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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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dem wir beide Mitglieder sind.« Als Karen fort war, sagte ich: »George ist eigentlich in Ordnung, Agent Thyme. Hat einen schlimmen Morgen hinter sich. War aber nicht seine Schuld.« Nein, denn es war meine Schuld gewesen. Aber auch für mich gab es eine Grenze dessen, was ich freiwillig preisgab.
    »Mach dir mal keine Sorgen um den. Sein Ruf eilt ihm voraus. So wie dir deiner.« Das waren aber keine guten Nachrichten. »Und hör endlich mit diesem Agent Thyme auf! Ich heiße Emma Jan und sammle ungewöhnliche Todesfälle.«
    Ich blinzelte verwirrt. »Jaa, äh, freut mich auch, dich kennenzulernen. Ich bin Cadence Jones und finde das, was du da gerade gesagt hast, eigentlich etwas beunruhigend.«
    Emma Jan lachte. Sie hatte ein wunderbares, klangvolles Lachen, so kräftig wie ein guter Kaffee. So würde ich es nennen. Ich mag nämlich keinen starken Kaffee. Und besonders nicht heißen Kaffee … doch für einen guten Frappuccino bin ich immer zu haben.
    Jedenfalls mag ich keinen heißen Kaffee. Denn er macht mich
    ( Gänse Daddy wirf das nicht wirf das nicht auf sie )
    nervös, und außerdem können Menschen mit derart heißen Gebräuen
    ( zu heiß brennt es brennt )
    verletzt werden.
    »Klingt ja so, als wäre ich hier gerade richtig.«
    Wann immer ich das gehört habe, bedeutete es eigentlich, dass der Betreffende sich bei uns keineswegs wohlfühlte. Dennoch behielt ich mein freundliches Willkommenslächeln bei. »Prima.« Emma Jan kam mir jedoch liebenswürdig und ehrlich vor. Und erst ihr Akzent! Ich hätte ihr den ganzen Tag lang zuhören können, vorausgesetzt, es ging nicht um ungewöhnliche Todesfälle. »Willkommen bei BOFFO .«
    »Danke. Möchtest du hören, welche ungewöhnlichen Todesfälle ganz oben auf meiner Liste stehen?«
    Widerlich. »Nein danke.«
    »Ach, komm schon«, schmeichelte sie. »Ist echt toller Stoff, das garantier ich dir.«
    »Da bin ich sicher. Warum würdest du sie sonst sammeln?« Widerlich. »Trotzdem danke.«
    »Bloß einen ?«
    »Nicht mal ansatzweise.« Igitt. Wenn man BOFFO s Einstellungsbedingungen bedachte, war es natürlich müßig zu überlegen, ob sie vielleicht komplett durchgeknallt war. Wer … wen interessierten denn … ? Widerlich.
    »Gaaaanz sicher nicht?«
    »Widerlich. Ich meine, nein, ich will’s sicher nicht wissen. Aber trotzdem danke«, beeilte ich mich hinzuzufügen. »Es war aber, ähm, nett, dass du’s mir erzählen wolltest.« Widerlich.
    »Na gut.« Sie seufzte. »Könntest du mich jetzt vielleicht ein bisschen herumführen? Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Automaten. Weil es meine größte Angst ist, eines Tages mit einem so mageren Hintern wie deinem aufzuwachen. Damit mein Hintern bleibt, wie er ist, muss er ständig mit Kartoffelchips und Kuchen gefüttert werden. Außerdem muss ich dringend pinkeln. Würde dir bestimmt nicht gefallen, wenn ich das gleich hier auf der Stelle erledige.«
    »Das würde bestimmt keinem gefallen.« Zu ihrem Hintern wollte mir keine Erwiderung einfallen. Mir fiel zu gar nichts mehr etwas ein. Emma Jan war eine Durchgeknallte. Nicht, dass es mir irgendeine Befriedigung verschafft hätte, zu diesem abschließenden Urteil gekommen zu sein. »Okay. Dann legen wir mit dem behördlich genehmigten Rundgang mal los. Halten Sie Arme und Beine stets im Wagen. Unser erster Stopp ist die Damentoilette.«
    Emma Jan beeilte sich, Schritt zu halten (sie war wirklich klein), und obwohl ich ihr nichts mehr zu sagen hatte, war ich andererseits froh, den Rundgang machen zu können. Denn ich hatte so gut wie gar keine Lust, die Akte über die June Boys zur Hand zu nehmen.
    Agent Thyme war nicht zufällig zu unserer Einheit versetzt worden. Sie sollte uns helfen, den JB -Killer zu schnappen. Und ich betete, dass sie fähig wäre, die Waagschalen zu unseren Gunsten zu senken, denn bislang hatten wir so gut wie nichts in der Hand. Bloß eine ganze Reihe ermordeter Teenager. Und den leidigen Papierkram.

16
    Ich sah JB s Teufelswerk zum ersten Mal an einem vierten Juli. Wenn es stattdessen an einem Labor Day oder einem ganz gewöhnlichen Dienstag gewesen wäre, hätte es mir wohl nicht so viel ausgemacht. Dann hätten die armen ermordeten Jungen nicht so lange in meinem Kopf herumgespukt.
    Aber der vierte Juli? Der vierte Juli ist nicht nur eine Rechtfertigung, um die Arbeit niederzulegen und etwas in die Luft zu jagen … er ist ein Feiertag für die Familie. Wer hätte je von einem Barbecue am vierten Juli gehört, zu dem nur

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