Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
Vom Netzwerk:
geworden ist. Daraus machte er mir gegenüber keinen Hehl. Es ist sein stärkster Antrieb.«
    »Holbrach sagte mir, er strebe danach, Manuskristalle zu verpflanzen.«
    »Ja, und ich erfuhr später auch, warum das so ist«, sagte Cademar. »Doch als mir Kolom damals erklärte, ich hätte ungeheuer große magische Kräfte, reifte in mir der Plan, diese so einzusetzen, dass ich meine wahren Gefühle vor allen Magiern und besonders vor Kolom verbergen konnte. Also verhielt ich mich weiterhin zurückhaltend, aber nach und nach interessierter, wobei ich heimlich alles um mich herum beobachtete – und meinen Zorn auf diesen Ort größer werden ließ.«
    »Es hat also funktioniert.«
    »Ja. Mit jedem Tag, der verging, wurde ich mehr einer von ihnen – zumindest äußerlich. Kolom überreichte mir eines Tages mit großem Brimborium die Robe der Magier und ich …« Cademar lächelte. »… ich versank vor demütiger Dankbarkeit fast im Boden.«
    Malkom erwiderte das Lächeln. »Du wusstest also, was Kolom plant?«
    »Ich wusste nur, dass er irgendwann gegen die Verdunkelten vorgehen wollte und dass ich dabei eine Rolle spielen sollte. Aber bis zu dem Tag unserer Abreise von der Lichtfeste wusste ich nicht, was genau geschehen soll.«
    »Ein Feuerzauber …«
    »Es wird verheerend, wenn er ihn wirken lässt.«
    »Dazu braucht er deine Macht und die aller Magier.«
    »Ja«, sagte Cademar, »doch vor allem aus einem Grund.«
    Malkom schaute ihn fragend an.
    »Dir ist aufgefallen, dass Bewahrer Kolom immerzu Handschuhe trägt?«
    »Ja.«
    »Sie haben ihren Sinn. Sein Manuskristall ist vor vielen Jahren erloschen.«
    Malkom wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
    »Vielleicht ist es eine Folge des rituellen Kampfes, bei dem er die Verbrennungen erlitten hat und durch den er Bewahrer wurde. Er weiß es selbst nicht, und nur Ägom ist eingeweiht – er hat auch keine Erklärung. Ich habe es nur durch seine Unachtsamkeit bemerkt, was ihm nicht bewusst ist.«
    »Deswegen will er, dass Holbrach einen Manuskristall verpflanzt …«
    Cademar nickte nachdrücklich. »Ein Bewahrer ohne Magie – sie würden ihn von seinem Turm ins Meer –«
    »Aber …«, unterbrach Malkom und runzelte die Stirn. »Kolom hat Magie gewirkt – als er Viller davongeschleudert hat.«
    »Bei seinen Auftritten scheint er immer wieder Magie zu wirken. Doch er ist es nicht. Er lässt es aussehen, als wäre er es, doch in Wirklichkeit kommt die Magie von Ägom. Kolom trägt ihm vorher auf, was er zu tun hat, und Ägom stellt sich abseits hin, wirkt unauffällig die Magie.«
    Ungläubig schüttelte Malkom den Kopf. »Der Bewahrer ist ein Trickser …«
    »Seine Macht hängt am seidenen Faden«, sagte Cademar. »Und er tut alles, damit niemand vermuten könnte, dass er nichts weiter ist als ein Mensch … Ich weiß nicht, ob die Verdunkelten wirklich eine Gefahr für uns darstellen und ob Kolom wirklich danach trachtet, einen vernichtenden Schlag gegen sie auszuführen. Es scheint mir ihm vor allem darum zu gehen, es so aussehen zu lassen, als wirke er einen gewaltigen Feuerzauber. Diese Kunde soll sich in Asugol herumsprechen, und wenn das Volk ihn fürchtet, wird sich auch kein Magier gegen ihn erheben.«
    »Du meinst, von den Verdunkelten droht uns gar keine Gefahr?«
    »Nun – wissen wir überhaupt, wer oder was die Verdunkelten wirklich sind?«, fragte Cademar zurück. »Sind es Menschen, die von der Magie verzehrt wurden? Oder Günstlinge, die nicht gelernt haben, die Magie zu beherrschen? Haben wir sie gesehen, können wir dessen sicher sein?«
    Malkom schüttelte den Kopf.
    »Alles kann eine Lüge der Magier sein. Die letzten echten Kämpfe gegen die Verdunkelten liegen im Dunkel der Geschichte. Niemand kann nachprüfen, wer dort wirklich gegeneinander gekämpft hat – ja ob es diese Schlachten überhaupt gegeben hat.«
    »Das kann doch nicht …« Malkom zögerte. Dann zuckte er mit den Schultern. »Ich weiß nicht mehr, was sein kann.«
    Die beiden schauten sich lange an und lauschten dem Pfeifen des Windes, der um das Gemäuer blies. Auf einmal fröstelte Malkom, und ihm wurde bewusst, dass er nur seine dünne Jacke trug. »Was tun wir jetzt?«, fragte er leise.
    »Wir müssen weitermachen, die Täuschung aufrechterhalten. Kolom wird in zwei Tagen hier eintreffen. Er will es so aussehen lassen, als sei er derjenige, der die Kraft aller Magier bündelt und den Feuerzauber wirkt, in Wirklichkeit …«
    »… bist du es«, schloss Malkom. »Wenn

Weitere Kostenlose Bücher