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Caius, der Lausbub aus dem alten Rom.pdf

Titel: Caius, der Lausbub aus dem alten Rom.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Winterfeld
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daß der Emperor Caius begnadigt. >Die Götter seien gepriesen und ihr auch<, hat er gesagt, >denn jetzt kann Caius als freier Mensch im Kreise seiner Familie leben<.«
    »Was nicht ganz so schlimm ist wie unter Raubtieren und Menschenfressern«, erklärte Publius.
    Xantippus blickte wieder auf seine Uhr. Er schien jetzt noch mehr besorgt zu sein. »Caius ist immer noch nicht hier«, sagte er. »Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen. Ich fürchte, es ist ihm irgend etwas zugestoßen.«
    »Ich weiß, was passiert ist«, rief Antonius aufgeregt. »Die bösen Geister der Unterwelt haben ihn doch noch erwischt. Sie waren wütend, daß er ihnen beim erstenmal entkommen ist.«
    »Pack ein mit deinen Geistern«, fuhr Xantippus ihn scharf an. »Es gibt keine Geister.«
    Antonius riß erstaunt die Augen auf; Geister gab es doch an allen Ecken und Kanten.
    »Caius hat möglicherweise wieder irgendeinen Blödsinn angestellt«, fuhr Xantippus fort. »Vielleicht aber ist er aus diesem oder jenem Grunde doch zu Hause geblieben. Wie dem auch sei, selbst auf die Gefahr hin, daß er tatsächlich die Schule schwänzt und wir ihn mit seinem Vater in Schwierigkeiten bringen, bin ich dafür, Mucius, daß du jetzt in die Villa Vinicius hinaufgehst und dich nach ihm erkundigst. Du kannst dann auch gleich Claudia die kleine goldene Sonnenuhr, die sie mir mit dem Päckchen geschickt hat, zurückbringen.«
    »Das ist nicht mehr nötig«, ertönte eine atemlose Stimme. Caius kam schnaufend, ohne Mantel, hereingestürmt und brach keuchend auf seiner Bank nieder. »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Meister Xanthos, daß ich so spät bin, aber ich habe was Schreckliches erlebt«, krächzte er. Vor Aufregung war er wieder heiser geworden.
    »Was? Schon wieder?« riefen Rufus und Flavius.
    »Nachdem ich den Mantel geholt hatte«, schnaufte Caius, »rannte ich hinter euch her. Aber auf dem Wege zum Forum lief ich dem Vincelli in die Arme. Der Kerl hatte dort auf mich gelauert.«
    »Vincelli? Wer ist Vincelli?« fragte Xantippus. »Das ist der Besitzer der Reitställe an der Ämiliusbrücke, Meister Xanthos.« »Was wollte der Mann von dir? Du hast ihm doch nichts getan«, rief Julius.
    »Das ist, was du glaubst«, entgegnete Caius, »aber das blöde Maultier, das ich für eine Stunde gemietet hatte, war gar nicht in die Ställe zurückgekehrt, wie man mir eingeredet hatte, sondern tauchte erst am Abend auf. Vincelli wollte auf der Stelle siebzig Sesterzen von mir haben. Ich hatte nicht einmal ein As bei mir. Da drohte er mir, mich auf die Polizei zu bringen. Wie ich das hörte, wurde mir schwach. Mit der Polizei will ich nämlich nie wieder was zu tun haben.«
    »Warum bist du nicht einfach ausgerückt?« fragte Publius.
    »Das versuch mal, du Besserwisser«, gab Caius zurück. »Er hatte drei gewaltige Stallknechte mitgebracht, und die versperrten mir den Weg.«
    »Himmel, was hast du bloß gemacht?« rief Flavius.
    »Was ich gemacht habe? Ich hab ihm sieben Freikarten für die nächsten Rennen versprochen, wenn er mich laufen läßt. Das tat er dann auch, aber ich mußte meinen Mantel zum Pfand dalassen.«
    »Bei Zerberus, wo willst du die Freikarten denn hernehmen?« fragte Mucius.
    »Na, von Ben Gor natürlich«, sagte Caius.
    »Was?« riefen die Jungen im Chor. Dann brachen sie in ein hemmungsloses Gelächter aus.
    Xantippus hingegen schüttelte nur den Kopf.
    Caius wurde böse. »Jetzt lacht ihr mich wieder aus, ihr Dummköpfe!« schrie er. Aber plötzlich grinste er über das ganze Gesicht. Und schließlich lachte er noch lauter als seine Freunde.

Wörterverzeichnis
Achilles
Held der Uias, Heldengedicht des Homer
Aesculapius
(griechisch) Gott der Heilkunde
Amphitheater
(griechisch) Arena mit ringsum ansteigenden Sitzen
Apollo
griechisch-römischer Gott des Lichtes und der Künste
Archimedes
griechischer Physiker und Mathematiker (3. Jh. v. Chr.)
As
altrömische Kupfermünze
Augustus
erster römischer Kaiser (63 v.Chr-14 n.Chr.)
Bacchanalien
altrömische Feier zu Ehren des Weingottes Bacchus
Basilika
(griechisch) öffentliches Gebäude im alten Rom
Berserker
Männer in der nordischen Sage, die Bärenkraft über kam, wenn die Raserei sie befiel
Bullauge
runde Schiffsfenster
Cacus
sagenhafter, riesiger Räuber; von Herkules erschlagen
Capitolinus
(lateinisch) einer der Sieben Hügel von Rom
Cato
sittenstrenger, altrömischer Beamter und Kritiker
(234-149 v.Chr.)
Centurio
römischer Hauptmann; führte gewöhnlich 1oo Soldaten

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