Café Wichtig - Herzblatt-Casting und mehr. Satirische Texte über Liebe und Freundschaft.
Mädchen ist immer auf der Flucht, wenn Erotik im Anflug ist. Und sollte sie doch einmal auf einen Mann treffen, dann wird sie bestimmt am Honeymoon-Syndrom erkranken. Sehr schmerzhaft, behaupten Gynäkologen. Das kommt davon, wenn man sein Leben lang der Empfehlung der Mutter gefolgt ist und die Beine zusammengepresst hat. Blöd. Richtig blöd. Beim Skischneepflug in den Bergen fällt man damit auf die Nase.
Rot steigert aber auch den Blutdruck. Die Herzpatienten sollten diese Farbe aus dem Schlafzimmer verbannen, außer … Nein! Verschwenden Sie bitte daran keinen Gedanken. Holly kennt bessere Methoden, sich eines Ehemannes zu entledigen.
Es gibt viele Möglichkeiten, mit der Farbe Rot das Sexleben zu verbessern, meint Herr Asche. Zu viel Rot kann allerdings zu häufigen erotischen Schlafunterbrechungen führen. Rot ist also nicht geeignet für klimaterische geschädigte Witwen, die wie der Tod im Apfelbaum hocken.
Die Aufzeichnungen von Herrn Asche haben Hollys Neugierde geweckt.
Gelb bringt Sonne ins Gemüt, verscheucht trübe Stimmung und steht für eine heitere, vom Alltag losgelöste, spielerische Erotik.
Grün steht für karrieregetriebene Workaholics, die zur Ruhe kommen müssen, um ihrer erotischen Verantwortung im Schlafzimmer nachzukommen, und fördert seelische Ausgewogenheit und Harmonie. Holly weiß, wer in ihrem Tulpenstaat „grünbesessen“ ist.
Klaras Lieblingsfarbe ist Rosa. Sie steht für die zärtlich-romantische Erotik, die Farbe des Herzens, der Zärtlichkeit und Hingabe, der Sanftheit, und erweckt die sensiblen Empfindungen der Liebe und Zärtlichkeit. Hört sich doch nicht schlecht an.
Und Weiß? Holly kennt viele weißliebende Menschen. Was bedeutet Weiß? Oh … steril, sexuelle Pflichterfüllung, Triebbefriedigung? Ja, das steht da. Weiße Bettlaken wären keine Basis, auf der sich eine feurige Leidenschaft entwickeln konnte. Also, weg damit.
Bleibt noch die Farbe Blau. Sie steht für die gesetzte Zweckbeziehung, in der Sex eine nebensächliche Rolle spielt. Sie fördert das Einschlafen und senkt den Blutdruck. Wer das Thema Erotik nicht völlig ausklammern möchte, sollte diese Farbe aus dem Schlafzimmer verbannen.
Holly fällt‘s wie Schuppen von den Augen. Sie weiß nun, warum Klara Rose-Blum, Sue-Ellen Forsch und Käthe Bonsai ständig im Urlaub ihre T-Shirts wechseln. Die eine trägt das rote Shirt für das leidenschaftliche und triebgesteuerte Flirtabenteuer, die andere das gelbe Shirt für den geselligen, vom Alltag losgelösten Flirt. Warum nimmt Klara keine Mutmacher-Lampenfieber-Pillen und entscheidet sich mal für das rote Shirt? Dann klappt es auch mit Rhett Butler.
Blaue Kleidung für den entspannten, träumerischen und unerotischen Small Talk, das rosafarbene Top für den romantischen und sanften Flirt, das türkisfarbene Shirt, um die redegewandten Schwätzer zu vertreiben.
Wenn Sue-Ellen ihre Freundinnen über den Brillenrand mustert, trägt sie Grau, und Grün, um sich einen zuverlässigen, biederen und Trost spendenden Naturliebhaber zu angeln, Weiß, um einen mit Helfersyndrom ausgestatteten Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker zu bewirten, und Violett, um sexuell abzutörnen.
Typisch Krankenschwester. Antörnen geht nur in der Notaufnahme!
L iebesfürchten
Wie viel noch
muss ich geben,
von mir?
Du,
der nicht erkennt.
Wahrheit.
Die Werte dieser Welt.
Liebe.
In ihrer Vollkommenheit,
offen für uns.
W as schenken Sie dem Tod im A pfelbaum?
Äpfel oder was?
Sechzig Jahre und Witwe! Na und? Was soll dieses Gerede um eine Zahl und das Theater. Frau hat doch Freundinnen – die sind natürlich auch verwitwet.
Verwitwete Freundinnen gleichen Alters können Sie in drei Kategorien einteilen.
Die Klatschbase: „In deinem Alter ist die Auswahl klein.“
Die Lügnerin: „Du siehst doch noch gut aus.“
Die Mistgabel schweigt. Sie ist die Schlimmste. Sie ist die klimakterisch geschädigte Witwe.
Sie sollten tunlichst vermeiden, es sich mit Letztgenannter zu verderben, denn dann schlägt sie erbarmungslos zu: „Ich mein es doch nur gut mit dir. Ich bin auch ohne Mann zufrieden mit meinem Leben.“
Vorsicht ist geboten, denn sie ist die Freundin, die Sie in die Einsamkeit lockt, und irgendwann finden Sie sich als Tod im Apfelbaum wieder. Diese Freundin schließt in Wahrheit jeden Abend die Tür hinter sich zu und bemitleidet sich, weil sie den Abend mal wieder alleine und ohne Mann verbringen muss. Sie ist jene, die keinen
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