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Cäsar Cascabel

Cäsar Cascabel

Titel: Cäsar Cascabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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beschäftigten sich auch die beiden Missethäter, welche die Mißgunst des Schicksals der Familie Cascabel in den Weg geführt hatte.
    Eines Tages – am dreiundzwanzigsten Januar – erschien Ortik in der Belle-Roulotte, um sich mit Herrn Sergius, Jean und dessen Vater über ihre Rückkehr in die Heimat zu besprechen. Sein eigentlicher Zweck aber war, in Erfahrung zu bringen, was die Gefangenen zu thun gedächten, falls Tschu-Tschuk sie von der Insel entließe.
    »Herr Sergius,« fragte er vor allem, »war es Ihre Absicht, als Sie Port-Clarence verließen, in Sibirien zu überwintern?«
    »Ja,« antwortete Herr Sergius;»wir wollten irgend einen Marktflecken zu erreichen suchen, wo wir bis zum Anbruch der schönen Jahreszeit Aufenthalt genommen hätten. Warum fragen Sie das, Ortik?«
    »Weil ich wissen möchte, ob Sie zu Ihrem anfänglichen Reiseplane zurückzukehren gedenken, falls diese verwünschten Eingeborenen uns freigeben…«
    »Nein,« erwiderte Herr Sergius?« denn das hieße einen ohnedies langen Weg nutzlos verlängern. Meiner Ansicht nach wäre es besser, die Richtung nach der russischen Grenze zu nehmen, um einen der Uralpässe zu gewinnen…«
    »Im Norden der Bergkette?…«
    »Freilich, da wir den kürzesten Weg durch die Steppe einschlagen würden.«
    »Und Ihr Wagen, Herr Sergius?« fuhr Ortik fort. »Würden Sie den zurücklassen?…«
    Herr Cascabel hatte diese Frage augenscheinlich verstanden, denn er beeilte sich, zu erwidern:
    »Die Belle-Roulotte zurücklassen!… Nein, gewiß nicht, wenn ich mir ein Gespann verschaffen kann; und in kurzem… hoffe ich…«
    »Haben Sie einen Einfall?…« fragte Herr Sergius.
    »Nicht den Schatten von einem Einfall; aber Cornelia sagt mir unaufhörlich, daß mir schon einer kommen wird, und Cornelia täuscht sich nie. Das ist eine hervorragende Frau, und sie kennt mich gut, Herr Sergius!«
    Immer derselbe, dieser erstaunliche Cäsar Cascabel, immer seinem Sterne vertrauend und der entschiedenen Ansicht, daß vier Franzosen und drei Russen doch mit einem Tschu-Tschuk fertig werden müßten.
    Herr Sergius hatte Ortik die Meinung des Herrn Cascabel in Bezug auf die Belle-Roulotte mitgeteilt.
    »Aber um Ihren Wagen mitzunehmen,« begann der russische Matrose wieder, beharrlich auf diesen Punkt zurückkommend, »werden Sie eines Renntiergespanns bedürfen…«
     

    Herr Cascabel kraute sich den Kopf so, daß er sich beinahe die Haare ausraufte. (Seite 242.)
     
    »Allerdings.«
    »Und Sie glauben, daß Tschu-Tschuk Sie mit einem solchen versehen werde?«
    »Ich glaube, daß Herr Cascabel ein Mittel finden wird, ihn dazu zu zwingen.«
    »Und dann werden Sie die sibirische Küste zu erreichen suchen, indem Sie über das Eisfeld fahren?«
    »So ist’s.«
    »In diesem Falle wäre es notwendig, Herr Sergius, vor dem Eintritt von Tauwetter aufzubrechen, also vor Ablauf von drei Monaten…«
    »Offenbar.«
    »Und wie?«
    »Vielleicht werden die Eingeborenen sich dann dazu verstehen, uns ziehen zu lassen…«
    »Ich glaube nicht, da es unmöglich sein wird, das geforderte Lösegeld zu bezahlen.«
    Herr Cascabel, dem Ortiks Bemerkung verdolmetscht wurde, antwortete sogleich:
    »Wenn anders die Dummköpfe nicht dazu gezwungen werden!«
    »Gezwungen?… Durch wen?« fragte Jean.
    »Durch die Umstände!«
    »Die Umstände, Vater?«
    »Ja! Davon hängt alles ab… Die Umstände, mein Sohn, die Umstände!«
    Und er kratzte sich den Kopf so heftig, daß er sich beinahe das Haar ausriß; aber es gelang ihm nicht, demselben einen Gedanken zu entlocken.
    »Sehen Sie, meine Freunde,« sagte Herr Sergius, »die Hauptsache ist, für den Fall vorbereitet zu sein, wo die Eingeborenen uns nicht freigeben wollen. Werden wir nicht versuchen, ohne ihre Einwilligung ans Ziel zu gelangen?«
    »Wir werden es versuchen, Herr Sergius,« antwortete Jean. »Aber dann werden wir gezwungen sein, unsere Belle-Roulotte im Stiche zu lassen!«
    »Sprich nicht so, Jean!« rief Herr Cascabel. »Sprich nicht so; du brichst mir das Herz!«
    »Aber bedenke, Vater…«
    »Nein!… Die Belle-Roulotte ist unser wanderndes Haus!… Sie ist das Dach, unter welchem du das Licht der Welt erblickt haben könntest, mein Sohn!… Wir dürfen sie nicht der Willkür dieser Amphibien überlassen…«
    »Mein lieber Cascabel,« versetzte Herr Sergius, »wir werden alles thun, was in unserer Macht liegt, um die Eingeborenen dazu zu bestimmen, daß sie uns die Freiheit schenken. Da sie sich aber aller Wahrscheinlichkeit

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