertrauliches Wort mehr, wenn sie sich begegneten. Er fühlte einen Stich ins Herz, nicht offen mit Flana reden zu können, die immerzu vor dem Wachhaus saß und nähte, ihre Umgebung immer weniger wahrzunehmen schien. Genau so musste Cademar auch mit ihr umgehen, um keinen Verdacht zu erregen, und das fiel ihm schwer.
    Als er an diesem Abend die Tür hinter sich schloss, atmete er tief durch. Doch er wusste noch immer nicht, was er tun sollte, wenn der Bewahrer in zwei Tagen eintraf.
    Am nächsten Morgen waren alle Gedanken hinfällig, denn der Bewahrer war schon da.
    Er traf kurz nach Sonnenaufgang in einer riesigen Kutsche ein, die mit Gold beschlagen war und von sechs Pferden gezogen werden musste. Ihr folgten fünf Kutschen, die weitere Magier brachten, welche Cademar schon aus der Lichtfeste bekannt waren. Es waren besonders mächtige Dozenten und treue Gefolgsleute.
    Als Cademar vor das Wachgebäude trat, zeigte er keinerlei Anzeichen von Überraschung – ein Verhalten, das er während seiner Zeit auf der Lichtfeste perfektioniert hatte. Er verbeugte sich. »Bewahrer Kolom. Welche Freude, Euch schon jetzt bei uns zu haben. Seid versichert,

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