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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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»Ist er schwul? Das hätte ich ja nie gedacht. Ist mir aber egal«, versicherte sie hastig, »ich finde das alles nur ein wenig verwirrend.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Oh nein, George ist nicht schwul. Soweit ich weiß. Aber mich sollten Sie da besser nicht fragen. Allerdings glaub ich auch nicht, dass George komplett hetero ist.«
    »Wenn ihr Harpyien nicht sofort aufhört, über mich herzuziehen, als ob ich nicht anwesend wäre und jedes Harpyien-Wort aus euren Harpyien-Schnäbeln gehört hätte … «
    »Gibt es überhaupt einen Menschen, der vollkommen hetero ist?«
    »Interessanter Gesichtspunkt«, räumte ich ein. »In Georges Fall glauben hier fast alle, dass er der Typ ist, der sich von allem sexuell angezogen fühlt.«
    »Wie … von allem?«
    »Von allem eben.«
    »Ich warne euch, Harpyien! Ihr seid nur noch einen Zoll breit von meiner ewig gültigen Abschussliste entfernt!«
    Ich zuckte die Achseln. »Männer. Frauen. Große Nutztiere. Eiswürfel. Es … es ist so etwas Ähnliches wie bisexuell. Moment. Ich glaub, ich hab es: intersexuell?«
    Finden Sie das nicht auch schrecklich, wenn Ihnen das Wort praktisch auf der Zunge liegt, aber Sie können sich ums Verrecken nicht darauf besinnen? Ich kannte die Bezeichnung … hatte sie vor kurzer Zeit erst gelesen, oder Shiro hatte sie gelesen … Argh! Es lag mir förmlich auf der ...
    * Coram nobis (lat. in unserer Gegenwart ): nach angelsächsischem Gewohnheitsrecht ein Antrag oder Gesuch vor Gericht, um einen vorher gemachten ernsten Irrtum zuzugeben und zu korrigieren (Anm. d. Übers.)

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    Pansexuell.

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    »A-haaa!«, kreischte ich so laut, dass Emma Jan erschrocken zusammenzuckte. »Hab ich’s doch gewusst! Pansexuell. Ich wusste, dass ich’s wusste. Es heißt pansexuell; die korrekte Bezeichnung lautet pansexuell.«
    Was mir eben widerfahren war, war jedoch äußerst merkwürdig. Wenn Shiro zum Vorschein kam, blieb sie normalerweise eine Weile. Diesmal jedoch nicht.
    Diesmal hatte sie sich an ein Wort erinnert, das mir partout nicht einfallen wollte, ein Wort, das ich nicht kannte, weil nämlich sie diejenige war, die wissenschaftliche Publikationen las, nicht ich. Also tauchte sie lange genug auf, um mir das Wort mitzuteilen, und sank dann wieder in mein Unterbewusstsein oder meine Psyche oder was auch immer zurück und überließ mir die Herrschaft über unseren Körper, damit ich weiterarbeiten konnte.
    Das war … nützlich. Was meine Schwester soeben für mich getan hatte, brachte uns voran, erleichterte mir das Leben. Nicht wie sonst, wenn sie zum Vorschein kam, sobald ich Gefahr lief, auf unterschiedlichste Weise verletzt oder verstümmelt zu werden. Nein, diese Art Unterstützung war sehr subtil und ereignete sich nicht eben oft. War sie etwas, das … mir gefiel?
    Mein Arzt drängte zwar auf Reintegrierung meiner verschiedenen Persönlichkeiten, aber wir zeigten uns bisher äußerst therapieresistent. Meine Schwestern wollten nicht verschwinden, und ich wollte sie nicht töten. Mein Arzt betonte immer wieder, dass während dieses Prozesses niemand sterben werde. Vielmehr würden wir in einer neuen, vierten Persönlichkeit weiterleben, und diese Persönlichkeit wäre heil. Es würde Cadence Jones’ Persönlichkeit sein, die seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen worden war. Die Persönlichkeit, die ich bis zu jenem Tage gewesen war, als meine Mutter meinen Vater erschlug.
    Vielleicht … vielleicht würde es so sein. Vielleicht war Shiros kurzes Auftauchen ein kleiner Vorgeschmack. Und vielleicht wäre es für uns drei das Beste, zukünftig nur noch eine zu sein.
    Ich konnte es nicht voraussehen. Und weil ich ein Feigling war, wollte ich es auch nicht herausfinden.
    »Wenn ihr fertig seid, dieses Was-macht-George-an zu spielen, können wir uns dann bitte, bitte wieder auf unsere heimtückischen Morde konzentrieren, die wir uns spaßeshalber vorgenommen haben? Scheiße, und ich hab immer gedacht, ich wäre egozentrisch!«
    Da hatte er nicht ganz unrecht. Wenn dich sogar ein Soziopath bezichtigt, zu sehr mit dir selber beschäftigt zu sein, dann wird es höchste Zeit, dein Leben zu überdenken.
    Da Emma Jan und ich schwiegen, fuhr er fort: »Also? Alle wieder an Bord? Schick.« Und er funkelte uns wütend an, gab uns wortlos zu verstehen, dass wir, die absolut TV -freien Dummtussen, es ja nicht noch einmal wagen sollten, ihn zu unterbrechen.
    »Ich fahre fort. Worauf ich hinauswill: Behrman hat für den Abend kein Alibi, also muss er lügen,

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