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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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andere Persönlichkeit in sich birgt, die ihrerseits schwer auf God of War und Rage steht.
    Und das Beste von allem ist doch, dass es in einem Multiplex so viele Säle gibt – also kann man immer sicher sein, einen Film zu erwischen, der das Anschauen auch lohnt. Und dass sie jede Menge Previews zeigen. Ich liebe Previews. Wenn es einen zweistündigen Film gäbe, der nur aus Previews besteht, würde ich ihn mir ansehen. Zweimal.
    »Na denn.« George wühlte sich vorsichtig durch den Aktenstapel – der ihn überragte – , bis er endlich den Obduktionsbericht fand.
    Es ist ein sehr trauriger Umstand, von dem ich lieber nie erfahren hätte, dass es Ärzte gibt, die auf Pathologie spezialisiert sind, denn aus irgendeinem Grund fühlen sie sich mit toten Patienten wohler als mit lebenden. Und innerhalb dieser Gruppe gibt es weitere Spezialisten. Es gibt zum Beispiel Leichenbeschauer, die sich nur der Autopsie an Kindern verschrieben haben.
    Sie schneiden also tote Kinder auf. Den ganzen Tag.
    Verstehen Sie, was ich meine? Hätten Sie so etwas doch lieber nicht gewusst?
    »Okay.« George blätterte bereits im Obduktionsbericht. »Der Coroner hat den Todeszeitpunkt auf irgendwann zwischen achtzehn und zweiundzwanzig Uhr bestimmen können, klar? Und dieser Scheißkerl hält sie nicht lange am Leben, wie die Gewebeuntersuchungen belegen.«
    »Ja, aber ... «, begann Emma Jan.
    Doch George war nun einmal am Zuge und fiel ihr rüde ins Wort (sie sollte sich besser rasch daran gewöhnen). »Ja, also, dieser Scheißkerl prügelt sie zu Tode, aber dafür braucht er nicht unbedingt drei Tage, stimmt’s? Sie werden nicht an einem Haken aufgehängt und durchlöchert und mit – wie war das noch gleich? – Talg und Cranberries vollgestopft, stimmt’s?«
    »Äh … «
    Ich konnte George ebenso wenig folgen wie Emma Jan. Wollte er damit die Warnung aussprechen, dass Heranwachsende sich vor Talghändlern in Acht nehmen sollten? Oder vor Cranberry-Sümpfen? Und wenn dem so war, sollten wir dann nicht schnellstmöglich eine Fahndung rausgeben? Und was war überhaupt Talg?
    »Was ist Talg?«
    Ich warf Emma Jan einen dankbaren Blick zu.
    »Herrgott, das Zeug braucht man, um Plumpudding zu kochen. Ist so ’ne Art Fett. Was ist denn nur mit euch los? Heute besonders schwer von Begriff?«
    Emma sah mich an, und dann konnte ich ein paar Sekunden lang ihre Gedanken lesen: Bin ich schwer von Begriff?
    »Könntet ihr euch bitte – bitte! – mal konzentrieren? Vergesst doch den verdammten Talg. Wen interessiert dieser Scheiß-Talg? Warum reden wir überhaupt über Talg?«
    Tja. Da er das Thema nun mal zur Sprache gebracht hatte: Mich interessierte Talg schon. Wie oft passierte es denn, dass man an einem einzigen Morgen sowohl das Verbrechen bekämpfen als auch über die Vorzüge von Talg sprechen konnte? Ich liebe meine Arbeit. Außer, wenn ich sie hasse.
    »Was ich damit sagen will: Wenn Behrman uns nicht bestätigen kann, dass er zu Hause war und sich bei der x-ten Wiederholung von Sons of Anarchy einen runterholte, dann ... «
    Ich konnte nicht anders. Ich wusste, wie sehr George Unterbrechungen hasste, wenn er einmal loslegte, aber ich musste das wissen. »Warum sollte er denn zu … so etwas … masturbieren?«
    George starrte mich mit offenem Mund an. Er machte ein erstauntes und gleichzeitig verächtliches Gesicht. Seine Verachtung galt allen dämlichen Verlierern, die keinen Schimmer hatten, was Sons of Malarky – oder wie das auch immer hieß – war.
    Ich will jetzt wirklich nicht wie ein Snob klingen, aber ich schau nun einmal kaum Fernsehen. Warum auch? Warum soll ich süchtig nach einer Serie werden, wo doch jeden Augenblick eine meiner Schwestern auftauchen, sich meines Körpers bemächtigen und ihn in eine Arrestzelle expedieren kann? Einen Videorekorder, der imstande ist, solche Ängste verschwinden zu lassen, gibt es auf der ganzen Welt nicht.
    »Machst du beschissene Witze, Cadence? Wie kann er sich dabei keinen runterholen? Hast du die Serie mal gesehen?«
    »Äh … «
    »Ja, brauchst es mir gar nicht erst zu sagen, du hast kaum Zeit, Fernsehen zu gucken, spar dir deine Erklärungen. Ich sag bloß drei Worte: Katey Fucking Sagal, okay? Oder drei andere: Kim Fucking Coates.«
    »Ich glaub dir ja, dass Kim eine Augenweide ist, aber vielleicht sollten wir uns lieber wieder unserem Fall ... «
    »Kim ist nicht hübsch, sondern ein Kerl , du TV -freie Dummtusse!«
    »Moment mal. Sie sind bi?«, fragte Emma Jan. Dann zu mir:

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